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Interview mit Josef Wenzl: "Mein Ziel ist eine olympische Medaille"
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29.06.2009

Interview mit Josef Wenzl: "Mein Ziel ist eine olympische Medaille"

Info: Weitere Sportlerinterviews und Terminplan
Autor: Johann Reinhardt
Bericht: Olympiasieger Tor-Arne Hetland unterstützt Sprinter Josef Wenzl


Live-Wintersport befragte Josef Wenzl im Interview über den Saisonverlauf, die Vorbereitungen auf die olympische Saison und den Überraschungssieg vom Herbst 2007, als er Sprintstars wie dem schwedischen Olympiasieger Björn Lind, den Norwegern Dahl und Northug, sowie dem Russen Morilov den Sieg vor der Nase wegschnappte. Weitere Erfolge wurden durch einen schweren Trainingsunfall, bei dem sich der aus dem Bayrischen Wald stammende Langläufer, eine Schulterverletzung zuzog und erst wieder gegen Ende der Saison ins Wettkampfgeschehen eingreifen konnte. Allerdings dürfte dem Zwieseler um Olympia nicht bange sein, da er bei der Generalprobe im Januar dieses Jahres den zweiten Platz ersprintete.

Sehen Sie die letzte Saison als gewonnene, da sie doch wieder starten konnten nach der Verletzung oder als verlorene eben wegen der Verletzung?
Beides. Die letzte Saison sehe ich nicht direkt als verlorene Saison, aber ich bin auch nicht ganz zufrieden damit. Wobei das aber nicht an der Verletzung liegt, die ist ja bereits 2 Jahre her.

Welches Fazit ziehen Sie mit der Saison und wie sind sie damit zufrieden? Was lässt sich in Hinblick auf Olympia noch verbessern?
Das Fazit ist eher negativ und daher bin ich auch nicht ganz zufrieden mit der Saison. Mein Saisonstart war sehr durchwachsen und auch zum Ende hin hat sich das leider nicht viel geändert. Bis jetzt haben wir immer viel Ausdauer trainiert. Im Hinblick auf Olympia und um darauf besser vorbereitet zu sein, hat sich die Struktur der Vorbereitungen jetzt etwas geändert. Zum Einen gibt es einen neuen Trainer und zum Anderen achten wir jetzt mehr darauf, dass wir unser Training besser auf den Wettkampf und auf die Sprint-Disziplin abstimmen.

Wie kam es, dass Sie nach der Schulterverletzung wieder so früh starteten? Wie verläuft so eine Reha und mit was vertreibt man sich die Freizeit in einer sportfreien Zeit?
Die Genesung meiner Schulter verlief wirklich ausgesprochen gut, schneller als die Ärzte erwartet haben. Bereits 2 Tage nach der OP konnte ich mit der Reha starten. Mit leichter sportlicher Betätigung, wie z.B. Radfahren oder Laufen habe ich wieder angefangen meinen Körper in Schwung zu bringen. Daneben habe ich viele physiotherapeutische Einheiten und spezielle Lymphdränagen bekommen, damit die Schwellungen zurück gehen. Bis dahin durfte ich meinen Arm nur kaum direkt belasten. Nach 4 Wochen begann dann das Krafttraining und damit die ersten größeren Belastungen von Arm und Schulter. Insgesamt hat die Reha 6 Wochen gedauert, dann war ich wieder einsatzbereit. Sportfreie Zeiten gab es in dem Sinne nicht. Ich habe mich immer sportlich betätigt und versucht aktiv zu bleiben.

Wie verläuft die Sommervorbereitung für Sie als Sprinter und in welchen Phasen? Wann fahren Sie in Trainingslager?
Am 1. Mai hat das intensive Training wieder begonnen. Jeden Tag trainiere ich jetzt 2-mal, vormittags und nachmittags, und das bis zum Saisonstart im Winter. Im Laufe des Sommers wird dabei das Training kontinuierlich gesteigert, immer wieder angepasst und je nach Form variiert. Wir beginnen im Mai mit 75 Stunden Training im Monat, im Juni dann 80 und so steigert es sich bis September auf ca. 90 Stunden. Jeden Monat sind wir zusätzlich 14 Tage im Trainingslager.

Was sind die Unterschiede zu der eines Distanzläufers in der gesamten Vorbereitung und in den einzelnen Trainingseinheiten?
Zu 80% ist das Training innerhalb der unterschiedlichen Disziplinen gleich. Der Rest unterscheidet sich in Bezug auf ein spezielles Krafttraining, welches 2-3 Einheiten pro Woche einnimmt und auf uns Sprinter abgestimmt ist. Die Grundlagen für die körperliche Fitness sind aber wie gesagt bei allen gleich angelehnt und auch aufgebaut.

In welcher Trainingsgruppe trainieren Sie und auch mit den Distanzläufern zusammen oder nur mit Sprintern? Wie stehen Sie zu einem Sprinterteam?
Das ist unterschiedlich. Zurzeit sind wir nur ein Team von 3 Sprintern, sodass wir auch oft mit den Distanzläufern zusammen trainieren. Wie verstehen uns untereinander eigentlich sehr gut.

Haben Sie schon mal darüber nachgedacht, vermehrt Distanzrennen zu laufen oder können sie sich das nicht vorstellen?
Nein, daran habe ich noch nicht gedacht und ehrlich gesagt kann ich mir das auch nicht vorstellen. Meine Passion ist der Sprint. Genau dort habe ich meine Veranlagung, das größte Potential und damit die besten Chancen.

Was sind ihre Ziele für die nächste Saison speziell Olympia?
Ganz oben steht für mich erst einmal die Teilnahme an Olympia, was eigentlich passen sollte. Dann ist natürlich, wie für jeden Sportler, eine Medaille das große Ziel. Alles andere was mehr dazu kommt nehme ich natürlich sehr gern mit.

Was wollen Sie langfristig noch erreichen?
Zum Einen eine olympische Medaille, dann aber vor allem auch die Etablierung im Weltcup. Ich will gern regelmäßig unter die Besten 10 laufen.

Was macht die Sprintrennen aus und gibt es auch eine Taktik bei den Rennen oder in der Qualifikation?
Sprintrennen sind zum Einen kürzer als die Distanzdisziplinen. Zum Anderen zeichnen sie sich durch den Kampf zwischen Mann und Mann aus, es gibt vermehrt Stürze und natürlich gibt es immer wieder auch taktische Manöver. Je nach Strecke und Gegner muss man immer neu abwägen, ob man sich gleich vorn positioniert oder erst auf der Zielgeraden lossprintet. Der Rennverlauf ist aber natürlich öfters auch anders, als vorher geplant und ausgemalt. So ein Sprint wird deshalb bekannter Weise auch erst innerhalb des Rennens entschieden. Aber genau darin liegt ja der Reiz und auch der Spaß an diesem Sport.

Sie holten in Düsseldorf ihren ersten Weltcupsieg. Welche Erinnerungen haben Sie noch daran und was ist das spezielle bei Stadtsprints, vor allem in Düsseldorf?
Düsseldorf ist es sehr spezielles Rennen. Bei einer Kulisse von bis zu 50.000 Zuschauern ist es grundsätzlich erst einmal toll dabei zu sein. Wenn man dann noch gewinnt, ist es ein noch mal doppelt so schönes und überwältigendes Erlebnis mit vielen Emotionen. Welche leider schnell durch den späteren Sturz und der damit verbundenen Schulterverletzung gebremst worden sind.

Wie muss man Sie sich privat vorstellen?
Ganz normal. Ich bin denke ich, ein sehr bodenständiger Typ, der gern zu Hause ist und Zeit mit Familie, Freundin und Freunden verbringt.

Wie kamen Sie zum Langlauf?
Schon ganz früh. Gleich hinter unserem Haus führt eine Loipe vorbei. Bereits als kleines Kind habe ich mich dort ausprobiert. Durch den Schulsport und die Schulwettkämpfe hat sich das alles gesteigert und entwickelt. Mit 11 oder 12 habe ich dann meine ersten kleinen Wettkämpfe gestartet und auch gewonnen.


Live-Wintersport bedankt sich für das Interview und wünscht Josef Wenzl Gesundheit und Glück auf dem Weg nach Vancouver/Whistler 2010.



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