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Interviews Interview mit Zina Kocher: "Mein Traum wäre eine Olympische Medaille" |
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17.02.2009 | ||
Interview mit Zina Kocher: "Mein Traum wäre eine Olympische Medaille"Autor: Johann ReinhardtDie kanadische Biathletin Zina Kocher ist seit mehreren Jahren eine der bekanntesten und in der Leistung konstantesten Sportler ihres Landes. Im Interview spricht sie über ihre Ziele für die WM in Pyeongchang und ihre bisher schwerste Situation, den Pfeifferschen Drüsenfieber. In Antholz waren Sie in beiden Wettbewerbe unter den Top30. Wie fanden Sie diese Resultate? Ich war zufrieden, dass ich zwei mal Top30 war und meine Skizeit unter den Top10. Das beweist, dass ich das Potential habe, wieder in die Top15 zu kommen. Aber ich war enttäuscht von meiner Schießleistung. Ich verschoss zwei im Sprint und das war an diesem Tag nicht gut genug, um mich in den Top15 zu platzieren. Ich hatte eine großartige Gelegenheit, in der Verfolgung gut abzuschneiden, aber ich verschoss drei im letzten Stehendschießen. Was sind Ihre Ziele für die Weltmeisterschaft? Mein Traum wäre es, bei einer Weltmeisterschaft auf das Podium zu kommen. Aber ich wäre auch sehr glücklich über ein Top10-Resultat. Wie haben Sie sich auf die Weltmeisterschaft vorbereitet? Ich habe viel Zeit auf das Stehendschießen konzentriert, um Selbstvertrauen und inneren Glauben zu gewinnen, dass sich das Schießen im Training und Wettkampf automatisiert. Wir haben die Hälfte der Zeit in Antholz und Ruhpolding trainiert und es war sehr gut. Ich habe aber auch darauf geachtet, einige Zeit abseits vom Biathlon zu genießen. Wir hatten in Antholz ein Teamtreffen zum Schlittenfahren ... eigentlich ein kleines Stück außerhalb von Antholz. Wir sind mit einem Sessellift gefahren! Wir haben diese Art Rodelstrecken in Kanada nicht. Das hat so viel Spaß gemacht. Ich glaube so viel hatte ich seit langer Zeit nicht mehr gelacht. Meine Bauchmuskeln haben so weh getan. Aber ich glaube, das kam auch von meinem Versuch, so viel Geschwindigkeit wie möglich zu erreichen, wobei ich fast flach auf dem Schlitten lag. Vielleicht sollte ich ein Schlittenzentrum in Banff (Ort in der kanadischen Provinz Alberta) eröffnen!! Sie hatten Pfeiffersches Drüsenfieber. War das die schlimmste Zeit in Ihrem Leben? Es war natürlich eine schwere Zeit. Mir musste klar werden, dass Biathlon mein Job ist aber ich nicht nur dadurch als Mensch definiert werde. Es war auch eine Zeit, in der ich neue Dinge lernen konnten, ich habe viel gelesen und Freunde besucht. Eine Gelegenheit, all das das zu machen, wofür ich sonst nie Zeit habe!!Aber es war nicht die schlimmste Zeit meines Lebens. Mein schlimmste Zeit war wahrscheinlich im letzten Frühling. Ich hatte das Pfeiffersche Drüsenfieber überwunden aber mein Freund und ich entschieden uns zu einer Trennung. Wir waren seit sechs Jahren zusammen, so dass das für mich sehr hart war. Es war auch eine schwierige Zeit, weil mein Trainer wegen familiären Verpflichtungen zurücktreten musste. Das letzte Jahr war definitiv ein schweres Jahr, aber ich glaube, das alle Dinge aus einem Grund passieren und dass das Leben ein fortlaufender Lernprozess ist. Wie kamen Sie und die anderen Biathletinnen auf die Idee des Bold Beautiful Biathlon Kalenders und was sagen ihre männlichen Kollegen dazu? Mitte Sommer entschieden wir (das Frauenteam), dass wir etwas tun mussten, um Spenden zu sammeln. Wir wollten gesunde, starke, athletische Körper als Vorbild für junge Frauen und Mädchen präsentieren, im Gegensatz zu den künstlich verschönerten Models in Hollywood. Und wir brauchten auch Spenden, weil es uns an Sponsoren mangelte. Unser Männerteam würde so etwas auch selber gerne tun. Aber sie sagen, sie müssten den Kalender dann verschenken, nicht verkaufen! Planen Sie weitere Spenden- oder Wolhtätigkeitsaktionen für den Biathlon in Kanada? Nein. Aber wir versuchen immer als Freiwillige für Chandra Crawfords (kanadische Skilangläuferin) Organisation "Fast and Female" mit dem Motto "empowerment through sport" (etwa: "Stärke durch Sport") zu helfen. Sie versucht auch, Mädchen sowohl für Langlauf als auch Biathlon zu gewinnen. Was sind Ihre Ziele für Olympia 2010 im eigenen Land? Mein Traum wäre eine olympische Medaille. Glauben Sie, dass sie eine Medaille erreichen können? Ich träume davon und ich arbeite jeden Tag darauf zu, aber ich kann die Zukunft nicht vorhersehen. Aber ich denke, dass ich die Fähigkeit fürs Podium definitiv habe. Was war das Lustigste was sie in ihrem Leben gemacht haben? Nackt posieren. Nicht viele Leute können das sagen!! Haha! Hatten Sie Bedenken, professionelle Biathletin zu werden, weil Biathlon in Kanada nicht den größten Stellenwert hat? Nein. Als ich mit dem Training begann, tat ich das, weil es Spaß machte. Jetzt habe ich immer noch Spaß und während ich Ziele und meinen Traum verfolge ist es zu meiner Leidenschaft geworden. |
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17.02.2009 | ||
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