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Interview mit David Möller: "Ich mochte Kanada und auch die kanadische Mentalität schon immer"
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14.07.2010

Interview mit David Möller: "Ich mochte Kanada und auch die kanadische Mentalität schon immer"

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Autor: Johann Reinhardt


Für ein Interview stand LiVE-Wintersport.com Rodler David Möller zu Verfügung. Er gewann in den Jahren 2004 und 2007 bereits Gold bei den Weltmeisterschaften. Außerdem errang er die Silbermedaille bei den diesjährigen Olympischen Spielen in Vancouver (Kanada). Möller gelang es, viermal hintereinander im Gesamtweltcup den zweiten Rang zu belegen. Er wurde in Sonneberg geboren und ist Mitglied der Sportfördergruppe der Bundespolizei. Im Interview spricht er unter anderem über seine gemachten Erfahrungen bei Olympia, das Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Medien sowie den Lieblingswitz.


David Möller
Welches Fazit ziehen Sie aus der letzten Saison?
Im Nachhinein war es eine gute Saison. Zwar sind die Weltcups nicht immer so gelaufen, wie ich es mir vorgenommen hatte, aber bei Olympia habe ich die erhoffte Medaille gewonnen und mir damit einen Traum erfüllt.

Welche Erfahrungen konnten Sie außerhalb des Sports bei den Olympischen Spielen sammeln?
Ich mochte Kanada und auch die kanadische Mentalität schon immer. Aber auch die Stadt Vancouver, die Landschaft und die sportbegeisterten Menschen haben auf mich sehr viel Eindruck gemacht. Ich habe die Zeit genutzt für Sightseeing und am Abend war ich in Bars und Clubs unterwegs. Mein bester Freund hatte zu der Zeit ein Auslandssemester studiert und wir konnten zusammen viel erleben.

Man hört immer, dass bei ihnen das Material so eine große Rolle spielt. Auf was für Komponenten kommt es an?
Natürlich ist unsere Sportart sehr materialintensiv. Verschiedene Kufenschliffe, unterschiedliche Werkstoffe und eine gute Aerodynamik spielen die entscheidende Rolle. Aber mindestens genauso wichtig ist es, dass man sich auf dem Schlitten wohl fühlt und dadurch besser rodelt. Deshalb ist eine individuelle Schlitteneinstellung, auf die jeweiligen Bedürfnisse des Athleten, der Schlüssel zum Erfolg.

Wie entwickeln Sie das Material ständig weiter? Was beinhalten die sogenannten Materialtests?
Mithilfe der FES testen wir natürlich viel. Labortests, Windkanaltermine und Messungen auf der Bahn in so genannten Testwochen helfen Erkenntnisse zu gewinnen. Jedoch sind wir schon sehr ausgereizt, weshalb die individuelle Materialweiterentwicklung immer wichtiger wird.

Was sind ihre Ziele in der neuen Saison?
Die neue Saison wird sehr interessant. Es gilt sich neu zu motivieren und sich auf einen neuen Olympiazyklus zu fokussieren. Ich versuche erstmal locker an den nächsten Winter ranzugehen und möchte mir auch genügend Freiraum für Privates und Studium lassen. Der Höhepunkt in Turin wird sicher schwer für uns. Ich rechne mit einem sehr starken Armin Zöggeler und wieder mit Albert Demtschenko. Ich hoffe aber, dass wir gut in die Weltcups starten und dann wird auch einiges in Turin möglich sein.

Wie sieht ihr Sommertraining in dieser Saison aus, was wird trainiert? Verändern Sie in der nacholympischen Saison auch Dinge im Vergleich zum letzten Jahr?
Im nacholympischen Jahr wird eher allgemeiner trainiert, also nicht so rodelspezifisch. Für mich ist es besonders schön endlich mit meinem Zimmerkollegen Johannes Ludwig über dem Sommer zu arbeiten, ich denke wir werden uns gegenseitig erfolgreich nach vorne bringen. Für mich persönlich geht es darum weiter die Technik zu verbessern. Konditionell bin ich einer der Besten überhaupt, ich muss nur weiter daran arbeiten ökonomisch und geschmeidig sowohl am Start als auf der Bahn zu agieren.

Wann stehen Trainingslager an? Gibt es auch Testwettkämpfe?
In der letzten Woche hatten wir den ersten Eislehrgang. Hier wird an der Starttechnik gearbeitet. Es gibt einen Wettkampf in Ilmenau im Sommer bevor ab Oktober auf Eis gerodelt und Testrennen durchgeführt werden.

Welche Voraussetzungen haben Sie in Oberhof für das Training?
Sehr, sehr gute. Wir haben die Bahn im Sommer zum Sommerrodeln. Eine Startanlage und sehr viele spezifische Trainingsgeräte. Dazu einen tollen Kraftraum und Lauf- sowie Rollerstrecken. Auch die physiotherapeutischen Möglichkeiten sind sehr gut.


David Möller
Wo sehen Sie noch Defizite bei sich? Wie arbeiten Sie daran?
Ich bringe die Technik nicht immer rüber, muss noch konstanter und ökonomischer arbeiten. Auf der Bahn möchte ich genauer fahren und meine Fahrhaltung verbessern. All das geht einher mit einem Schlitten auf dem ich mich wohlfühle, deshalb möchte ich mich frühzeitig auf ein Gerät festlegen und mich darauf weiterentwickeln. Ich habe sogar noch etwas an der Liegewanne verändert um hoffentlich besser auf dem Schlitten zu liegen.

Sie machen ein Fernstudium der Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Medien an der Fachhochschule Erding. Wie schaffen Sie es, alles unter einen Hut zu bekommen und wie läuft das Studium ab?
Es ist sicher nicht immer einfach, ist aber umso wichtiger in einer Sportart in der man nicht von den Preis- und Sponsorengeldern allein leben kann, sich um die Karriere nach dem Sport zu kümmern. Ich arbeite etwa zwei bis drei Stunden täglich an Skripten, Hausarbeiten und Lernstoff. Dreimal im Semester gibt es Präsenzphasen von vier Tagen in Erding. In der letzten Phase schreibt man Prüfungen, da ist es auch normal, zwei Prüfungen am Tag zu schreiben. Das alles versuche ich neben den Sport zu realisieren und das Lernen als Ausgleich zur körperlichen Tätigkeit zu sehen

Wie sieht ein Tagesablauf bei ihnen im Sommer wenn Sie studieren sowie Winter bei einem Weltcuprennen aus?

Aufstehen: gegen 7.00 Uhr
Training: 8.00 Uhr-10.00 Uhr
Studium: 10.00 Uhr-11.30 Uhr
Mittag: 12.00 Uhr-12.30 Uhr
Ruhe: 13.00 Uhr-13.45 Uhr
Training: 14.00 Uhr-16.00 Uhr
Studium: 16.30 Uhr-18.00 Uhr
Im Winter ist das natürlich schwieriger. Einmal täglich Rodeln, dazu eine Athletikeinheit. Studium etwa eine Stunde am Tag, deshalb habe ich im Winter ein geringeres Studienpensum

Was ist ihr Lieblingswitz?
Es war einmal ein junger Mann, der in die Stadt ging, um ein Geburtstagsgeschenk für seine neue Freundin zu erwerben. Da die beiden noch nicht sehr lange zusammen waren, beschloss er - nach reiflicher Überlegung - ihr ein paar Handschuhe zu kaufen, ein romantisches, aber doch nicht zu persönliches Geschenk. In Begleitung der jüngeren Schwester seiner Freundin ging er zu Marks & Spencer und erstand ein paar weiße Handschuhe. Die Schwester kaufte ein Unterhöschen für sich. Beim Einkaufen vertauschte die Verkäuferin aus Versehen die Sachen, so bekam die Schwester die Handschuhe eingepackt und der junge Mann bekam unwissend das Paket mit dem Höschen, das er auf dem Rückweg zur Post brachte und mit einem kleinen Briefchen an seine Liebste verschickte:

"Mein Schatz, ich habe mich für dieses Geschenk entschieden, da ich festgestellt habe, dass du keine trägst, wenn wir abends zusammen ausgehen. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich mich für die langen mit den Knöpfen entschieden, aber deine Schwester meinte, die Kurzen wären besser. Sie trägt sie auch und man kriegt sie leichter aus. Ich weiß, dass das eine empfindliche Farbe ist, aber die Dame, bei der ich sie gekauft habe, zeigte mir ihre, die sie nun schon seit drei Wochen trägt, und sie waren überhaupt nicht schmutzig. Ich bat sie, deine für mich anzuprobieren und sie sah echt klasse darin aus. Ich wünschte, ich könnte sie dir beim ersten Mal anziehen, aber ich denke, bis wir uns wiedersehen, werden sie mit einer Menge anderer Hände in Berührung gekommen sein. Wenn du sie ausziehst, vergiss nicht, kurz hineinzublasen, bevor du sie weg legst, da sie wahrscheinlich ein bisschen feucht vom Tragen sein werden. Denk immer daran, wie oft ich sie in deinem kommenden Lebensjahr küssen werde. Ich hoffe, du wirst sie Freitagabend für mich tragen.

In Liebe ...

P.S. Der letzte Schrei ist, sie etwas hochgekrempelt zu tragen, so dass der Pelz herausschaut!

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David Möller beim Radfahren (Foto: bsd)
David Möller beim Radfahren (Foto: bsd)

David Möller beim Krafttraining (Foto: bsd)
David Möller beim Krafttraining (Foto: bsd)

David Möller (Foto: bsd)
David Möller (Foto: bsd)


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