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Wolfang Loitzl gewinnt Neujahrsspringen - Erster Weltcup-Sieg seiner Karriere
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01.01.2009

Wolfang Loitzl gewinnt Neujahrsspringen - Erster Weltcup-Sieg seiner Karriere

Autor: Stefan Holle
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Garmisch-Partenkirchen, 01.01.2009 - Eine Ewigkeit musste Wolfgang Loitzl auf diesen Moment warten. Dass es auch noch ausgerechnet beim berühmten Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen mit dem ersten Weltcup-Sieg seiner Karriere reichen würde, hätte sich der 28-jährige Wolfgang Loitzl wohl selbst nicht erträumen lassen. Nach unzähligen Podestplätzen, gewann der gelernte Tischler aus Bad Mitterndorf, das Neujahrsspringen 2009, mit Sprüngen auf 134,5 und 136,5 m.

Dabei sah es nach dem 1. Durchgang doch erst wieder alles nach einem erneuten Triumph für den Schweizer Simon Ammann aus. Mit einem Sprung auf satte 140 m legte der Weltcup-Führende die Messlatte für seine beiden direkten Konkurrenten recht hoch. Selbst der bis dahin in allen Trainingssprüngen dominierende Gregor Schlierenzauer, hatte mit 134 m das Nachsehen. Die Taktik, selbst die Qualifikation auszulassen, schien für Simon Ammann aufgegangen zu sein. Schon Sven Hannawald und auch Janne Ahonen waren dafür bekannt, durch das Auslassen der Qualifikation den direkten Gegner unter Druck zu setzen. So mussten Gregor Schlierenzauer und Simon Ammann im direkten Duell gegeneinander springen. Somit ging Gregor Schlierenzauer als bester Lucky-Looser in den zweiten Durchgang, allerdings nur als Fünfter nach dem ersten Durchgang. Denn in Sachen Haltungsnoten musste der Tiroler etwas einbüssen, während der wieder erstarkte Finne Harri Olli (133 m), der Norweger Anders Jacobsen (134 m), und auch Martin Schmitt mit 135 m, zur Freude der Zuschauer an ihm vorbei ziehen konnten. Der zweite Durchgang sollte also für viel Spannung sorgen, da alle Athleten punktemässig, dicht beieinander lagen.

Somit war alles für ein spannendes Finale zu Beginn des neuen Jahres vorbereitet. Nur der Wind sollte nicht mehr ganz mitspielen. Nachdem im 1. Durchgang noch alle weitgehend die selben Bedingungen hatten, sorgte ein unregelmässig wehender Rückenwind im 2. Durchgang für einigen Ärger. Insbesondere die Deutschen Michael Uhrmann und Michael Neumayer gehörten zu den benachteiligten Athleten. Nach guter Ausgangsposition im 1. Durchgang, vielen die beiden Bayern noch auf die Plätze 14 und 24 zurück. Auch der Drittplatzierte von Oberstdorf, der Russe Dmitry Vassiliev, musste sich nach starken 131 m im 1. Durchgang, mit 126 m in Runde 2 zufrieden geben, und landete am Ende damit auf Rang 9. Doch rechtzeitig zur Spitzengruppe, sollten die Bedingungen wieder etwas ausgeglichener werden. Dies nutzte der Österreicher Martin Koch gleich aus, und sprang sich mit 128 m in Führungsposition, welche er jedoch gleich an seinen Landsmann Gregor Schlierenzauer wieder abgeben musste, der mit 130,5 m zwar eine starke Weite zeigte, die aber schon gleich erahnen liess, dass sie nicht zum Sieg reichen würde. Harri Olli sollte sie auch gleich um 1 m überbieten. Damit sollte es für den umstrittenen Mathematikstudenten zum Podestplatz reichen. Eine Platzierung, die sich dieses mal auch Martin Schmitt definitiv erhofft hatte. Doch einmal mehr, musste der Schwarzwälder die Konkurrenz an sich vorbei ziehen lassen. Mit 124 m, sollte es gar dieses Mal nur zu Rang 8 reichen. Entsprechend enttäuscht hockte Schmitt nach der guten Ausgangsposition im Auslauf.

Nachdem sich die Frage also geklärt hatte, ob es für Martin Schmitt nach so vielen Jahren noch einmal zu einem Podestplatz reichen würde, ging es nur noch um den Tagessieg. Und Wolfgang Loitzl demonstrierte auf beeindruckende Art, dass er den schon für Ammann scheinbar so sicheren Sieg nicht kampflos hergeben würde. Mit einem blitzsauberen Sprung auf 136,5 m, machte der Österreicher es noch einmal spannender als gedacht. Und in der Tat, wusste Simon Ammann nicht zu kontern. Zwar sprang der Toggenburger noch einmal auf sehr gute 134,5 m, doch auch aufgrund diverser Punktabzüge, ging der Sieg am heutigen Tage nach Österreich. Nur eben nicht, wie von vielen erwartet, an den jungen Gregor Schlierenzauer, sondern an den derzeit Ältesten im Team. Damit war auch klar, dass Sven Hannawald weiterhin der Einzige bleibt, der alle vier Springen einer Tournee gewinnen konnte. Eine Frage, die bekanntlich jedes Jahr auf das Neue gestellt wird. Für eine kleine Überraschung sorgte übrigens der Junioren-Weltmeister Andereas Wank. Mit 118 m, schlug der Oberhofer den polnischen Altmeister Adam Malysz, der nach 116 m also im 2. Durchgang zusehen musste, und damit das polnische Skispringen weiter in eine tiefe Krise stürzte.

Weiter geht es nun über die Grenze nach Österreich. Am Sonntag steht dort das nicht weniger berühmte Bergisl-Springen in Innsbruck über die Bühne. Schon am Samstag beginnt der zweite Teil der Tournee, mit der Qualifikation.

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