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Favoritenvorschau Vierschanzentournee: Duell zwischen Ammann und Schlierenzauer?
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23.12.2008

Favoritenvorschau Vierschanzentournee: Duell zwischen Ammann und Schlierenzauer?

Autor: Patrick Chojnowski
EVENT

Ab dem 28. Dezember startet mit dem Qualifikationsspringen in Oberstdorf die mit Spannung erwartete Vierschanzen-Tournee, die in den deutschen und österreichischen Wintersportorten Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen Halt macht. Vorjahressieger Janne Ahonen hat seine Karriere derweil beendet, sodass es definitiv einen neuen Sieger geben wird.


Springen der Vierschanzentournee 2008/09:
Oberstdorf | Garmisch-Partenkirchen | Innsbruck | Bischofshofen


Konstanz gibt den Ausschlag

Alle Jahre wieder – dieses Motto gilt nicht nur zu Weihnachten, sondern auch nach dem Fest, denn zum Jahreswechsel findet traditionell die Vierschanzentournee statt. Das alljährige Großereignis, das in den deutschen Standorten Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen sowie in Österreich in Innsbruck und Bischofshofen Station macht, führt die weltbesten Springer zusammen, um sich den begehrten Siegertitel zu sichern. Dieser Titel hat einen ähnlichen Stellenwert wie der des Weltmeisters, erfordert jedoch mehr Konstanz und das Beherrschen jeder Schanze. Somit entscheidet nicht die Tagesform wie bei einem Weltcup, zu dem die einzelnen Springen zählen, sondern die Ausgeglichenheit und Stärke in den Leistungen eines Athleten. Live-Wintersport blickt voraus, wer in dieser Saison in der Lage sein wird, den Titel des Vierschanzentournee-Siegers zu erobern.

Simon Amman: Mit dem Schweizer greift der momentane Weltcup-Führende ins Geschehen ein und hat durch sein bisher konstantes Auftreten die Fachwelt überzeugt, dass er mit Sicherheit in der Lage ist, die Vierschanzentournee zu gewinnen. Mit seinen vier Siegen in Kuusamo, Trondheim, Pragelato und Engelberg bewies er zudem, dass er mit jeder Schanze zurecht kommt, was ihn zusätzlich zum Erfolg führen könnte. Erfolg ist Ammann gewöhnt, ist er doch Weltmeister und Doppel-Olympiasieger – so sollte er auch nicht scheitern, wenn er in Bischofshofen vor dem letzten und entscheidenden Sprung in Führung liegt.

Gregor Schlierenzauer: Neben Ammann ist der fast 19-jährige Österreicher die prägende Figur im derzeitigen Skisprung-Weltcup. Er gewann zusammen mit dem Schweizer alle bisherigen Weltcups und kommt somit auf drei Saisonsiege. So sollte er derjenige sein, der in der Lage ist, Amman zu fordern und den Tourneesieg unter sich auszumachen. Auch er hat keine Scheu vor großen Titeln, schließlich ist er der aktuelle Teamweltmeister von der Groß- und Skiflugschanze und konnte bei den Skiflug-Weltmeisterschaften außerdem den Titel im Einzel gewinnen.

Wolfgang Loitzl: Der Österreicher, dem immer noch sein erster Weltcupsieg fehlt, fiel in den vergangen Weltcupspringen durch konstante Leistungen auf. Dreimal wurde er bereits Zweiter und konnte ansonsten nur Top 10-Platzierungen verbuchen. Diese Konstanz könnte ihm dazu verhelfen, dass er in der Gesamtwertung vorne mitmischen kann, denn selbst bei widrigen Windverhältnissen konnte er einen kühlen Kopf bewahren. Und vielleicht reicht es für den Bad Mitterndorfer sogar endlich zu einem Tageserfolg.

Thomas Morgenstern: Der Gesamtweltcup-Sieger der Vorsaison konnte zwar zu Beginn nicht so dominieren wie in der vergangenen Saison, als er erst kurz vor Weihnachten in Engelberg von Andreas Küttel geschlagen wurde, dennoch ist er zu den Mitfavoriten zu zählen. Ihm gelang zwar nur zum Auftakt in Kuusamo ein Podestplatz, als er Zweiter wurde, bewies aber in Engelberg, dass er in Schlagdistanz zu den Besten ist. Trotz seiner 22 Jahre zählt er zu den routinierten Springern, die sich selbst auf schwierigste Verhältnisse einstellen können. Diese Erfahrung könnte ihm ein Vorteil während der Tournee sein.

Martin Schmitt: Der Deutsche kämpfte in den letzten Jahren immer mit seiner Form, aber er scheint in dieser Saison dank des Trainerwechsels (Werner Schuster für Peter Rohwein) wieder fast zu alter Stärke zurück gefunden zu haben. Am Anfang der Saison lief noch nicht alles rund bei Martin Schmitt, aber im Verlauf der Weltcupspringen steigerte er sich stetig und hielt mit zwei vierten Rängen zuletzt in Pragelato und Engelberg mit den Besten mit. Das Podest ist Martin Schmitt nicht weit und er könnte bei Patzern der Konkurrenz ähnlich wie Michael Neumayer im Vorjahr eine Rolle spielen. Die nötige Erfahrung und Lockerheit besitzt er in dieser Saison.

Ville Larinto: Der junge Finne überzeugte bei den bisherigen Weltcupspringen und konnte sich sogar zweimal auf das Podest schieben. Die nötige Ausgeglichenheit und Erfahrung fehlt dem Finnen Larinto zwar noch, aber vielleicht ist er fähig, ähnlich zu überraschen wie der Norweger Anders Jacobsen vor zwei Jahren, der zuvor ebenfalls seine ersten Weltcup-Erfahrungen mit Spitzenleistungen sammelte. Für die Tournee ist Larinto zumindest zu den Geheimfavoriten auf den Gesamtsieg zu zählen, der ganz große Wurf sollte ihm jedoch noch nicht gelingen.

Matti Hautamäki: Erfahrungen bezüglich großer Ereignisse hat hingegen Matti Hautamäki, der zum Auftakt mit einer hervorragenden Form überraschte, jedoch bei schwierigen Bedingungen oft unter den Erwartungen blieb. Der mehrmalige Gewinner von Olympia- und WM-Medaillen muss dieses Defizit begleichen, um mit einem guten Rang in der Gesamtwertung zu spekulieren. Sollten die Verhältnisse allerdings passen und die Form wieder besser als in Engelberg werden, ist dem Finnen aber einiges zuzutrauen.

Weitere Mitfavoriten

Auch Harri Olli könnte aus finnischer Sicht eine Rolle spielen, aber dem Vize-Weltmeister gelang es bisher noch nicht vollständig im Weltcup zu überzeugen. Dem vierfachen Qualifikationssieger gelang es oftmals nicht seine Trainingseindrücke im Wettkampf zu bestätigen und folglich sein eigentliches Potenzial abzurufen. Auch Anders Bardal schaffte es trotz Konstanz und guter Leistungen im Training nicht, das Podest zu erreichen, könnte aber bei ansteigender Form um einen guten Platz in der Gesamtweltcup mitsprechen. Selbiges gilt für den Österreicher Martin Koch. Dieser platzierte sich bislang mehrmals in Podestnähe, der Sprung aufs sogenannte Stockerl blieb ihm aber verwehrt.

Folgende Starter aus unserem Sendegebiet nehmen an der Vierschanzen-Tournee teil:

Deutschland:

Martin Schmitt
Michael Uhrmann
Michael Neumayer
Stephan Hocke
Felix Schoft
Andreas Wank
Severin Freund

Nationale Gruppe:

Danny Queck
Erik Simon
Maximilian Mechler
Tobias Bogner
Pascal Bodmer
Julian Musiol

Österreich:

Gregor Schlierenzauer
Thomas Morgenstern
Wolfgang Loitzl
Andreas Kofler
Martin Koch
Daniel Lackner
Markus Eggenhofer

Die nationale Gruppe wird demnächst bekannt gegeben.

Schweiz:


Simon Ammann
Andreas Küttel


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