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Interview mit Ronny Ackermann: "Es gibt vier Möglichkeiten, eine Medaille zu gewinnen"
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23.01.2009

Interview mit Ronny Ackermann: "Es gibt vier Möglichkeiten, eine Medaille zu gewinnen"

Autor: Johann Reinhardt


Einer der erfolgreichsten Nordisch Kombinierten aus Deutschland, Ronny Ackermann, beantwortet Fragen über seine Gesundheit, bedeutende Titel und seine Ziele für die Weltmeisterschaften in Liberec. Außerdem schildert der in Bad Salzungen geborene Ackermann einen ganzen Wettkampftag.

Sie waren zuletzt krank. Auf was muss man bei dem erneuten Aufbautraining nach der Krankheit achten?
Wichtig ist vor allem, die Krankheit auszukurieren und nicht zu früh wieder anzufangen. Wenn man etwas verschleppt, dauert es umso länger, wieder richtig fit zu werden.

Haben Sie durch die Krankheit einen Rückschritt Richtung WM gemacht?
Ich bin jemand der positiv denkt und daher bin ich optimistisch, dass ich rechtzeitig zur WM wieder in Form komme. Natürlich ist es nicht optimal, wenn man sich fast die ganze Saison mit einer hartnäckigen Krankheit herumschlägt. Aber es ist nun mal so und deshalb werde ich versuchen, das Beste aus der Situation zu machen.

Was stecken Sie sich für Ziele bei der WM?
Es gibt vier Möglichkeiten, eine Medaille zu gewinnen. Eine sollte es am Ende schon sein.

Ist auch noch der Gesamtweltcup ein Thema?
Nein, definitiv nicht. Das habe ich abgehakt. Ich werde die kommenden Wettkämpfe nutzen, um Tempohärte zu bekommen und Wettkampferfahrung zu sammeln. Mein Fokus liegt voll auf der WM.

Sie waren schon Weltmeister und Gesamtweltcupsieger. Welchen Titel beurteilen Sie höher bzw. auf welchen sind Sie am meisten stolz?
Die Titel sind kaum miteinander zu vergleichen. Bei der WM ist der Druck natürlich höher, weil man an einem bestimmten Tag topfit sein muss. Entsprechend überwältigend ist das Gefühl bei einem Erfolg. Rein auf die sportliche Leistung bezogen hat der Gewinn des Gesamtweltcups einen höheren Wert, weil man unter dem Strich über einen längeren Zeitraum konstant gute Ergebnisse erzielt hat.

Welche Ziele setzen Sie sich für Vancouver 2010?
Das ist zwar noch ein Stückchen hin, aber auch hier würde ich gerne noch einmal auf dem Treppchen stehen.

Über welche Sache in ihren Leben würden Sie sagen: Ich möchte es gerne noch einmal erleben?
Meine Freundin kennenlernen – das hat viel Spaß gemacht.

Was war das peinlichste was ihnen je passierte?
Da fällt mir spontan nichts ein.

Was bewirkt für Sie eine Fangruppe während des Rennens?
Anfeuerungsrufe von den Fans im Stadion oder auf der Strecke motivieren auf jeden Fall. Das hilft, um auch noch das letzte Quäntchen aus einem herauszuholen.

Wie läuft bei Ihnen ein Wettkampftag ab?
Im Schnelldurchlauf: 2,5 Stunden vor Abfahrt aufstehen – ausgiebig und ausgewogen frühstücken – ab zur Schanze – Vorbereitung: warm machen/Imitationen – Wettkampf – umziehen und schnell etwas essen – auf die Langlaufskier und einlaufen – Wettkampf – Interview/PK, je nach Ergebnis  - auslaufen – erste Analysen mit Techniker, Trainer – duschen – essen – Analyse Teil 2 (Video) – Massage – nochmal auslaufen – Gymnastik – schlafen

Was ist das schwierige in der Saisonvorbereitung bei der Kombination zwischen Laufen und Springen?
Die Gratwanderung zwischen der optimalen Abstimmung von Ausdauer und Dynamik ist immer wieder eine Herausforderung. Da gibt es auch kein richtiges Rezept, dafür aber viele Faktoren, die eine gute Form beeinflussen. Man muss an einigen Stellschrauben drehen und manchmal auch nachjustieren, wenn etwas nicht passt. Das alles macht die Sache immer wieder aufs Neue spannend.

Welche Aufgabe hat Hermann Weinbuch an einem Wettkampftag und werden Sie motiviert wenn er sie an der Strecke anfeuert?
Die Abläufe an einem Wettkampftag sind weitgehend automatisiert, da greift der Trainer kaum ein. Bei den Imitationen ist er dabei und gibt Feedback. Es ist wichtig, ergänzend zum eigenen Gefühl und dem sichtbaren Ergebnis eine Rückmeldung von außen zu bekommen. Dazu kommt die taktische Einstellung vor dem Wettkampf. Viel bedeutender als das Anfeuern an der Strecke sind die Infos über Zeiten, Platzierungen und Abstände – damit man immer weiß, wo man steht.

Live-Wintersport wünscht Ronny Ackermann eine gelungene Weltmeisterschaft mit vielen Medaillen.


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Ronny Ackermann
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