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Katastrophales Auftreten der Deutschen
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01.05.2009

Katastrophales Auftreten der Deutschen

Info: Eishockey A-Weltmeisterschaft Herren in Bern/Kloten
Autor: Christoph Walter
Bericht: Russland schlägt die Tre Kronors in einem rasanten Spiel


Bern, 01.05.2009 - Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat bei der WM in der Schweiz die vierte Niederlage im vierten Spiel kassiert. In der ersten Partie der Abstiegsrunde unterlag das DEB-Team in Bern Dänemark mit 1:3 (1:1, 0:0, 0:2). Bereits bei der WM 2005 hatte Deutschland gegen Dänemark in der Abstiegsrunde verloren und stieg danach ab. Dieser Gang bleibt dem Team von Uwe Krupp als Gastgeber der WM 2010 diesmal erspart.

Deutschland ging als Favorit in die Partie

Für die deutsche Mannschaft war das heute die perfekte Ausgangsposition für ein entspanntes Match. Der Spielausgang spielte für die DEB-Auswahl praktisch keine Rolle, da man als Gastgeber der WM 2010 dieses Jahr nicht absteigen kann. Neu im deutschen Team war heute der Spieler des Deutschen Meisters André Rankel, der den Platz von Patrick Hager einnehmen wird. Eisbär Rankel kam heute somit zu seinem ersten Einsatz im Rahmen dieses Turniers.
Mit Dänemark traf Deutschland gleich im ersten Relegationsspiel auf den wahrscheinlich stärksten Gegner in der Abstiegsrunde. Die Skandinavier konnten in der Gruppenphase, genau wie auch Deutschland, einen Punkt ergattern, kamen allerdings auf mehr Treffer. In der Vorbereitung auf diese Weltmeisterschaft gewann die deutsche Mannschaft zweimal gegen Dänemark, mit 3:0 und 7:2. Da fehlten allerdings bei beiden Teams noch einige Spieler, die heute mit dabei waren. Bei Deutschland fehlten zum Beispiel noch die NHL-Stars Schubert und Hecht, sodass man das DEB-Team getrost als Favorit ansehen konnte.

Verteidiger Schubert erzielt einzigen deutschen Treffer

Gleich zu Beginn des ersten Drittels wäre es dann um ein Haar zur Führung des Außenseiters gekommen. Die Verteidigung des DEB-Teams war noch nicht richtig auf dem Eis, ehe Mikkel Bødker frei auf Goalie Dimitri Pätzold zulaufen konnte. Verteidiger Bakos konnte den Stürmer vom schwedischen BK Ängelholm nur unfair am Einschuss hindern, sodass er für zwei Minuten auf die Strafbank musste. Aber diese Strafe nimmt man eher in Kauf, als einen frühen Rückstand. Das folgende Überzahlspiel der Dänen war weitestgehend ungefährlich. In der vierten Minute ließen die Deutschen dann ihr Können aufblitzen, als der Spieler der Ottawa Senators Christoph Schubert von der Blauen abzog und nur der Pfosten die Führung verhinderte. Nun wurden die Dänen immer weiter in das eigene Drittel zurückgedrängt. Doch das DEB-Team konnte aus der Überlegenheit kein Kapital schlagen. In der 11.Minute musste man sogar den Rückstand hinnehmen, als man bei einem Bully im Angriffsdrittel schlecht aufgestellt war und Madsen und Bödker dies zu einem 2 auf 0 Break nutzten und Pätzold keine Abwehrchance ließen. Wenn man so blauäugig agiert wie das DEB-Team bei diesem Bully, dann darf man sich nicht wundern, wenn man in Rückstand gerät. Doch in der 14.Minute konnte Schubert aus dem rechten Bullykreis nach Pass vom Kölner Ullmann mit einem platzierten Schuss ins lange Eck den Ausgleich wiederherstellen. Auch nach dem Ausgleichstreffer wirkte das DEB-Team noch etwas verunsichert gegen die engagierten Dänen. Alles in allem lief im ersten Drittel spielerisch gesehen zu wenig, was vielleicht auch an der Enttäuschung über das Verpassen der Zwischenrunde lag.

Deutschland kann die Überlegenheit nicht in Tore ummünzen

Im Mittelabschnitt kam von den Dänen praktisch gar nichts. Die Skandinavier konnten sich weitestgehend ins Verteidigungsdrittel zurückziehen und sich an den vergeblichen Versuchen der deutschen Mannschaft ergötzen, in Führung zu gehen. Aber um gerecht zu sein, es gab eine Phase im zweiten Drittel, in der die deutsche Mannschaft einen Führungstreffer auch verdient gehabt hätte. Es fehlte einfach der Überraschungsmoment in den Angriffen der deutschen Nationalmannschaft, vielleicht hätte man doch nicht auf die Dienste des Düsseldorfer Ausnahmekönners Patrick Reimer verzichten sollen. Mit seinem schnellen Antritt hätte er bestimmt für etwas mehr Wirbel sorgen können.

Dänemark eiskalt und abgeklärt

Im Schlussdrittel hatte es zunächst den Anschein, als hätte Bundestrainer in der Kabine die richtigen Worte gefunden. Es wirkte nun nicht mehr ganz so statisch. Und in der 44.Minute war die Erlösung so nahe. Mit einer Energieleistung stürmte Yannic Seidenberg einmal über die gesamte Eisfläche und setzte sich bis in den Slot durch, doch der Abschluss ließ etwas die Präzision vermissen. Und zehn Minuten vor Schluss war es passiert, Regin netzte nach einem tollen Solo zum 2:1 für die Dänen ein. Das Verteidigungsverhalten der deutschen Mannschaft in dieser Situation konnte man getrost als nicht vorhanden bezeichnen. Als dann Schubert wegen eines Ellbogenchecks vom Eis musste, konnten die Dänen dieses Powerplay durch Hardt zum 3:1 nutzen. Auch in den Schlussminuten konnte sich die Mannen von Uwe Krupp nicht wirklich aufbäumen, sodass es beim 3:1 für die Dänen blieb.

DEB-Team: Desolat, Enttäuschend, Ideenlos

Mit der heutigen Leistung hat man aus deutscher Sicht die Zwischenrunde auch schlichtweg nicht verdient, sodass man auch beim Spiel gegen Frankreich (1:2 Niederlage) nicht mehr von einem Ausrutscher reden kann, da das heutige Spiel einmal mehr die Ideenlosigkeit und die fehlende Abgeklärtheit unter Beweis stellte. Die Dänen sind keine Übermannschaft und auch die Namen der Spieler jagen einem nicht Angst und Schrecken ein, aber sie verstanden es, cleverer und geduldiger zu Werke zu gehen. Damit ist der 3:1 Sieg mehr als verdient. Für die deutsche Nationalmannschaft gibt es dennoch Hoffnung für die nächste Partie gegen den Nachbarn aus Österreich, denn desolater kann das eigene Auftreten eigentlich nicht mehr werden.


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