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Eishockey-Nationalspieler Busch wird vom CAS für verweigerten Dopingtest zwei Jahre gesperrt!
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23.06.2009

Eishockey-Nationalspieler Busch wird vom CAS für verweigerten Dopingtest zwei Jahre gesperrt!

Info: Eisbären Berlin geben Kader für die Saison 2009/2010 bekannt
Autor: Christoph Walter
Bericht: Galgenfrist für Florian Busch?


Lausanne, 23.06.2009 - Der deutsche Eishockey-Nationalspieler Florian Busch wurde nun doch nachträglich vom Internationale Sportgerichtshof CAS mit einer zweijährigen Sperre bis zum 21. Februar 2011 belegt. Die mittlerweile leidige Geschichte begann bereits am 6. März 2008 als der Spieler der Eisbären Berlin eine Doping-Kontrolle verweigerte, danach aber aus „formalen“ Gründen vom Schiedsgericht des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) nur verwarnt und zu einer Geldstrafe von 5000 Euro sowie gemeinnütziger Arbeit verurteilt worden war. Diesem Urteil widersprach deutlich der NADA- und WADA-Code, der für eine verweigerte Dopingprobe eine zweijährige Dopingsperre vorsieht, weswegen die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) Berufung beim CAS eingelegt hatte und gleichzeitig versuchte, den bevorstehenden WM-Start Buschs bei der WM in Halifax/Kanada zu verhindern. Dies gelang jedoch nicht und auch der DEB ließ sich nicht davon überzeugen, im Sinne eines sauberen, glaubwürdigen Sports, auf eine Nominierung Buschs zu verzichten.

Zunächst kommt Florian Busch aufgrund formeller Fehler um Dopingsperre gerum

Im Dezember des letzten Jahres blieb Busch noch von einer zweijährigen Sperre durch das Schiedsgericht des Deutschen Eishockey-Bundes verschont. Weil der 23-Jährige keine Athletenvereinbarung unterschrieben und der DEB zum damaligen Zeitpunkt den Code der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) noch nicht in seine Statuten aufgenommen hatte, fehlte die Rechtsgrundlage für eine Sperre, hieß es in der Urteilsbegründung. Eigentlich, so gestand der Zürcher Sportrechtler Stephan Netzle als Vorsitzender des Schiedsgerichts ein, hätte nach dem NADA-Code die Verweigerung mit einer zweijährigen Sperre sanktioniert werden müssen. Viel schlimmer als das Urteil fanden viele auch die Haltung der DEB-Sportführung und der Eisbären Berlin, die sich trotz des verweigerten Dopingtests ihres Schützlings nicht im Sinne eines glaubwürdigen Sports verhielten und keine Gedanke daran verschwendeten, Busch wenigstens bis zum Verkünden des Urteils freizustellen.

Damalige Entscheidung zerstörte die Glaubwürdigkeit im Doping-Kampf

Dagegen wurde das Urteil des Ad-Hoc-Schiedsgerichts des DEB und vor allem deren Begründung damals vom Innenministerium mit Besorgnis zur Kenntnis genommen. Das Bundesinnenministerium empörte sich darüber, dass Florian Busch weiterspielen durfte als sei nichts passiert. Nur weil der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) trotz Aufforderung des Sportausschusses des Bundestages im Jahre 2007 vergessen hatte, die juristischen Voraussetzungen für die Anwendung des Anti-Doping-Kodex von 2006 zu schaffen. Einfach vergessen, bis zum vergangenen Sommer. Da wurde die Sportnation seit Jahren bis zum Erbrechen mit Regel- und Gesetzesdiskussionen genervt, erfuhr bis in die kleinste Ritze alles über unappetitliche Doping-Praktiken und ambitionierte Rettungsprogramme, damit Leistungssport irgendwann wieder ohne Magendrücken zu genießen ist und dann wurde die Glaubwürdigkeit von einem auf den anderen Tag zu Nichte gemacht.

CAS sperrt Florian Busch nun endgültig für zwei Jahre wegen des Missed Test

Doch die WADA ließ nicht locker und zog vor den Internationalen Sportgerichtshof nach Lausanne, und legte gegen den Freispruch Revision ein. Die Anhörung fand Ende des Monats April dieses Jahres statt, doch das Urteil, zur zweijährigen Dopingsperre wurde erst heute verkündet. Damit konnte wenigstens ein bisschen wieder die Glaubwürdigkeit an einer ernsthaften Dopingbekämpfung hergestellt werden. Nun bleibt abzuwarten ob gegen den DEB oder die Eisbären Berlin Schadensersatzklagen von Seiten der Gegner der deutschen Nationalmannschaft bei der WM 2008 in Kanada, bei der Busch im Einsatz war, oder etwa den Kölner Haien, die im April 2008 kurz nach der verweigerten Dopingprobe Buschs den Eisbären aus der Hauptstadt in der Verlängerung des DEL-Finalspiels durch ein Tor von eben diesem Florian Busch unterlagen und somit den Titel verloren, eingereicht werden.


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