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Bobsport Susi Erdmann durchbricht Sandra Kiriasis Siegesserie ! |
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13.01.2006 | ||
Susi Erdmann durchbricht Sandra Kiriasis Siegesserie !Autor: Kurt Brun27 Frauenbob Teams aus 14 Nationen massen sich am Königssee, beim fünften Bobwettstreit in der Olympia Saison. Die Bundeswehrsportlerin und dreifache Olympiamedaillengewinnerin, Susi Erdmann (GER2), in die Bahn geschoben von Annegret Dietrich, konnte ihre ansteigende Form auf Olympia hin einmal mehr unter Beweis stellen. Nach Platz vier in Lake Placid, Rang fünf in Igls, Rang 2 in Cortina d’Ampezzo nun in Königssee der erste Sieg. Mit einem langsamen Start (5.45), der im ersten Durchgang nur die 11. Zeit brachte konnte Erdmann in der Bahn ihre Qualitäten an den Lenkseilen auf eindrückliche Weise demonstrieren. Laufbestzeit mit 51.16 konnte sie sich bei Halbzeit gutschreiben lassen. Das kanadische Team Helen Upperton / Hether Moyse (CAN1) startete mit 5.27, also fast 2 Zehntel Sekunden schneller als Erdmann, konnte diesen Vorsprung aber nicht bis ins Ziel bringen. Mit 51.18 reihte sie sich um 2 Hundertstel hinter der Deutschen ein. Mit 5.38 ging die Weltcupführende Sandra Kiriasis, mit Anja Schneiderheinze, in die Bahn und liess im Ziel 51.32 notieren. 16 Hundertstel Sekunden hinter Upperton. Der Kampf um die Medaillenplätze wird also erst im Finallauf entschieden. Sandra Kiriasis musste im zweiten Durchgang den Medaillenkampf eröffnen. Die Weltmeisterin feierte bereits vier Siege bei vier Saisonrennen und musste sich nun beim fünften Rennen von Susi Erdmann bezwingen lassen. Die Start Zeitmessung durchfuhr die Winterbergerin in 5.37, konnte aber in der Bahn nicht mehr zusetzen. Im Ziel blieb die Uhr bei 1:42.90 +0.30sec stehen, was bei der Endabrechnung der Bronzeplatz bedeutete. Das kanadische Team Helen Upperton/ Hether Moyse konnte auch im Entscheidungslauf Startbestzeit (5.29) aufstellen und fuhr in 1:42.74 +0.14sec auf den Silber Podestplatz. An den letzten Weltmeisterschaften klassierte sich Upperton auf dem 14. Rang und den Gesamtweltcup beendete sie auf dem 11. Rang. In dieser Saison fuhr die Kanadierin in Calgary auf Rang 3, in Lake Placid auf 10, in Innsbruck-Igls wieder auf das Podest als 2. in Cortina als 3. und nun in Königssee wieder auf Rang 2. Im Weltcup liegt Upperton nun bereits auf dem 3. Rang. Eine beachtliche Leistungssteigerung von Upperten seit der letzten Saison. In der Totalzeit von 1:42.80 lies die Halbzeitführende Susi Erdmann in der Entscheidung nichts mehr anbrennen und sicherte sich souverän die Goldmedaille. Auch in der Reprise startete Erdmann/Dietrich „nur“ in 5.43 was die zehnte Startzeit bedeutete. In der Bahn fand sie aber eine schnelle Linie und ihr neuer FES Schlitten, der zum ersten mal eingesetzt wurde von Susi, hat seine Bewährung bestens bestanden, konnte er doch im untersten Bahn Abschnitt die Höchstgeschwindigkeit mit 118.375kmh erreichen. Cathleen Martini (GER4), zweifache Europameisterin (2004, 2005) und Weltcupzweite im letzten Winter, wurde von Susann Wünsche angestossen. Sie fuhren auf den hervorragenden 5. Rang und Claudia Schramm (GER3) EM-Zweite von 2004, konnte die Leistung der Deutschen unterstreichen und sich auch noch in den Top Ten fahren und sich auf dem guten Platz 7 aus Königssee verabschieden. Das zweite erfreuliche Ereignis am Königssee Der Bob-Chefbundestrainer Raimund Bethge, der vor einigen Wochen auf der Olympia Bobbahn in Casana einen schweren Unfall beim Training erlitten hat, schaute sich, im Rollstuhl Vorort, den ersten Lauf am Königssee an. Der 58-Jährige Behtge musste nach seinem Trainingsunfall zwei Operation an beiden Beinen, in der Unfallklinik in Murnau, über sich ergehen lassen. Nun konnte er die Klinik verlassen und wird sich ab Montag zur Reha nach Bad Wiessee begeben. Die Schweizerinnen fahren wieder unter den Erwartungen. Die Siegerin des Gesamteuropacups 2004 Maya Bamert (SUI2), wurde von Martina Feusi angestossen. Die 8. und 9. Startzeit (5.39/5.42) lag so im Bereich der Möglichkeiten. In der Bahn konnte Maya aber nicht ihre mögliche Leistung ausspielen. Mit 1:44.44 +1.84 reichte es Maya Bamert nicht um sich für eine Olympia Qualifikation unter den Top Ten einzureihen. Mit dem 14. Schlussrang fuhr sie auf eine Klassierung unter ihren Erwartungen. Auch die Junioren Vizeweltmeisterin Sabina Hafner (SUI1) konnte nicht überzeugen. Sie wurde von der 30-jährige Regula Sterki angeschoben und beendete ihren Einsatz in Cortina auf dem 15. Rang (1:44.46 +1.86) Das erfreuliche aus Schweizer sicht ist die Tatsache, dass die hervorragenden Leistungen der kanadischen Bobdamen zum grossen Teil auf die Schweiz zurück zu führen sind. Die 38-jährige Bob-Weltmeisterin von 2001, Françoise Burdet, beendet im letzten Winter ihre Karriere als aktive Bobpilotin. Die ehemalige Skirennfahrerin kam im Alter von 25 Jahren zum Bobsport. Ihre erste Bobsaison absolvierte sie noch als Bremserin im Bob ihrer Schwester Caroline. Danach besuchte Françoise Burdet in St.Moritz die Bobschule, um dann 10 Jahre lang in den Bobbahnen der Welt für die Schweiz Medaillen und Titel zu sammeln. Ihren grössten Triumph feierte, die in Silvaplana (Engadin) wohnende Pilotin, mit dem Weltmeistertitel von 2001. Mit 13 Siegen an Weltcuprennen, 7 zweiten und 6 dritten Plätzen stand sie gleich 26 mal auf dem Weltcuppodest. Dreimal in Folge holte sich die Hobby Motorradfahrerin auch den Gesamtweltcupsieg: 1996/97/98. Einen dritten Weltmeisterrang und den hervorragenden 4. Platz an den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City runden das Bild der sehr erfolgreichen Spitzensportlerin ab. Beim Rücktritt von Françoise Burdet schrieb der Autor dieses Berichtes bereits: “In den 10 Jahren hat Françoise Burdet mehr als genug bewiesen, dass sie zu den Weltbesten Pilotinnen zählt, die ein Feingefühl an den Lenkseilen entwickelte, das an Perfektion kaum zu überbieten ist. Ihre grossen Erfahrungen, die sie auf den Bobbahnen dieser Welt sammeln konnte, ist ein unbezahlbares Kapital. Ihr Wissen, um die Feinheiten und Problemzonen jedes einzelnen Eiskanals, bis in das kleinste Detail, ist ein Wissensfundus von unschätzbarem Wert. Damit drängt sich ein Wechsel für Françoise Burdet als Bobpilotin zur Frauen-Bahntrainerin geradezu auf. Wenn der Schweizer Verband diese Chance nicht wahrnimmt, werden sich die ausländischen Verbände sicher nicht zweimal bitten lassen. Es wäre geradezu sträflich dieses Erfahrungspotential ungenutzt zu lassen.“ Nun der kanadische Bobverband hat sich nicht zweimal bitten lassen, nachdem eine Zusammenarbeit in der Schweiz nicht zu Stande gekommen ist. Die Erfolge der Kanadierinnen unterstreichen nun meine Worte. Übrigens auch die US-Girls werden von einem Schweizer trainiert, von Sepp Plozza, der seinerzeit Françoise Burdet, seine Lebenspartnerin, couchte. Link 1: Rangliste mit Zwischenzeiten Link 2: Weltcup Nationen Stand |
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13.01.2006 | ||
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