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Finnland und die USA auf dem Weg zum Viertelfinale
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01.05.2009

Finnland und die USA auf dem Weg zum Viertelfinale

Info: Eishockey A-Weltmeisterschaft Herren in Bern/Kloten
Autor: Christoph Walter
Bericht: Katastrophales Auftreten der Deutschen


Schweiz. 01.05.2009 - Die USA und Finnland haben ihre Auftakthürden der Zwischenrunde bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz erfolgreich genommen. Die Amerikaner hatten in Bern gegen Frankreich erwartungsgemäß wenig Mühe und gewannen mit 6:2 (2:0, 3:2, 1:0). Dabei schoss David Backes von den St. Louis Blues einen Treffer und bereitete zwei weitere vor. Die Finnen konnten sich in Zürich-Kloten gegen die Slowakei erst nach Verlängerung mit 2:1 (1:0, 0:1, 0:0) durchsetzen. Sami Kapanen hatte den WM-Dritten des Vorjahres in der 16. Minute mit einem Unterzahl-Tor in Führung gebracht, Lubos Bartecko für die Slowaken in der 23. Minute zum 1:1 ausgeglichen. Der entscheidende Treffer gelang Kapitän Kapanen in der vierten Minute der Verlängerung.

Die Slowakei blieb in der Vorrunde unter ihren Möglichkeiten

Heute Abend begann auch für die beiden Teams aus Finnland und der Slowakei die Zwischenrunde. Während Santala & Co. einen eindrucksvollen WM-Start abgeliefert haben, sind die Slowaken immer noch auf Formsuche. Nach den Niederlagen gegen Weißrussland (1:2 n.P) und Kanada (3:7) standen die Osteuropäer bei nur einem Punkt. Vor allem die Defensive des Weltmeisters von 2002 enttäuschte in der ersten Phase des Turniers. Doch heute sollte alles besser werden, versprachen Spieler und Trainer nach der Schlappe gegen Kanada. Mit dem Spielerpotential der Slowakei müsste das Viertelfinale noch zu schaffen sein. An guten Spielern fehlt es den Slowaken ja wahrlich nicht: Lubos Bartecko, Ladislav Nagy, Michal Handzus und Marcel Hossa können allesamt Eishockey auf höchstem Niveau zelebrieren. Doch bis jetzt fehlten noch die Automatismen und man merkte, dass die slowakischen Stars zwar tolle Individualisten sind, im slowakischen Team jedoch noch keine Einheit bilden.

Goldfavorit Finnland

Bei Finnland ist das Team der Star: Im Team von Jukka Jalonen fehlen die ganz großen Namen wie Selanne oder Koivu. Trotzdem gehört das Team nach der ersten Runde zu den Gold-Kandidaten. Denn die Finnen überzeugen durch schnelles und einfaches Spiel und unheimlich viel Zug zum Tor. Jeder Spieler hat sich perfekt in die Mannschaft eingefügt und akzeptiert seine Rolle im finnischen Nationalteam. Jukka Jalonen verfügt über vier ausgeglichene Linien, die alle jederzeit für Tore gut sind.

Zu den auffälligsten Spielern an diesem Turnier gehören Niko Kapanen, Antti Miettinen und Niklas Hagman, der die Schweiz bestens kennt: Hagman spielte nämlich während der Lockout-Saison 2004/2005 beim HC Davos und begeisterte die Fans aus dem Bündnerland mit seinem Torriecher: In 59 Partien für den HCD resultierten für Hagman 56 Punkte. Diese Saison spielte der sympathische Finne in Kanada beim NHL-Team der Toronto Maple Leafs.

Kapanen steht im Fokus der NHL-Teams

An seinem 31. Geburtstag machte sich Niko Kapanen selber gleich das schönste Geschenk: Beim 4:3-Erfolg über Olympiasieger Tschechien war Kapanen an allen Toren beteiligt. Mit zwei Toren und zwei Assists war Kapanen der Mann des Spiels. Damit steht Kapanen bei dieser WM bereits bei fünf Toren und drei Assists, kurzum einfach Weltklasse. Auch er war schon in der Schweiz aktiv: Während der Lockout-Saison spielte er beim EV Zug und führte die Innerschweizer bis in den Playoff-Halbfinal. Nach einem weiteren Abstecher nach Nordamerika spielt Kapanen jetzt in der russischen KHL-Liga bei AK Bars Kazan. Doch wenn der Finne bei dieser WM weiter so gut spielt, wird er wohl trotz seiner 31 Jahre bald wieder in der besten Liga der Welt spielen.

Finnland geht durch Shorthander in Führung

Nach 20 Minuten führten die favorisierten Finnen mit 1:0. Das erste Drittel war geprägt vom disziplinierten Abwehrverhalten beider Teams. Große Chancen waren im Startdrittel Mangelware und nur durch einen kapitalen Fehler der Slowaken kamen die Finnen in Unterzahl zur Führung. Petteri Nummelin holt sich die Scheibe im eigenen Drittel und spielt einen Traumpass auf Sami Kapanen. Dieser zieht in Richtung Jaroslav Halak und erwischt den slowakischen Keeper mit einem frechen Schuss zwischen den Schonern. Die Slowaken gingen mit gesenkten Köpfen in die Kabinen, denn sie wussten: Ein Sieg heute war im Hinblick auf die Viertelfinalteilnahme fast schon Pflicht. Jan Filc musste sein Team in der Drittelpause aufbauen und nochmal richtig motivieren.

Slowaken wachen auf und zeigen endlich was in ihnen steckt

Nach dem zweiten Drittel stand es zwischen Finnland und der Slowakei 1:1 unentschieden. Im zweiten Abschnitt gaben ganz klar die Slowaken den Ton an. Bereits nach zwei Minuten schoss Lubos Bartecko den erlösenden Ausgleich für sein Team und die aus der Heimat mitgereisten Fans. Stürmerkollege Handzus spielte einen wunderschönen Pass auf Captain Bartecko. Dieser ließ sich die Chance nicht nehmen und versenkte die Scheibe eiskalt in der unteren Ecke des Tores. Da hatte der finnische Goalie Pekka Rinne keine Chance. In der Folge hatten die Slowaken weitere Großchancen um in Führung zu gehen, konnten diese jedoch nicht nutzen. Im Schlussdrittel hatten beide Mannschaften die Chance zum Siegtreffer, doch sowohl Pekka Rinne auf finnischer Seite, als auch Jaroslav Halak auf slowakischer Seite ließen den Puck nicht über die Torlinie passieren, sodass es in die Verlängerung ging.

Overtime-Sieg der Finnen

In der Verlängerung gaben auch die Fans beider Mannschaften auf den Rängen noch einmal alles, um ihr Team zum Sieg zu schreien. Obwohl die Situation bei den Zuschauern ausgeglichen war, konnten die Finnen 81 Sekunden vor der Sirene durch Topstar Sami Kapanen den Sieg perfekt machen. Jarkko Immonen brachte die Scheibe vor das Tor zu Kapanen. Und dieser hob die Scheibe backhanded ins Netz. Ein wunderschönes Tor als Abschluss einer starken Partie.

Somit ertönte bereits zum vierten Mal die Siegerhymne der Finnen. Mit diesem Sieg stehen die Finnen bereits mit Sicherheit im Viertelfinale. Für die Slowaken wird es dagegen sehr schwierig: Das Team von Jan Filc steht nach dieser Overtime-Niederlage immer noch bei mageren 2 Punkten.


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