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Frankreich mit Verletzungspech
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23.04.2009

Frankreich mit Verletzungspech

Info: Eishockey A-Weltmeisterschaft Herren in Bern/Zürich
Autor: Christoph Walter
Bericht: Vorbericht zur Eishockey-WM


GRENOBLE – Dem Vorrundengruppengegner der Schweizer und der Deutschen fallen kurzfristig drei Spieler aufgrund von Verletzungen, die sie sich allesamt im abschließenden Trainingslager zur WM-Vorbereitung zuzogen, aus. Damit sind die Franzosen, die ohnehin nur mit Außenseiterchancen auf das Erreichen der Zwischenrunde gehandelt werden, noch mehr in die Rolle des Underdogs geraten.

Frankreich mit Personalsorgen


Während der WM-Vorbereitungsspiele gegen Lettland zog sich Teddy Trabichet eine Schulterverletzung zu, die ihn zum WM-Verzicht zwingt. Für ihn wurde bereits Rookie Gary Levêque in den WM-Kader berufen.

Dagegen wird Verteidiger Nicolas Besch aufgrund einer Handgelenksverletzung, die ihn an vor allem beim Schussversuch hindert, nicht teilnehmen können. Zu allem Überfluss zog sich auch noch Stürmer Julien Desrosiers beim Testspiel gegen Weißrussland eine Verletzung am Knöchel zu, sodass auch er im französischen Kader vermisst wird.

Torhüter Huet wird schmerzhaft vermisst

Des Weiteren wird auch NHL-Goalie Cristobal Huet im Kampf gegen den Abstieg aus der A-WM fehlen, da er mit seinem Team, den Chicago Blackhawks in den NHL-Playoffs steht. Warum Headcoach allerdings auf den Stürmer des SC Bern Sebastien Bordeleau verzichtet, bleibt ein Rätsel.

Der, französisch-kanadische Doppelstaatsbürger Sebastien Bordeleau, der seit dem Sommer 2002 in der Nationalliga A in der Schweiz für den SC Bern aktiv ist, gehört in der Heimspielstätte Berns, der PostFinance-Arena, nicht umsonst zu den Publikumslieblingen. Bei den Berner Fans ist er vor allem aufgrund seiner Kampfkraft beliebt. Seine weiteren Stärken liegen neben dem Bullyspiel auch im Torabschluss, sodass er unter anderem 2006 bester Scorer des SC Bern und viertbester Scorer der NLA wurde. Auch in den beiden folgenden Jahren gehörte er zu den Topscorern seines Teams, wobei er diese Saison nicht ganz an die Leistungen der vorherigen Jahre anknüpfen konnte.

Karriere des Cristobal Huet:

Huet wurde von den Los Angeles Kings in der 7. Runde an 214. Stelle beim NHL Entry Draft 2001 ausgewählt. Er spielt in der National Hockey League bei den Chicago Blackhawks und ist außerdem Torhüter der französischen Eishockeynationalmannschaft. Für diese hat er bereits bei zwei Olympischen Winterspielen (1998 in Nagano und 2002 in Salt Lake City) sowie fünf Eishockey-Weltmeisterschaften (1997 bis 2001) teilgenommen.

Während seiner Zeit beim HC Lugano in der Schweiz wurde er in den Spielzeiten 1999/2000 und 2000/01 zweimal zum Torhüter des Jahres gewählt. Am 20. Februar 2003 feierte er im Tor der Los Angeles Kings sei NHL-Debüt gegen die Philadelphia Flyers, bereits knapp einen Monat später, am 15. März, konnte er seinen ersten Shutout im Spiel gegen die Carolina Hurricanes verbuchen. Am 5. und 6. Februar 2006 konnte er innerhalb von 24 Stunden zwei Shutouts hintereinander feiern. Huet ist erst der zweite französische NHL-Spieler überhaupt.

Während der NHL-Saison 2004/05 (Lockout) spielte er für die Adler Mannheim in der DEL. Er bekam nach der NHL-Saison 2005/06 den Roger Crozier Saving Grace Award für den Torhüter mit der besten Fangquote verliehen. Während der Saison 2006/07 konnte er sich als die Nummer eins in Montréal durchsetzen und seine guten Leistungen in der ersten Hälfte der Saison führten dazu, dass er zum NHL Allstar-Game 2007 eingeladen wurde. Danach schwächelte er und die Canadiens. Mitte Februar 2007 zog er sich eine Verletzung am Knöchel zu und wurde bis zum Ende der Saison, die die Canadiens ohne Teilnahme an den Playoffs beendeten, nicht wieder fit.

In der Saison 2007/08 zeigte Huet erneut gute Leistungen, musste aber zeitweise mit Nachwuchstorhüter Carey Price konkurrieren. Am letzten Tag der Transferperiode wurde Huet zu den Washington Capitals transferiert. Nachdem diese im Sommer 2008 mit José Théodore einen weiteren Torhüter mit Stammplatzanspruch verpflichteten, verlängerte der Franzose seinen Vertrag nicht und wechselte zu den Chicago Blackhawks.

Anhand seiner bisherigen Karriere sieht man, dass den Franzosen damit ein starker Rückhalt im Tor fehlen wird.


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