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Eisbären Berlin sind alter und neuer Deutscher Meister
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15.04.2009

Eisbären Berlin sind alter und neuer Deutscher Meister

Info: Eishockey DEL Deutsche Eishockey Liga (Play-offs 2009)
Autor: Christoph Walter
Bericht: Eisbären setzen Ausrufezeichen


Düsseldorf, 15.04.2009 – Die DEG Metro Stars bestimmten im heute mit 13.400 Zuschauern ausverkauften ISS-Dome in den ersten beiden Abschnitten weitestgehend die Partie, versäumten es allerdings ihre Chancen effektiver zu nutzen, sodass die Gäste aus Berlin einen Zwei-Tore-Rückstand aufgrund einer meisterhaften Vorstellung im Schlussdrittel noch in einen 4:2 Sieg drehen konnten. Damit sind die Eisbären erneut Deutscher Meister.

Vor dem Spiel

Nachdem die DEG Metro Stars am Ostermontag in Berlin von den Eisbären eine 5:1 Klatsche kassierten, musste heute unbedingt gewonnen werden, um nicht vorzeitig als Vizemeister festzustehen. Trotzdem waren die Voraussetzung alles andere als schlecht, da es den Mannen von Harold Kreis sowohl im Viertelfinale gegen die Krefelder Pinguine, als auch im Halbfinale gegen die Hannover Scorpions gelang eine verloren geglaubte Serie zu drehen. „Wir haben am Ostermontag nur ein Spiel und nicht die Serie verloren“, sagt der DEG-Headcoach. Und auch Berlins Kapitän Stefan Ustorf mahnte seine Mitspieler, dass die Meisterschaft trotz der 2:1 Serienführung kein Selbstläufer wird: „Es ist noch nicht vorbei. Der letzte Sieg ist immer der schwerste.“

DEG spielt die Eisbären gegen Ende des ersten Drittels an die
Wand, ohne jedoch an das Toreschießen zu denken.


Die Berliner gingen gleich voll konzentriert in die Partie und hatten bereits nach 20 Sekunden die erste hochkarätige Chance, doch Eisbär-Verteidiger Brandon Smith zielte genau auf den Körper von DEG-Goalie Jamie Storr. In der Folgezeit pfiffen die Referees Schimm und Aumüller konsequent sodass zuerst Ex-Nationalspieler Stefan Ustorf auf Seiten der Berliner und dann DEG-Kapitän Daniel Kreutzer vom Eis musste. Doch beide Teams konnten ihr Überzahlspiel nicht nutzen. In der achten Minute gab es dann eine äußerst umstrittene Strafzeit für den Noch-Eisbär Nathan Robinson, nachdem Jamie Storr den Puck verfehlte und die Schiedsrichter aus Sicht der Düsseldorfer glücklicherweise auf eine Behinderung ihres Torhüters durch Robinson entschieden. Doch auch in diesem Überzahlspiel konnte die Heimmannschaft ihr gefürchtetes Powerplay nicht wirklich zeigen. Beinahe wäre den Gästen aus Berlin-Hohenschönhausen durch einen Pfostentreffer von Richie Regehr ein Tor in Unterzahl gelungen. In der 12.Minute konnte dann die DEG angepeitscht von der heimischen Kulisse den Führungstreffer erzielen. Nach einem klasse Pass von Brandon Reid auf Adam Courchaine verlud dieser Gäste-Goalie Rob Zepp und schob zum 1:0 ein. Sowohl von PlayOff-Topscorer Brandon Reid als auch von Toptorschütze Courchaine eine klasse Vorstellung. Nur kurze Zeit später kamen sowohl die Eisbären durch Alex Weiß, als auch die Metro Stars durch Chris Harrington zu aussichtsreichen Einschuss-Möglichkeiten während Ramsey und Felski wegen übertriebener Härte in der Kühlbox Platz nehmen mussten. Die letzten fünf Minuten des ersten Drittels gehörten ausschließlich den Hausherren, die allerdings auch eine doppelte Überzahlsituation nicht zum Ausbau der Führung nutzen konnten. So scheiterten Ratchuk, Caldwell, Kreutzer und kurz vor der Drittelpause auch Fabio Carciola mit Riesenchancen am bravurös haltenden Berliner Torhüter Rob Zepp. Damit blieben die Berliner nur dank ihres Goalies vor einem höheren Rückstand bewahrt.

Berlins Bester Rob Zepp hält Penalty von Torschützenkönig Adam Courchaine

Und auch zu Beginn des zweiten Drittels dominierten die Metro Stars im mit 13.400 Zuschauern ausverkauften ISS-Dome die Partie. Als Stürmer Patrick Reimer in der 22.Minute alleine auf Rob Zepp zulief, wurde er von hinten von Eisbären-Verteidiger Deron Quint gefoult, worauf den Schiedsrichtern nichts anderes übrig blieb, als auf Penalty zu entscheiden. Doch auch diesmal gelingt es Rob Zepp die Berliner im Spiel zu halten, da er den Penalty von Playoff-Toptorschütze Adam Courchaine über den Kasten lenken konnte. Bis zur 30.Minute kamen die Gastgeber in den Genuss dreier weiterer Überzahlspiele, doch auch diesmal war nicht zu erkennen, warum die DEG das beste Powerplay der Playoffs mit einer Torquote von 22% spielt. Ja gibt’s denn sowas? Da gelingt den Düsseldorfern in all den Überzahlspielen kein Treffer und dann markieren sie in Unterzahl das 2:0, als Caldwell Stürmer Adam Courchaine schickte und dieser mit einem klasse Heber über Zepp für den ersten Shorthander des Tages sorgte. Doch nach einer langen Durststrecke sorgten die Eisbären quasi im Anschluss an den Gegentreffer für den Anschlusstreffer zum 2:1. Die Berliner haben sich hierbei wieder ins Spiel zurückgekämpft, denn Stürmer Tyson Mulock erarbeitete sich an der Blauen den Puck, zog dann in den Bullykreis und sorgte mit einem trockenen platzierten Schuss in den Winkel für das 2:1. Dennoch blieben die Schützlinge von Trainer Harold Kreis die spielbestimmende Mannschaft, sodass sie sich weiter gute Möglichkeiten herausspielten. Jedoch wurden die Chancen einfach nicht in Zählbares umgemünzt, so konnte auch Verteidiger Marian Bazany, als er vor dem Slot die Scheibe erhielt und freie Schussbahn hatte, die Scheibe nicht im Tor von Zepp unterbringen. So führte die DEG auch zur zweiten Drittelpause aufgrund einer zu schlechten Chancenverwertung und eines bärenstarken (oder eisbärenstarken) Gäste-Goalies nur mit einem Tor Vorsprung.

Eiskalte Berliner Eisbären drehen die verloren geglaubte
Partie


DEG-Verteidiger Korbinian Holzer fing sich eine Sekunde vor der zweiten Drittelpause noch eine Strafzeit ein und erwies seinem Team damit einen Bärendienst. Die Eisbären wussten diese Überzahl zu Beginn des Schlussdrittels auch gleich zu nutzen und glichen durch Steve Walker, der einen Schlagschuss von Deron Quint abfälschte, zum 2:2 aus. Nach diesem schnellen Ausgleichstreffer waren nun beide Teams zunächst auf „Safety first“ konzentriert, sodass Chancen eher Mangelware blieben. Wie auch am Montag kassierten die Düsseldorfer in einer spielentscheidenden Phase durch einen unnötigen Schuss über die Bande eine 2-Minuten-Strafzeit. Die Eisbären brauchten im daraus resultierenden Überzahlspiel nur wenige Sekunden, um nach tollem Passspiel durch Andy Roach die Führung zu erzielen. Damit konnten die Eisbären wie auch schon im 4.Spiel des Halbfinales gegen die Adler Mannheim einen Zwei-Tore-Rückstand, den sie sich im zweiten Drittel einfingen, im Schlussdrittel zu ihren Gunsten drehen. Für die DEG sollte es in der 51.Minute noch dicker kommen. Der bis dato eigentlich fehlerfreie Goalie Jamie Storr ging neben das Tor, um einen Schuss abzulenken, schaffte dies allerdings nicht, sodass der Topstürmer der Eisbären Nathan Robinson den von der Bande zurückprallenden Puck nur ins leere Tor einschieben musste. Durch diesen Bock von Storr war das Aus der DEG quasi besiegelt. Nun warfen die Metro Stars alles nach vorne und spielten alles oder nichts, sodass sich für die Eisbären weitere Konterchancen ergaben und Alex Weiß vier Minuten vor Schluss alleine durch war und dann von DEG-Verteidiger Andrew Hedlund mit Haken von hinten gestoppt wurde, woraufhin die Mannen Schimm und Aumüller auf Penalty entschieden. Jedoch setzte Andy Roach den Penalty nur an die Latte. Die DEG warf weiter alles nach vorne und nahm auch noch Storr zu Gunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis, doch durch die gut gestaffelte Eisbären-Defensive war kein Durchkommen.

Eisbären Berlin: Deutscher Meister 2009

Mit dem 4:2 Sieg sorgten die Eisbären für den dritten Sieg im vierten Spiel der Best-of-Five-Serie, und holten sich damit wie auch im letzten Jahr am Rhein den Meistertitel. Besiegte man letztes Jahr die Kölner Haie in deren Eisstadion, mussten sich heute die DEG Metro Stars trotz der haushohen Überlegenheit in den ersten beiden Dritteln den Eisbären vor heimischem Publikum im Kampf um die Meisterschaft geschlagen geben. Die DEG muss sich aufgrund der vielen ungenutzten Chancen an die eigene Nase fassen. Aber Hut ab vor den Eisbären, die sich trotz eines 0:2 Rückstandes noch einmal zurückkämpften. Damit Glückwunsch an die Hauptstädter zum erneuten Titelgewinn. Dadurch dass Berlin als Hauptrundenerster nun auch die Playoffs für sich entschied, nehmen neben den Eisbären die Hannover Scorpions, als Hauptrunden-Zweiter, an der Champions-League teil. Ein Trost blieb den Düsseldorfern, denn mit Playoff-Topscorer Brandon Reid wurde ein Spieler aus ihren Reihen zum wertvollsten Spieler (MVP) der Playoffs gewählt.


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