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Interview mit Wolfgang Stampfer: "Der Höhepunkt waren die Europameisterschaften"
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10.05.2009

Interview mit Wolfgang Stampfer: "Der Höhepunkt waren die Europameisterschaften"

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Autor: Johann Reinhardt


Der Österreichische Bobpilot Wolfgang Stampfer stand LiVE-Wintersport nach der Saison 2008/2009 zu einem Interview am Telefon bereit. Der aus Innsbruck stammende Vater von zwei Kindern gewann 1999 die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften in Winterberg und schrammte in dieser Saison nur knapp daran vorbei. Im Interview spricht der zweifach Olympia Teilnehmer über das vergangene Jahr, die Olympischen Spiele, das Sommertraining und seine Zukunft nach dem Bobsport.

Die Saison 2008/2009 ist beendet. Welches Fazit ziehen Sie daraus?

Es war so, dass unser Höhepunkt die Europameisterschaft war und wir uns da eigentlich gute Chancen ausgerechnet haben. Dort belegten wir mit knappem Rückstand zwei vierte Plätze. Wir sind damit im Großen und Ganzen recht zufrieden, obwohl wir eben dort mit wenig Rückstand eine Medaille verpasst haben. Zum Ende der Saison hin haben wir leider etwas Verletzungspech gehabt, haben aber trotzdem recht, vor allem im Gesamtweltcup, abgeschlossen.

Und die Weltmeisterschaften waren für Sie kein Ziel?

Die Europameisterschaft war ja eigentlich unser Höhepunkt. Das stand schon im Sommer fest, dass wir dort versuchen ein sehr gutes Resultat zu erzielen. Darauf haben wir dann auch hin gearbeitet, besonders im körperlichen Bereich. Dort haben wir wie gesagt nur sehr knapp eine Medaille verpasst, was ein bisschen Pech war. Aber es waren sehr gute Rennen im Zweier als auch im Vierer.

Wann fängt die Sommervorbereitung für Sie an?

Die Sommervorbereitung läuft bereits seit der Woche vom 13. April nachdem wir einen Eingangstest gemacht haben. Wir werden sehr viel Wert drauf legen, dass wir mit der Mannschaft gemeinsam schieben. Dann werden wir eben nach Cesana fahren, wo eine künstliche Eisanschubbahn ist und wir mit unserem eigenen Gerät trainieren können.

Die weitere Vorbereitung: was sind die wichtigsten Termine und auf was legen Sie dort wert?

Wir werden schauen, dass wir so früh wie möglich auf das Eis zum fahren kommen. Da werden wir dann, sobald die Bahn auf macht, in Cesana trainieren, damit wir dann gut vorbereitet zum ersten Rennen schauen können.

Werden dann auch Testwettkämpfe wie z.B. Anschubwettkämpfe statt finden?

Bei Anschubwettkämpfen kann es vielleicht sein, dass wir auch starten werden. Zur Zeit ist in unserem Programm aber noch nichts fest gehalten. Ich persönlich möchte auch nicht mit der Mannschaft irgendwo hin fahren und an einen Wettkampf teilnehmen, wenn wir nicht wissen wann und wo.


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In der nächsten Saison ist ihr Ziel Vancouver?

Der Höhepunkt der künftigen Saison ist sicher Vancouver, wo die Olympischen Spiele stattfinden. Da werden wir natürlich versuchen bestmöglich vorbereitet hin zu fahren. Wir rechnen uns schon Chancen aus, obwohl wir Außenseiter sind vielleicht noch eine Medaille zu machen.

Lief die letzte Saison vom Formaufbau her so, wie Sie sich das vorstellen, sodass sie versuchen im nächsten Winter in der gleichen Form zu sein oder lässt sich noch etwas verbessern?

Innerhalb der Saison ist für uns sicher wichtig, dass wir gut starten. Wir haben ja doch immer einen gewissen Startrückstand. Ich werde versuchen mich bestmöglich körperlich vorzubereiten. Das Team wird das auch machen. Wenn wir am Start nicht zu viel Rückstand haben, sind wir sehr gefährlich.

Welche Rolle spielt bei ihnen eigentlich das Material und wie können Sie das immer weiter entwickeln?

Das Material ist ein sehr wichtiger Eckpfeiler beim Bobsport. Wir haben gerade im letzten Jahr einen sehr guten Vierer gebaut. Es hat sich heraus gestellt, dass der sehr schnell ist. Wir waren sehr zufrieden damit. Wir werden versuchen, dass wir im Zweier noch den Anschluss finden auf den Materialsektor. Aber ich glaube, dass wir auch im Materialsektor im Großen und Ganzen recht gut sind und das sicher nicht der Knackpunkt sein wird.

Wenn Sie im Zweierbob nicht den Anschluss finden, würde es auch Sinn machen nur im Vierer zu starten? Sie könnten dafür die Kräfte sparen.

Wir werden sicher mit dem Zweier und mit dem Vierer in die Saison gehen. Sollte es nicht funktionieren in einer der beiden Teildisziplinen, was eher auf dem Zweier hin deutet, dann kann es sein, dass wir bei den Olympischen Spielen nur mit dem Vierer teilnehmen werden.

Eine Rennwoche ist immer sehr stressig mit dem Wechsel von Wettkampfort zu Wettkampfort, Training in beiden Bobs und den Wettkämpfen. Bleibt da noch Zeit für sich?

Es ist natürlich so, dass die ganze Saison schon recht stressig ist. Man hat immer sehr viel Training und vor allem die An- und Abreise ist auch nicht immer sehr angenehm. Man versucht aber schon, in der Zeit wo man dann frei hat zu entspannen. Dies ist sehr wichtig, damit man wieder die Kräfte bündeln kann.

Was setzen Sie sich über Olympia heraus für Ziele oder entscheiden Sie dies erst kurzfristig?

Wir werden es sehen. Ich Spiele mit den Gedanken nach den Olympischen Spielen aufzuhören, auch natürlich altersmäßig bedingt. Ich bin jetzt auch nicht mehr der Jüngste. Sollten wir einen sehr großen Erfolg erzielen, kann man noch mal ein Jahr dran hängen. Aber das hängt jetzt alles davon ab, wie wir in Vancouver abschneiden.

Wissen Sie schon, was sie nach ihrer Karriere machen werden?

Es ist so, dass ich eine Ausbildung als Lehrer absolviert habe und vielleicht im Schulbereich dann tätig sein werde. Ich habe aber auch eine staatliche Trainerausbildung gemacht. Sollte mich eine Nation nehmen, dann würde ich gerne im Bobsport bleiben. Dies wäre sicher eine tolle Sache.

LiVE-Wintersport bedankt sich für das ausführliche Interview und wünscht viel Erfolg für die Zukunft, insbesondere Olympia und die Zeit danach.

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Wolfgang Stampfer (Foto: Österreichischer Bob und Skeletonverband)
Wolfgang Stampfer (Foto: Österreichischer Bob und Skeletonverband)


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