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Die Bobrennen in Whistler werden zur Farce
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27.02.2010

Die Bobrennen in Whistler werden zur Farce

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Autor: Kurt Brun


Was uns da mit der Bahn in Whistler geboten wird ist für ein olympisches Rennen unwürdig. Das Verhältnis von der Geschwindigkeit zur Kurven-Kombination passt überhaupt nicht zusammen. Bis Kurve zehn ist die Bahn anspruchsvoll aber noch normal befahrbar. Danach sind die Kurven viel zu eng gebaut für das hohe Tempo der Schlitten und der Wettkampf wird zum Glückspiel und ist nur noch Spektakel.

Bereits im Vorfeld gab es heftige Kritik an der Bahn. Der Präsident des Weltverbands, Robert Storey, meinte sie sei zu schnell und sprach von Planungsfehlern. Auch die Nationalen Verbände und die Piloten hatten schon nach den ersten Tests ihre Probleme geäussert, aber deren Meinung wurde von den Verantwortlichen nicht wahrgenommen. Alle Kritiken wurden in den Wind geschlagen und man nahm in Kauf, dass für den Spektakel und publikumsträchtige Rekorde die Sicherheit, ja sogar das Leben, der Sportler aufs Spiel gesetzt wurde.

Der Whistler Skandal


Der eigentliche Skandal in Whistler sind aber nicht die vielen Stürze sondern das Verhalten der Verantwortlichen Funktionäre des Weltverbandes. FIBT-Vizepräsident und Kommunikationsdirektor Paul Pruszynski verbot den Trainern und Aktiven, sich in der Öffentlichkeit über die gefährliche Hochgeschwindigkeitsbahn im Whistler Sliding Centre zu äussern. Das liege nur in der Kompetenz der FIBT. Wer sich nicht an die Vorgabe halte, drohte er, müsse mit Sanktionen rechnen.

Das alleine war schon unfassbar, aber die grosse Skandalaussage folgte mit den Worten: „Sotschi 2014 wird noch schlimmer“, Wer sich so verhält lässt jede Verantwortung für die Sportler und die Sicherheit weit hinter sich und ist nicht mehr tragbar.

Nicht nur der Respekt für die Gesundheit und das Leben der Sportler laufen der FIBT aus dem Ruder, auch die Finanzen und das Management.

Die FIBT wird von den führenden Landesverbänden heftig attackiert weil sie befürchten, dass die Finanzierung bis Olympia 2014 nicht gesichert ist. Die wichtigsten Bob- und Skeleton-Verbände fordern deshalb einen Neuanfang. "Ohne Konsolidierung der FIBT-Finanzen ist anzunehmen, dass die Finanzierung bis zu den nächsten Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi nicht gesichert ist, Auch die geplante Erhöhung der IOC-Gelder um fast 2 Mio. €, die noch nicht schriftlich zugesichert sind, würde die finanzielle Situation nicht wesentlich verbessern." sagt Andreas Trautvetter, der Präsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland.

Ablösung des FIBT Präsidenten zu Neuorganisation

Mit dem Italiener, IVO FERRIANI, schicken die europäischen Verbände einem in der Bob- und Skeletonwelt bekannten Sportler und Trainer, unter anderem hat er Bruno Mignon im Viererbob zum ersten WM-Titel für Frankreich geführt, ins Rennen. Ferriani hat sich, als Organisations-Chef für Bob, Skeleton und Rennrodeln bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin und seither als Manager der Bob-, Rodel- und Skeletonbahn in Cesana, bewährt und wird als ausgewiesener Gegenkandidaten gegen den derzeitigen kanadischen Präsidenten Robert Storey antreten. Es bleibt zu Hoffen dass sich die Europäer mit Ivo Ferriani im Sommer 2010 beim Kongress des internationalen Verbandes durchsetzen können.

Robert Storey hatte 1994 in einer Kampfanstimmung den Deutschen Klaus Kotter, inzwischen Ehrenpräsident des Bob- und Schlittenverbandes für Deutschland (BSD), als Fibt-Präsident abgelöst.

Die Verbände von Deutschland, der Schweiz, Österreich und Italien räumen zwar ein, dass im Verband zum Teil gute Arbeit geleistet werde. Es fehle vor allem aber an neuen Ideen, ausreichenden finanziellen Mitteln und an einem zeitgemässen Marketing und Sponsoring. „Der Sport hat in den letzten Jahren viel verloren. Es fehlt an jungen Leuten, der Stolz auf den Sport droht verloren zu gehen, das öffentliche Interesse nimmt ab und es gibt keine Neuentwicklung," so der Kandidat für die Präsidentschaft Ivo Ferriani.

Den europäischen Verbänden geht es aber nicht primär um Kritik. Mit ihrem visionären Programm wollen sie die Mehrheit der nationalen Verbände für sich gewinnen. Es geht darum die Formel 1 des Winters wieder zur verdienten Medien-Präsenz und Aufmerksamkeit zu verhelfen. „Es geht nicht um mich, es geht um meine Position, es geht um das Überleben des Bob- und Skeletonsports." so Ferriani.

Es mangelt auch an Unterstützung für neue Verbände

Der Vizepräsident des italienischen Verbandes Richard Weissensteiner kritisiert die erheblichen Kosten für die nationalen Verbände: „Die hohen Beiträge sind eine institutionelle Zugangshürde, was Neuzugänge verhindert. Zudem erhalten diese kaum Unterstützung für die Anschaffung neuer Sportgeräte seitens der FIBT."

Der Sport benötigt ein professionelles Marketing

Der Präsident des Schweizerischen Bobsleigh-, Schlitten- und Skeleton Verband (SBSV), Dr. Peter Schmid, bemängelt die Qualität des Marketings durch die FIBT: „Die Vermarktung des Bob- und Skeletonsportes wurde den aktuellen marktwirtschaftlichen Anforderungen nie angepasst. Dadurch werden etliche Kommunikationswege nicht genutzt: Die Medienpräsenz ist sehr gering, was der Bekanntheit des Sportes nicht hilft. Zudem ist die Erkennbarkeit unserer Partner an den Bahnen sehr gering. Alles in allem fehlt dazu eine professionelle Marketingstrategie und ein globales Konzept. Um den Sport populärer zu machen, braucht es auch neue Formate, wie den Monobob. Die FIBT weigert sich aber dafür ein Reglement auszuarbeiten."

Jugend- und Nachwuchsarbeit

„Primär ist die Jugend- und Nachwuchsarbeit Aufgabe der nationalen Verbände und Vereine. Zur Sicherung des Nachwuchses bedarf es jedoch entsprechender internationaler Rahmenbedingungen und Regelungen, welche von der FIBT nicht geschaffen werden. Seit Jahren mangelt es daher dem Bobsport und dem Skeletonsport an einem breiten qualifizierten Nachwuchs“, erklärt Bernd Stampfer, Präsident des Österreichischen Verbandes.

Neuorganisation der FIBT und des Bob- und Skeletonsportes steht an.

Ivo Ferriani, selbst ein erfahrener Bobpilot, präsentierte konkrete Vorstellungen für die Zukunft:
„Die Sportler benötigen eine bessere Unterstützung bei der dualen Karriereplanung und dem Sportprogramm. Bei finanziellen Beschlüssen braucht es höhere Transparenz. Die Kommunikationskultur der FIBT muss offener werden und die nationalen Verbände müssen mit eingeschlossen werden. Damit der Bob- und Skeletonsport auch in Zukunft erfolgreich ist, braucht es ein fundiertes Nachwuchskonzept, das die Zusammenarbeit der FIBT und der nationalen Verbände sichert. Zur Steigerung der Bekanntheit des Bob- und Skeletonsportes bedarf es moderner Managementstrukturen und nachhaltigen Marketings. Vor allem muss neuen Nationen der Einstieg auf internationale Ebene erleichtern werden".


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Der Kandidat für die FIBT Präsidentschaft Ivo Ferriani
Der Kandidat für die FIBT Präsidentschaft Ivo Ferriani


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