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Interview mit Gerald Hönig: "Eine auf das Podium zu bringen ist unser tägliches Ziel"
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05.08.2009

Interview mit Gerald Hönig: "Eine auf das Podium zu bringen ist unser tägliches Ziel"

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Autor: Johann Reinhardt


Im Interview beim Sommertraining in Oberhof stand LiVE-Wintersport Gerald Hönig zu Verfügung. Er ist Biathlon CO-Trainer des Damen A-Kaders. Er sprach unter anderem über seine Thüringer Trainingsgruppe und die jungen Nachwuchsathleten, die nach kommen und später die "alte Garde" beerben sollen.

Die letzte Saison 2008/2009 ist schon seit längerem beendet. Aber welches Fazit ziehen Sie speziell für ihre Oberhofer Athleten?

Die Saison war recht durchwachsen. Ich muss sagen, wir waren nicht mit allen zufrieden. Wir haben sicherlich die Andrea Henkel als unsere Top Athletin. Sie konnte auch wieder nachweisen, dass sie zur absoluten Weltspitze gehört. Auch wenn ihr die Einzelmedaille bei den Weltmeisterschaften nicht gelungen ist und das tat ihr ein wenig weh. Aber die Andrea hat denke ich über den gesamten Saisonverlauf nachgewiesen, dass sie zur Weltspitze gehört. Es gehört natürlich auch im entscheidenden Moment das bisschen Glück dazu, dann auch alles unter einen Hut zu bringen und die Einzelmedaille zu gewinnen. Das ist ihr nicht gelungen, aber ich denke vor allem im Laufbereich hat sie weiterhin eine positive Entwicklung genommen. Wir müssen versuchen, ihre Stabilität im Schießen zu verbessern, sodass ihr dann auch wieder so welche Ergebnisse wie in Östersund gelingen. Ein positives Fazit zog ich bei der Juliane Döll, die sich weiterhin gut entwickelt hat. Sie konnte auch in einzelnen Rennen den Anschluss zur Weltspitze herstellen, wenn ich an den Verfolger in Trondheim oder den Sprint in Khanty-Mansijsk oder auch ihre ersten Weltcups in Antholz, wo sie im Januar eingestiegen ist. Dort hat sie durchaus eine positive Tendenz gezeigt. Bei der Sabrina Buchholz sind wir unzufrieden gewesen, das ist klar. Dort sind wir mit einer ganz anderen Erwartungshaltung in die Saison gegangen, die auch berechtigt waren nach den Vorleistungen bei den Deutschen Meisterschaften und den leistungsdiagnostischen Werten, die wir über Jahre vergleichen können. Da gab es dann ganz einfach mit dem schlechten Einstieg und den Negativerlebnissen in den ersten Rennen ein paar Probleme vom Kopf her. Diese Misserfolge konnte sie nur schwer verarbeiten. Sie hat sich dann irgendwie selber hinunter gezogen und nicht mehr zu ihrer Form gefunden.

Es trainieren nun ihrer Trainingsgruppe auch schon viele Jugendathletinnen wie die Lisa Voigt mit. Was denken Sie ist von denen noch zu erwarten?

Es ist schon einmal insgesamt gut, dass wir aufgrund der guten Nachwuchsarbeit in den Leistungszentren und Stützpunkten immer wieder auch von unten her Druck haben, dass junge Mädchen versuchen an die Spitze zu kommen. Das zeigt wie gut auch unter drin im Juniorenbereich gearbeitet wird, wobei wir nicht alles an Medaillen bei Junioren-Weltmeisterschaften fest machen wollen, denn dort muss man schon einschätzen, dass das Ausgangsniveau, was die Förderung betrifft, in diesem Altersbereich in den Ländern sehr unterschiedlich ist. Aber wir haben schon, vor allem mit Miriam Gössner, Nicole Wötzel und Lisa Voigt, Medaillengewinne bei Junioren-Weltmeisterschaften gehabt im letzten Jahr. Dort hoffen wir eigentlich, dass sie in den nächsten Jahren den Anschluss herstellen. Wobei das noch sehr unterschiedlich ist, bei der Miriam sicherlich aufgrund sehr guten physischen und konditionellen Vorraussetzungen, die sich dann natürlich auch in der Laufleistung niederschlagen. Bei der Nicole Wötzel und der Lisa, die eben auch Medaillengewinnerinnen waren, ist es doch eher die Komplexität, sprich auch durch gute Schießleistungen gekommen. Das merkt die Lisa jetzt auch im täglichen Training mit der Spitze, dass es dann auch im läuferischen Bereich noch fehlt. Aber sie sind noch jung, sie haben die Zeit und wir müssen die Geduld haben und sie vernünftig aufbauen ohne Trainingsreize zu früh vorweg zu nehmen. Denn in den nächsten fünf bis sechs Jahren sollen es dann die sein, die die Spitze darstellen.

Was sind noch die Unterschiede des Trainings von zum Beispiel Lisa Voigt und einer Andrea Henkel?

Das Training der Nachwuchsathleten soll ganz einfach noch allgemeiner sein. Sie sollen noch später und mit noch weniger Spezifick erst einmal ihre Leistungen aufbauen. Sie sollen sehr vielseitig trainieren, um die allgemeinen Grundlagen und Leistungsvoraussetzungen so zu entwickeln, dass man dann später in Ruhe dass Maß an spezifischer Belastung auch gut verträgt, dass die Belastungsverträglichkeit gut ist. Dann soll auch die Möglichkeit sein, noch neue Trainingsreize zu schaffen, wenn sie im höheren Alter sind.

Was sind die Ziele für ihre Athleten für die Saison 2009/2010?

Ich glaube bei der Andrea braucht man nicht reden, bei ihr braucht man auch nicht über Olympiateilnahme reden. Es geht bei ihr ganz einfach um eine erfolgreiche Teilnahme und das sind sicherlich auch die Ziele, die sich die Andrea immer wieder stellt in Einzel und Staffelrennen zu Medaillen zu kommen. Auch im Gesamtweltcup wird sie wieder einen Platz unter den ersten drein anstreben. Bei der Sabrina muss ich sagen, dass sie ein bisschen Druck zu den Deutschen Meisterschaften hat. Dort wird sich sehr früh entscheiden, wie es überhaupt weiter geht. Sie hat das Potenzial dazu, sich wieder in die Weltcupmannschaft zurück zu kämpfen. Das hoffe und wünsche ich eigentlich bei ihr. Bei der Juliane sollten wir uns denke ich auch das Ziel stellen, dass sie weiter näher an die Weltspitze heran kommt und wieder zu ähnlich vielen Weltcupeinsätzen kommt. Ihre Leistungen müssen sich wieder so stabilisieren, dass wir sie wieder mit in die Weltcupmannschaft nehmen können. Vielleicht kann sie auch schon einmal dahin schnuppern, sich für einen Höhepunkt, sprich die Olympiade, zu qualifizieren. Aber dort möchte ich sie eigentlich nicht so sehr unter Druck setzen, weil sie wirklich noch jung ist und die Konkurrenz im eigenen Land gewaltig groß ist.

Was sind ihre Aufgaben im Sommer und Winter?

Im Sommer einmal die Stützpunktarbeit der Oberhofer Trainingsgruppe abzusichern. Alles was wir dann mit der Nationalmannschaft machen, das Planen wir dann, was das Training betrifft, der Herr Müssiggang und ich zusammen. In der Wintersaison bin ich vorrangig für die konditionelle Ausbildung zuständig, also der so genannte Disziplintrainer für das Laufen wobei wir dort aber keine absolute Trennung beziehen. Denn sowohl der Uwe muss am Stützpunkt in Ruhpolding Laufen und Schießen trainieren und ich hier in meiner Trainingsgruppe in Oberhof genau so. Ich glaube, das ich auch gut, dass diese Arbeit übergreifend abläuft. Man kann nicht im Biathlon einen Lauf und Schießtrainer zum Einsatz bringen, die nur auf ihrem Gebiet fachlich das Training absichern können sondern da muss man die Komplexität im Auge behalten.

Wie sehen die nächsten Wochen bei ihnen aus?

Wir waren bis zur letzten Woche beim Stützpunkttraining in Oberhof und haben dann einen längeren Trainingsaufenthalt in Obertilliach (Österreich). Im September sind dann die Deutschen Meisterschaften und die Sommer Biathlon-Weltmeisterschaften, wo wir auch mit unseren Spitzensportlern hier in Oberhof am Start sein werden. Im Oktober werden wir dann auf den Schnee gehen und hier in Oberhof die Skihalle nutzen.

Was ist die Zielsetzung ihrer Athleten bei Sommerwettkämpfen wie bei Deutschen Meisterschaften oder der Sommer Biathlon-Weltmeisterschaft?

Die Top Athleten müssen ganz einfach bei den Deutschen Meisterschaften ihren Leistungsnachweis bringen, dass sie gut trainiert haben über die Frühjahr und Sommer Wochen und ihre Vorbereitung planmäßig absolvieren konnten, verletzungsfrei und ohne gesundheitliche Probleme. Für die ist es ganz einfach eine Standpunktbestimmung, wo sie stehen im Vergleich der letzten Jahre. Die Wettkämpfe sind ja auf Standartstrecken, wo wir dann auch mit den Jahren zuvor vergleichen können. Außerdem wollen sie bei den Wettkämpfen natürlich auch die nationale Spitze bestimmen. Zur Sommer Weltmeisterschaft müssen wir sehen. Ich bin jetzt nicht genau informiert wie die Teilnahme ist, wer alles von den anderen Nationen mit der nationalen Spitze gemeldet hat. Aber sicherlich wollen wir auch dort, wenn wir an den Start gehen, um die Medaillen mit kämpfen. Das ist nun einmal für die Deutschen Biathlon Damen das Ziel. Wenn wir an den Start gehen, wollen wir um die vorderen Platzierungen mit kämpfen. Das bringt der Uwe ja immer deutlich zum Ausdruck. Eine auf das Podium zu bringen ist unser tägliches Ziel.

LiVE-Wintersport wünscht Gerald Hönig viel Erfolg für die nächste Saison und beim Training seiner Oberhofer Athleten.

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