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Interviews Interview mit Sven Fischer: "Konkurrenz belebt das Geschäft" |
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16.09.2010 | ||||
Interview mit Sven Fischer: "Konkurrenz belebt das Geschäft"Info: Weitere Sportlerinterviews und Terminplan | Biathlon Deutsche Meisterschaften Oberhof (GER)Autor: Johann Reinhardt Bericht: Heinrich, Mund und Kluge gewinnen Sven Fischer-Classics - zahlreiche All Stars dabei Für ein Interview stand LiVE-Wintersport.com im Rahmen der zurückliegenden Deutschen Meisterschaften Sven Fischer zu Verfügung. Dort richtete der vierfache Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen die Sven-Fischer-Classics aus, wo zahlreiche All Stars antraten. Neben die Zukunftspläne für diesen Wettbewerb der besonderen Art sprach Fischer mit uns über seinen Job als ZDF-Experte sowie die Olympischen Spiele in Kanada. Am Samstag fanden die nach Ihnen benannten und mitorganisierten Sven-Fischer-Classics statt. Wie kam die Idee zur Austragung? Ich finde es wichtig, dass man als ehemaliger aktiver Athlet eine Möglichkeit hat, sich mit anderen Ehemaligen zu treffen. Ich wollte eine Plattform schaffen, wo man zusammenkommt, also eine Art Wiedersehen und Treffpunkt. So war die Idee geboren, dass man ein Classic-Rennen startet lässt. Auch in der Motorsportszene ist es genauso, dass sich die ganzen älteren Baureihen und Modelle zusammenfinden und so eine Art Classics austragen. Das war die Idee und da habe ich gedacht: OK, das machen wir. Dabei wollen Sie das Rennen in den nächsten Jahren gar nicht mehr unter Ihrem Namen stattfinden lassen… Wenn es heißt Sven-Fischer-Classics denkt jeder, dass Sven Fischer einlädt und seinen bestimmten Kreis von Athleten hat. So soll es nicht sein, es soll für alle sein. Kriterium war nur, ehemaliger Biathlet zu sein. Wenn du als ehemaliger Biathlet die Chance hast, daran teilzunehmen, und es geht um die Biathlon-Classics, dann hast du halt nicht so eine Hemmschwelle. Wenn es heißt, dass es von einer Person ist, möchte man sich nicht aufdrängen, und ist ein bisschen vorsichtig. Das soll eben nicht sein, denn es ist für alle. Ziel ist es, viele ehemalige Athleten zu haben. Wenn man das ebenfalls noch mit den Nachwuchsathleten verbinden kann und man sagen kann, dass eine Verbindung zwischen dem Nachwuchs und diesen älteren Athleten besteht, wäre das auch für den Nachwuchssport interessant. Dieser sieht auch die ganzen Ehemaligen einmal und das Ganze wird in einer Art Rennen verknüpft. Das wäre für die Zukunft eine Möglichkeit. Gibt es für das nächste Jahr schon wieder Interesse von Seiten der Athleten? Es gibt Interesse, es gibt Zusagen und Athleten, die wieder teilnehmen wollen. Sie waren dafür bekannt, gut mit den norwegischen Sportlern auszukommen. Steht auch ein Start von diesen zur Debatte? Man muss aufpassen. Es ist wichtig, dass man erst einmal einen Wettkampf bzw. Modus schafft und es ist schwer genug, die deutschen Athleten alle zusammenzubekommen. Wenn sich das dann etabliert, Zuschauer da sind und auch ein paar Einnahmen, kann man auch den Einen oder Anderen die Flugreise bezahlen. Es ist natürlich auch sehr schwierig, für alle zu kommen. Wenn internationales Interesse besteht, es die Sportler auf sich nehmen und da gerne kommen, dann sind sie natürlich alle herzlich eingeladen. Aber wenn man das Rennen wirklich groß aufziehen will, muss es erst einmal eine Weile in Deutschland gut laufen und dann kann es auch wachsen. Kati Wilhelm ist neue ARD-Expertin, also neue Konkurrenz für Sie? Konkurrenz belebt das Geschäft. Der Zuschauer soll gut informiert werden und Einblicke bekommen. Das ist sowohl die Aufgabe von ARD und ZDF, gerade auch von den Experten. Es ist eine interessante Aufgabe und jeder bringt etwas Neues mit ein. Im Endeffekt profitiert der Zuschauer nur davon. Was für Erfahrungen konnten Sie bisher beim Fernsehen sammeln? Die Erfahrung war, dass man sieht und erkennt, wie funktioniert das alles mit dem Fernsehen, der Sendeanstalt, die Übertragung, wie Sendungen vorbereitet werden und man Sachen auf dem Punkt genau auf die Sekunde bringt. Das muss alles wie am Fließband laufen, ohne dass es stockt. Ansonsten hat man das Störbild und das will man nicht. Man will wirklich dem Zuschauer hochqualitatives Fernsehen bieten. Das waren meine Erfahrungen: zu sehen, wie das alles abläuft. Je länger du dabei bist, desto mehr lernst du kennen, auch von den Fachbegriffen. Man spielt sich dann da ein, das ist schon schön. Gibt es schon weitere Ziele nach Ihrem Job als ZDF-Experte? Das ist noch offen, es ist noch nichts spruchreif. Wichtig ist natürlich, dass man an die Zukunft denkt und ein paar Sachen vorwegnimmt. Aber das ist auch das Schöne am Leben, man weiß nicht, wo es einen hinweht oder hinschwappt. Man soll auch nicht zu viel vorweg planen, oftmals kommt es dann auch völlig anders. Aber man muss schon versuchen, mehrere Möglichkeiten zu haben bzw. sich offen zu lassen. Es geht immer wieder weiter sowie im Sport. Welchen Stellenwert haben die Deutschen Meisterschaften ihrer Meinung nach? Die Meisterschaften sind ganz wichtig. Du bist den Sommer alleine und gerade international weißt du nicht, wo du stehst. Wenn man dann gerade im Herbst noch einmal die Möglichkeit hat, sich selber zu vergleichen und sich zu überprüfen, dann ist es beim Einen oder Anderen Problem noch möglich zu sagen: Da muss ich jetzt noch einmal ein Augenmerk darauf legen bis zum Winter. Wenn dann der Winter anrollt, dann hast du trainingstechnisch nicht mehr die Möglichkeit, etwas zu verändern. Jetzt kann man Ende September immer noch einmal etwas verändern. In der letzten Saison waren die Olympischen Spiele. Was hat Sie in Kanada beeindruckt und was war vielleicht etwas schlechter als in Turin 2006? Die Herzlichkeit ist wichtig. Es ist wichtig, dass Athleten sich wohlfühlen. Wenn das der Fall ist, kommen auch die Leistungen. Die Erfahrungen, die ich auch in Vancouver gesammelt habe, waren, dass alle sehr engagiert waren, auch das Organisationskomitee. Es gibt natürlich immer wieder Schwierigkeiten, wenn die Olympischen Spiele größer werden und immer mehr wachsen, das alles unter einen Hut zu bekommen. Trotzdem fand ich es auch herzlich und die Leute waren wirklich dabei. Insofern auch ein Lob an Vancouver, die haben wirklich gute Arbeit geleistet. Man muss auch die Massen wirklich erst einmal organisieren, also ob das Zuschauer sind, die Athleten, die Betreuer und das ganze Drumherum. Das ist auch logistisch schon ein Riesenaufwand. Sie trainieren nun noch ab. Wie lange dauert dieser Prozess an? Das ist individuell, das ist verschieden. Je nachdem wie der Körper ist, muss man in den Körper hinein hören. Sowie als Athlet, der in den Körper hinein hört, was vom Training her funktioniert und einen voranbringt, muss man auch hinein hören und sagen, wie viel abtrainieren reicht. Da gibt es kein Maß, aber an Jahren gerechnet werden es garantiert zehn bis fünfzehn Jahre sein. |
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16.09.2010 | ||||
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