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Adler Mannheim deklassieren die Eisbären Berlin!
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31.03.2009

Adler Mannheim deklassieren die Eisbären Berlin!

Info: Eishockey DEL Deutsche Eishockey Liga (Februar/März 2009)
Autor: Christoph Walter
Bericht: Düsseldorfer EG meldet sich mit einem 4:2 Sieg über die Scorpions zurück
Interview mit Adler-Goalie Felix Brückmann: "Für die Fans in Mannheim ist Eishockey das Ein und Alles"


In den eben zu Ende gegangenen Halbfinals kamen die Adler Mannheim vor heimischem Publikum nach der 0:4 Niederlage vom Sonntag eindrucksvoll zurück und demontierten die Eisbären Berlin mit einem auch in dieser Höhe verdienten 6:1 Sieg. In Düsseldorf gewannen die DEG Metro Stars ihr Heimspiel mit 4:2 gegen die Gäste aus Hannover. Damit steht es nun in beiden Duellen in der Best-of-Five-Serie 1:1 unentschieden.

Michael Hackert bringt die Adler früh in Führung

Angetrieben vom eigenen Publikum störten die Adler die Gäste aus Berlin bereits im Angriffsdrittel beim Spielaufbau. Zunächst zahlte sich das Forechecking der Adler noch nicht aus, aber nach 4 Minuten hätte der deutsche Nationalspieler Marcus Kink bereits die Zuschauer für deren bedingungslose Unterstützung belohnen können. Allerdings konnte er den Abpraller von Eisbären-Torhüter Rob Zepp nach einem Schuss von Francois Methot nicht im leeren Tor unterbringen. Normalerweise sagt man, dass sich solch eine desolate Chancenauswertung rächt, doch nur eine Minute später gelang den Mannheimern der erste Treffer der diesjährigen Halbfinalserie. Diesmal sah der am Sonntag glänzend aufgelegte Torhüter der Eisbären nicht allzu glücklich aus. Nach einem Schuss von der Blauen, verlor Zepp die Orientierung, worauf der Adler Stürmer Michael Hackert am schnellsten reagierte und den Puck mit ganz langer Kelle zum 1:0 ins Tor stocherte.

1.Drittel: Neben dem Power-Eishockey konnte beide Teams auch im Faustkampf überzeugen
Mit einem frühen Rückstand hatten die Eisbären nicht gerechnet und waren dementsprechend frustriert, wie man in der nächsten Spielsituation an der harten Gangart des Berliners Alexander Weiss unschwer feststellen konnte. Adler-Goalie Fredy Braithwaite hatte den Puck sicher und trotzdem wurde er vom Berliner hart angegangen, woraufhin Verteidiger Felix Petermann seinem Torhüter gleich zur Hilfe kam, und der erste Faustkampf des Abends stattfand. Etwas kleinlich dann die Verteilung der Strafen durch die Schiedsrichter Looker und Piechaczek, die auf einen Schlag Strafen von insgesamt 50 Minuten aussprachen. Nachdem wieder etwas Ruhe einkehrte, hatte zuerst auf Seiten der Berliner Mr. Dopingprobenverweigerer Florian Busch die Chance zum Ausgleich, als er frei vor dem Torhüter mit der besten Fangquote auftauchte. Und auf der Gegenseite vergab Eigengewächs Frank Mauer danach die Möglichkeit zum Ausbau der Führung, als er den Treffer schon auf der Kelle hatte. In der 17.Minute nahmen die Herren Looker und Piechaczek wieder einmal erheblichen Einfluss auf den weiteren Spielverlauf. Im Überzahlspiel der Adler stocherte Rene Corbet vor dem Gehäuse der Berliner und die beiden Referees pfiffen die Situation ab, obwohl die Scheibe noch frei lag. Als sich die Adler noch über die geklaute Torchance aufregten, wäre den Eisbären fast ein Shorthander (=Tor in Unterzahl) gelungen, doch Fredy Braithwaite reagierte gegen den ehemaligen Jungadler Constantin Braun sensationell und stellte einmal mehr unter Beweis, dass er zu recht zum besten Player der DEL gewählt wurde. Zum Ende des ersten Drittels, wäre Colin Forbes nach einem schnell herausgespielten Konter fast das 2:0 gelungen. Allerdings war der Adler-Stürmer im Abschluss etwas zu unkonzentriert. Mit der Sirene zur Drittelpause gerieten der Ex-Mannheimer Nathan Robinson und Adler-Stürmer Preston Ryan aneinander, sodass es nochmals zu einem Gerangel kam und die Referees wieder Gelegenheit dazu hatten, 5 Spieler auf die Kühlbox zu verbannen. Man merkte, dass in der SAP-Arena heute richtig Feuer war.

Mit einem bärenstarken zweiten Drittel machen die Adler den Sieg klar
In der 24. Minute traf Jason King, seitlich alleine vor Zepp auftauchend, zum 2:0. Nun ging es Schlag auf Schlag. Die Eisbären Berlin hatten direkt nach dem Gegentreffer die Riesenchance zum Anschlusstreffer, doch Mulock gelang es nicht, zentral freistehend vor einem glänzend reagierenden Fredy Braithwaite den Puck im Tor unterzubringen. Gleich im Gegenzug folgte die Gala des Francois Methot, der sich klasse gegen die Berliner Abwehr durchsetzte, vor dem Tor eine Pirouette drehte und auf einem Bein per No-Look-Pass Stürmerkollege Marcus Kink am langen Pfosten bediente. Der deutsche Nationalspieler musste dann nur noch die Kelle in den Pass halten, um zum 3:0 zu vollstrecken. Eigentlich war die Chance schon vorbei, da der Passweg zu Kink zu war, aber durch Methots Raffinesse wurde der schöne Spielzug doch noch zum Erfolgserlebnis für die Adler. Heute war bei den Adlern ein großer Unterschied zum Sonntag zu erkennen, sie nutzten heute ihre Chancen. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Adler ihre Überlegenheit in der 29.Minute zum 4:0 nutzten. Colin Beardsmore zog zwei Berliner Verteidiger, die Stürmer Hackert aus den Augen verloren, auf sich und spielte dann den Puck zum völlig frei stehenden Ex-Frankfurter Hackert, der sich die Gelegenheit nicht entgehen ließ und den Sieg mit dem 4:0 schon mal unter Dach und Fach brachte. Langsam war die Moral der Eisbären gebrochen, da sie hinten die Dinger kassierten und vorne im Duell gegen Adler-Goalie Braithwaite stets den Kürzeren zogen.
Corbet vergab in der 31.noch, aber Forbes traf dann in der 33. Minute zum 5:0! In der ganzen Saison ließen die Adler diese Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor vermissen und heute führten sie den noch amtierenden Meister und Vorrundenprimus regelrecht vor. Nur Adler-Kapitän Rene Corbet scheint das noch nicht gemerkt zu haben, da er mit einer weiteren Doppelchance frei vor dem Berliner Rob Zepp leer ausging. Damit ging es mit 5:0 und hängenden Köpfen bei den Berlinern in die zweite Drittelpause.

Meisterhafter Adler-Sieg wird nur durch die kleinen Nickligkeiten gegen Ende des Spiels getrübt
Nachdem das Spiel quasi zu Gunsten der Kurpfälzer entschieden war, fehlte im Schlussdrittel zunächst das Tempo. Des Weiteren war das Spiel nun von vielen Nickligkeiten geprägt. Dan McGillis erhöhte in Überzahl noch zum 6:0. Obwohl die Adler damit die Demütigung der Eisbären schon besiegelt hatten, nahmen sie die Eisbären weiter hart ran, weswegen die als kleinlich pfeifenden Schiedsrichter Looker und Piechaczek noch einige 2min-Strafen verteilten. Die letzte Minute des Spiels sorgte dann noch für reichlich Aufsehen, leider zu meist im negativen Sinne. Erst gelang dem Berliner Mark Beaufait der Ehrentreffer, da die Mannheimer Defensive zu zaghaft agierte und somit Fredy Braithwaite den verdienten Shut-Out zunichte machte. 12 Sekunden vor Schluss gingen dann mit einigen Akteuren noch die Nerven durch. Negativer Höhepunkt war dabei der Stockstich des Mannheimers Peter Flache außerhalb des Spielgeschehens gegen Sven Felski, wofür er eine Spieldauerdisziplinarstrafe erhielt. Zudem ist anzumerken, dass die theatralischen Aktionen Felskis einem fairen Spiel nicht dienlich waren.

Die Klatsche hinterlässt bei den Eisbären erste Spuren
Durch den eindrucksvollen 6:1 Sieg, mit welchem die Adler die Eisbären deklassierten, sind die Adler Mannheim wieder voll im Soll und haben sich alle Chancen auf das Erreichen des Finals offengehalten. Nun steht es in der Serie 1:1 und es bleibt abzuwarten wie die Eisbären diese Klatsche verdauen. Denn sie waren nach Spielende sichtlich angeknockt und sahen sich nicht im Stande den Medien zu stellen. Die Chancen für einen Auswärtssieg der Adler am Freitag in der O2-Arena stehen also nicht schlecht.


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