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Interviews Interview mit Seraina Mischol: "Aus der ganzen Saison viel gelernt" |
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27.03.2009 | ||
Interview mit Seraina Mischol: "Aus der ganzen Saison viel gelernt"Info: Weitere SportlerinterviewsAutor: Johann Reinhardt Die aus Samedan in der Schweiz stammende Seraina Mischol startet seit 1999 im Weltcup und läuft konstant unter die Top 15. Bei den Olympischen Spielen in Turin 2006 gelang der 27-jährigen ein 15. Platz im zehn Kilometer Rennen. In der Saison 2007/08 belegte die Langläuferin beim Sprint in Düsseldorf Rang fünf. Dies ist ihr bestes Einzelergebnis. In diesem Jahr hatte sie mit Erkrankungen zu Kämpfen, gewann aber trotzdem beim Engadin Skimarathon und erreichte den 22. Rang beim Einzelrennen der WM in Liberec. Im Interview analysiert sie die Saison, blickt auf die nächsten Wochen voraus und äußert sich zum Dopingfall der Russin Natalia Matveeva Sie konnten viele Wettbewerbe wegen Erkrankungen nicht absolvieren und holten den Sieg beim Engadin Ski Marathon. Mit welchen Eindrücken gehen Sie aus der Saison und waren sie zufrieden? Nun ja, eigentlich hab ich noch keine richtige Saisonauswertung gemacht. Aber es ist halt schon so, dass mir die Gesundheit einen Strich durch dir Rechnung gemacht hat. Nach meiner super Saison im letztem Jahr (Weltcup Gesamtwertung Platz 15) habe ich mir mehr erhofft, und dadurch im Sommer wohl auch ein Bisschen übertrieben. So hatte ich im Herbst eine Verletzung im Oberschenkel, welche wohl von Überbelastung kam, und diese hat mich dann ziemlich aus dem Konzept geworfen. Es war schwierig mit diesem Umstand umzugehen und einen Rückschritt einzugestehen, jedes mal wenn ich mich wieder im Kopf gefangen habe, und es aufwärts ging, kam dann noch eine Grippe oder Bronchienprobleme dazu. Mein einziges wirklich gutes Rennen war ganz klar der Engadin Ski Marathon oder vielleicht noch die WM (22. Platz über 10km KL) und noch der Prolog in Otepää (7. Zeit). Drei Wettkämpfe... aber mit dem Sieg am Engadin Ski Marathon habe ich doch genug Motivation für nächstes Jahr ;-) Sehen Sie die Erkrankungen auch zum Teil positiv, da sie so vielleicht im Hinblick auf Olympia ihre Saison anders planen können und dort Top fit sind? Ich habe sicherlich aus der ganzen Saison viel gelernt. Ich sollte nun meine körperlichen Grenzen besser kennen und kann so das Sommertraining besser gestalten. Die Erkenntnis, dass ich es kann, habe ich ja gezeigt und ich denke auch, dass das ganze Training von dieser Saison sich positiv auf die nächste auswirken kann. Es steht auch die Tour de Ski auf dem Plan im Jahr 2009/10, worauf bereiten Sie sich daher vor und werden sie die Tour laufen? Ich muss ehrlich zugeben, dass ich mich mit dem Plan für nächste Saison noch nicht so richtig auseinandergesetzt habe. Es wird sich alles um die Olympischen Winterspiele drehen, und so denke ich, muss man sich anfangs Saison zuerst mal qualifizieren (2 mal Top 25) und dann kann man weiterplanen. Was sind ihre Ziele für die nächsten Jahre? Ganz klar die Olympischen Winterspiele in Vancouver. Auch wenn ich dieses Jahr die Strecken noch nicht live gesehen haben, so denke ich, dass der klassische Sprint mir ganz gut liegen könnte. Wie sehen die nächsten Wochen bei ihnen aus? Wir haben nächstes Wochenende noch die Langdistanz-Schweizermeisterschaften in Trun. Da ich den ersten Teil der Schweizermeisterschaft wegen Otepää schon verpasst habe, möchte ich da sehr gerne starten. Danach gibt's noch so einen Swisscup Sprint und dann ist definitiv Schluss für diese Saison. Ich werde wie gewohnt im Frühling dann für ein paar Wochen als Bauzeichnerin arbeiten gehen. Aber anders als die letzten Jahre gibt's nun auch mal so richtig Badeferien. yeah! Aber bis dahin werde ich doch noch versuchen den vielen Schnee in Davos für schöne Firntouren auszunützen. Wie verläuft ihre Saisonvorbereitung? Unser erster Trainingskurs findet dann Mitte Mai in Magglingen statt. Danach geht es dann richtig los. Wir haben in Davos unseren nationalen Trainingsstützpunkt und dort trainieren wir sehr viel zusammen. Dazu kommen pro Monat meistens noch 10 Tage Kurs mit der Mannschaft. Diese finden dieses Jahr wohl vermehrt in Oberhof statt. Mit dem Skitunnel wird das dort eine ganz gute Sache. Trainieren Sie auch mit den Herren zusammen und wie verfolgten Sie den Sieg ihres Teamkollegen Dario Cologna? Unser Training in Davos, sowie auch die Kurse, finden meistens mit den Herren zusammen statt. So kann man auch von den andern Trainern profitieren, aber natürlich auch von den Herren. Das ist eine ganz feine Sache und bereitet viel Spass und Abwechslung. Ich habe diesen Winter wohl so viele Langlaufrennen im Fernsehen geschaut, wie lange nicht mehr. Aber wenn da ein Schweizer vorne mitläuft ist das Wahnsinn. Das Finale in Falun war schon sehr imponierend und hat mir fast die Tränen in die Augen gedrückt. Natalia Matveeva wurde des Dopings überführt. Sehen Sie dies positiv, dass Athleten mit Betrügen nicht durch kommen und wie stehen Sie zum Thema Doping? Ganz klar! Es ist schon sehr ärgerlich, wenn man da weiss, eine ist noch so viele Wettkämpfe nach ihrem positiven Befund gelaufen und hat die Andern ganz schön beschissen. Was sie vorher gemacht hat, weiss man ja nicht... Es muss hart gegen das Doping angegangen werden. Ich denke wir Schweizer haben da ein sehr gut funktionierendes Kontrollsystem. Auch müssen vermehrt Kontrollen im Sommertraining durchgeführt werden. Bei mir persönlich, gab es am Wochenende vom Engadin Skimarathon sogar zwei Kontrollen innerhalb 24 Stunden. Die Erste gleich nach dem Wettkampf und die Zweite Montags Morgen um 7 Uhr. Das war eine Stunde die ich fix angeben musste. Welche Eindrücke sammelten Sie in Liberec bei der Ski WM in ihrer Freizeit? Von Liberec selber habe ich nicht viel gesehen. Wir wohnten in diesem Studentenheim und mussten unsere Trainingszeiten nach den Wettkampfzeiten richten und so ging viel Freizeit mit warten auf den Nachmittag drauf. Eigentlich schade. Aber ich denke, Liberec ist jetzt nicht eine Stadt bei der ich was verpasst habe. |
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27.03.2009 | ||
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