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Bob-Olympiasieger Werner Camichel gestorben
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27.03.2006

Bob-Olympiasieger Werner Camichel gestorben

Info: Kurt Bun


„Sport ist mein Leben“ ...

...war das Motto von Werner Camichel. Am frühen Montag morgen ist dieses Leben für den Sport nach 61 Jahren erloschen; die lange, heimtückische und schleichende Krebskankheit hat den Allroundsportler besiegt.

Schon als junger Bursche trieb es den in Zuoz geborenen Camichel an die Sportstätten; Leichtathletik im Sommer, Ski laufen und Eishockey im Winter waren seine Herausforderungen. Nach der Gewerbeschule und der Ausbildung zum Elektriker in Samedan, zog es den damals 24-jährige Engadiner an die Sportschule Magglingen, wo er sich zum Sportlehrer ETS Magglingen ausbilden liess. Zu jener Zeit stand er auf Zenith seiner Karriere als Zehnkämpfer und legte damit auch den Grundstein für seine erfolgreiche Bobkarriere. Im Team von Hansruedi Müller, mit Hugo Leutenegger und Hans Hiltebrand erkämpfte er sich erste Loorbeeren in diesem Mannschaftssport.

Den Höhepunkt von Werner Camichels Laufbahn bildete ohne Zweifel der Olympiasieg im Viererbob Schweiz 1, 1972 in Sapporo, mit Jean Wicki, Hans Leutenegger und Edy Hubacher. Der Erfolg verband: Die vier Bobfahrer pflegten eine langjährige Freundschaft. Während seine drei Mitstreiter ihren Berufen treu blieben, bildete sich Camichel weiter: Der „stage“ für Biomechanik an der Calgary University (Professor Dr. Benno Nigg) war der Auslöser für seine spätere Berufung an die MTS Samedan, wo er seit 1971 Sportlehrer war.

Zu jener Zeit wurde Erich Schärer auf den Olympiasieger aufmerksam und holte ihn in sein Team. Zusammen mit Peter Schärer und Sepp Benz wurde der Schärer-Bob zu einer der erfolgreichsten Mannschaften im Schweizer Sport. Dank des Bobsportes fanden und ergänzten sich Erich Schärer und Werner Camichel bis zuletzt im Bob- und Golf-Management.

Nachdem Werner Camichel lange Jahre als Betreuer, Coach und Delegationsleiter nebenberuflich dem Schweizerischen Bobverband SBSV diente, rief ihn der Kurverein St. Moritz im Sommer 1990 als Betriebsleiter an die Bobbahn St. Moritz, wo er bis zu seiner Krankheit die Akzente setzte.

Neben dieser Tätigkeit im Winter und seinem Einsatz als Betriebsleiter des Golfplatzes im Kulm-Park in St. Moritz während des Sommers, bedeuteten ihm die zweifache Wahl zum Schweizer Sportler des Jahres 1973 und 1975 in der Mannschaftswertung (im Bob von Erich Schärer), sowie insbesondere die Ernennung zum Fahnenträger der Schweizer Olympiamannschaft in Innsbruck 1976 die grösste Befriedigung und Ehre.

Werner Camichel hinterlässt seine Frau Elda und die beiden Söhne Corsin und Duri, welche beide zu seiner grossen Freude erfolgreiche Eishockeystürmer bei Ambri-Piotta (nächste Saison bei Bern), bzw. Zug (Duri) geworden sind. Im wahrsten Sinne des Wortes: Sport war Werner Camichels Leben.



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Werner Camichel



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