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Interviews Interview mit Daniel Graf: "Habe mich übergangen gefühlt" |
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09.06.2009 | ||
Interview mit Daniel Graf: "Habe mich übergangen gefühlt"Info: Weitere Sportlerinterviews und TerminplanAutor: Johann Reinhardt In der Sommervorbereitung auf die Olympische Saison stand LiVE-Wintersport der Deutsche Biathlet Daniel Graf für ein Interview zu Verfügung. Der 27-jährige Sportsoldat der Bundeswehr hatte bisher vor allem bei Europameisterschaften und Junioren-Weltmeisterschaften Erfolge und sammelte dort Goldmedaillen. Durch Podestplätze im Weltcup machte er auch dort auf sich aufmerksam, allerdings erlebte er in der letzten Saison einen Rückschlag durch eine Krankheit am Ende der Saisonvorbereitung, durch die er nie richtig in Tritt kam. Außerdem spricht der Gräfenrodaer über die nächste Saison, die Saisonvorbereitung und seine bisher größten Erfolge. Die ersten Rennen in dieser Saison liefen nicht wie gewünscht. Was waren die Gründe dafür? Nun da haben einfach ein paar Puzzle teile an der Form gefehlt! Ich bin mit einer schweren Grippe in die Saison gestartet und hatte im Vorfeld versucht das mit Antibiotika zu klären, allerdings war zum Zeitpunkt des ersten Weltcups mein Körper sehr geschwächt vom Training. Das ist immer eine "Gradwanderung" und die ging letzten Winter leider nicht auf! Danach starteten Sie im IBU-Cup und nicht mehr im Weltcup. Welches Fazit siehen Sie aus der Saison? Zum einen muss ich sagen ist das Niveau im Europacup nicht viel schlechter als im Weltcup und dort aufs Podium zu laufen ist auch kein Zuckerschlecken zum anderen fand ich es schade und absolut keine Chance mehr bekommen zu haben mich wieder im Weltcup zu zeigen! Die Norweger machen es uns vor, Wer schlecht ist steigt ab und wer wieder fit ist und sich anbietet ist wieder oben mit dabei. Dafür, dass ich im vergangenen Winter in der Weltrangliste auf Rang 13 stand hab ich mich schon übergangen gefühlt. Sehen Sie Chancen auch wieder in das Weltcupteam zu kommen und bei Olympia zu starten? Wie bewerten Sie, dass nun auch andere Talente wie Arnd Peiffer oder Daniel Böhm im Weltcup dabei sind? Nun das junge Athleten ihre Chancen bekommen ist einfach der Lauf der Dinge. Wie hätte ich sonst im Weltcup Fuß fassen können? Generell belebt Konkurrenz das Geschäft und man sieht das die Weltspitze noch nie zuvor so dicht war wie im letzten Winter, das kann man auch auf die deutsche Mannschaft ummünzen, viele jüngere Athleten drängen nach vorn und viele sind in der Lage top15 Ergebnisse anzubieten! Dennoch sollten die älteren Athleten nicht vergessen werden und mit 27 Jahren liegen die besten Jahre für Biathlon noch vor mir. Am Donnerstag: Interview mit Langläuferin Luci Anger Welche Ziele setzen Sie sich für die nächste Saison? Auf jeden Fall gesund bleiben! Es gibt viele die Laufen und schießen können deshalb sollte man bemüht sein noch etwas besser zu laufen und zu schießen. Wie geht ihr Sommertraining von statten bis zum ersten Rennen im Winter? Viel Rad fahren, Waldläufe und ab und an mal einen Berg mitnehmen, dazu schießen, schießen, schießen, denn darauf kommt es im Winter an! Verändern Sie auch Dinge am Sommertraining und der Vorbereitung oder läuft jedes Jahr das Gleiche ab? Können Sie uns sagen, welche das sind? Wenn jedes Jahr gleich wäre würde uns allen irgendwann die Lust an der Sache fehlen. Und Lust aufs Training haben ist verdammt wichtig! Sicher versuche ich noch mehr aus mir rauszukitzeln als im vergangenen Jahr, doch mir in die Karten schauen lassen möchte ich nicht. Welche Vorteile bringt das Training in einer großen und starken Trainingsgruppe? Die Vorteile liegen auf der Hand, man hat den direkten Vergleich wie die anderen drauf sind und mit dem Michael Greis haben wir einen Top Mann in unseren Reihen der das Weltcup Niveau mitbestimmt. Zum anderen ist das Training in einer homogenen Truppe mit viel Spaß verbunden und Spaß ist ein guter Motivator wenn der "Akku" mal leer sein sollte. Was war ihr bestes Rennen bis jetzt in ihrer Karriere? Welche Erinnerungen haben Sie noch daran? Hmmm, spontan fällt mir der Verfolger in Hochfilzen ein! Resultierend aus dem Sprintergebnis des Vortages startet ich als 15ter in das Rennen und war läuferisch gut dabei! Beim letzten stehend Schießen stand ich glaube auf Bahn 6 und schoss zum 4ten mal "Null" als ich dann als dritter auf die letzte Runde ging war das ein super Gefühl und das Glück auf der Ziellinie hat mir die Tränen in die Augen gepresst, klasse so ein Podestplatz! Aber das beste Rennen war in Russland der 2te Platz im Massenstart. Wie muss man Sie sich privat vorstellen? Viel beschäftigt zum einen durch den Sport der nicht nur die Trainingszeit in Anspruch nimmt und zum anderen hab ich einige Hobbies wie Wakeboarden oder Motorrad fahren und da geht dann auch der Rest der Zeit drauf! Generell bin ich ein lustiger, offener Typ der versuch nicht immer alles so ernst zu sehen. Haben/hatten Sie Vorbilder? Wenn ja, warum? Ach mit den Vorbildern ist das so eine Sache, ich denke jeder der ehrlich und gerade heraus ist und so lebt als ob der Weg das Ziel ist, mit dem komm ich super klar, aber Vorbilder hab ich keine mehr, dazu bin ich vielleicht auch einfach schon zu alt. Wie kamen Sie zum Biathlon? Durch Freunde im Alter von 9 Jahren, die meinten im Nachbarort könnte man Luftgewehr schießen und das hat mich echt gereizt und so bin ich da mehr und mehr reingerutscht! Und nun, 18 Jahre später hab ich mein Hobby zum Beruf gemacht und bin doch ganz zufrieden damit! LiVE-Wintersport bedankt sich bei Daniel Graf für das Interview und wünscht eine gesunde Vorbereitung, damit er sich so wieder für das Weltcupteam empfehlen kann. |
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09.06.2009 | ||
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