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History: die Eishockey-Geschichte der Niederlande
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31.12.2007

History: die Eishockey-Geschichte der Niederlande

Autor: Marc Rohde


Den Niederländern ist der Eissport nicht fremd. Der Eisschnelllauf ist einer der Volkssportarten. Eishockey hat in den Jahren das Eiskunstlaufen an zweiter Stelle der beliebtesten Wintersportarten abgelöst.

1934 gründete sich der niederländische Eishockey-Verband (NIJB). Zu diesem Zeitpunkt gab es drei Mannschaften.
Den Amsterdamse IJshockeyclub, den de Haagse Hockey en IJshockeyclub und den Tilburgse IJssportclub. In Amsterdam gab es bereits 1934 eine Kunsteisbahn, damals aber noch ohne Bedachung. Das erste Eisstadion wurde 1937 in Den Haag gebaut und eröffnet. Ein Jahr später bekam dann auch Tilburg sein eigenes Stadion – ebenfalls zunächst ohne Bedachung. Diese drei Städte kämpften bis zum zweiten Weltkrieg um eine inoffizielle niederländische Meisterschaft. 1938 und 1939 wurde der Nestor Cup ausgetragen. Aber erst nach dem Krieg bekam Eishockey in den Niederlanden eine Sportart mit einer offiziellen Meisterschaft. Erster Sieger waren die Jungs aus Den Haag. International spielten Amsterdam und Den Haag um den Lippens Cup, den Vorgänger des West-Europacups.

Schon im ersten Winter nach Kriegsende ging es mit dem Eishockey in den Niederlanden weiter. In der Saison 1945/ 46 wurde Den Haag erster offizieller Champion.

Es waren kanadische Soldaten, die den Niederländern die erste Eisaufbereitungsmaschine brachten. Die guten Eisbedingungen sorgten dafür, dass viele Teams kanadischer Staatsbürger aus Belgien, Deutschland und Frankreich in die Niederlande reisten, um dort gegeneinander zu spielen. Ein Jahr später durften auch die niederländischen Nazi-Kollaborateure wieder mitspielen. Die meisten kanadischen Befreier verließen das Land im Winter 1946/47, in dem erstmals eine Doppelrunde ausgetragen wurde. Den Haag und Tilburg führten nach dieser Runde mit je sechs Punkten die Tabelle an. Es sollte zu einem Entscheidungsspiel kommen, doch Den Haag erschien nicht zum vereinbarten Termin für dieses Match. Nach einigen Diskussion entschied der Verband auf eine Strafe zu verzichten und erklärte beide Mannschaften zum Meister.

In der Saison 1948/49 wurde keine Meisterschaft ausgespielt. 1950 noch mal ein kurzes Aufflackern der Meisterschaft, die zwischen 1951 und 1964 komplett eingestellt wurde. In der Folge wurden alle Eisflächen bis auf eine geschlossen. Das Interesse an dem Sport ließ aber in den Niederlanden nicht nach. In Den Haag boomte Eishockey. So wurde der West-Europacup ausgetragen. Die Spiele waren allesamt ausverkauft.

Anfang der 60er Jahre bekamen Amsterdam, Deventer und Tilburg neue Eisbahnen, erneut ohne Bedachung. An der ersten Saison nach 14 Jahren Pause beteiligten sich fünf Mannschaften. Neben Deventer kam Rotterdam dazu, dass seine Heimspiele allerdings in Amesterdam austragen musste, da die Eisbahn fehlte. Das Team HIJS Hokij aus Den Haag dominierte, führte den Rest der Konkurrenz vor und erzielte in acht Matches 125 Treffer. Es sollte fünf Titel in Serie folgen.

Ab Mitte der 60er schoß die zahl der Eisflächen nach oben. 1966 bekam Den Bosch sein eigenes Stadion. Es folgten Heerenveen, Nimwegen, Groningen, Eindhoven, Utrecht und Tilburg. Alle Stadien waren überdacht und somit wetterunabhängig. Die Mannschaft SIJ Den Bosch war es, die die Siegesserie der Haager stoppte. Mit acht Kanadiern im Team holten sie sich den Meistertitel der Saison 1969/70. Auch wenn Den Haag der sportlich Hauptkonkurrent war, entwickelten sich die Duelle mit Tilburg so heißen Derbys, die oftmals mit den Fäusten entschieden wurden. Neben Den Bosch erkennen auch andere Teams, wie wertvoll kanadische Spieler sein können. Die 1969 neu gegründeten Geleense Smoke Eaters bestückten sich mit sieben kanadischen Soldaten der „Allied Forces Central Europe“. Während es in den Anfangsjahres des organisierten Eishockeys in den Niederlanden noch eine Begrenzungen von ausländischen Spielern gab – nicht mehr als zwei pro Team – fielen mit dem Neustart 1964 alle Einschränkungen. Nicht nur Kanadier wurden in die Mannschaften integriert. Auch viele tschechische Flüchtlinge spielten eine große Rolle. Das brachte kurzfristigen Erfolg, national wie international. Erst Mitte der 80er Jahren machte sich eine gute Jugendarbeit einiger Clubs bemerkbar. Die Niederländer ihrerseits waren in der Lage, Spieler zu exportieren.

Erfolgreich waren die Niederländer beim Ende der 60er Jahre gegründeten „International Cup“. An diesem beteiligten sich außerdem Teams aus Belgien, Deutschland, Frankreich,
SIJ Den Bosch gewinnt den Cup ein Mal, die Tilburg Trappers vier Mal.

Unterdessen explodierte die Zahl der Eishockeyclubs. In fast allen großen Städten gründeten sich neue Teams und letztlich bekam auch Rotterdam seine eigene Eisbahn. 1971/72 kommt es zu einer Fusion der niederländischen und belgischen Eishockey-Bewegung. Sieben Mannschaften aus den Niederlanden trafen in einer gemeinsamen Meisterschaft auf Olympia-Antwerpen, Brüssel IHSC und CPL Lüttich. Die Cracks aus Antwerpen halten es nicht lange aus und verabschieden sich noch im Jahr ihres Debüts. Die anderen beiden hielten es länger aus: Lüttich bis 1977, Brüssel immerhin bis 1977. Die 70er Jahre bringen auch einen neuen Wettbewerb: den Coupe Nationale Nederlanden.

1977 waren die fetten Jahres der Teams aus Brabant zunächst beendet. Die Meisterschaften gingen danach an Heerenveen, Amsterdam, Nimwegen, Utrecht und Rotterdam. Eine echte Dominanz, wie sie Den Haag in den 60er Jahren ausübte, sollte keiner Mannschaft mehr vergönnt sein.

Die Nationalmannschaft schaffte nie den großen Durchbruch. Bei den ersten drei WM-Teilnahmen war der letzte Platz fest gebucht. In den 60er und 70er Jahren dümpelte die NIJB-Auswahl zwischen der Weltgruppe B und C hin und her. Der schnelle Aufstieg aus der C-Gruppe (1978) in die A-Gruppe (1981) folgte der ebenso rasante Niedergang der 1983 erneut in der dritten WM-Division endete. Nach der Teilnahme in der höchsten Weltgruppe 1981 in Stockholm sollte den Niederländern nie wieder die Rückkehr unter die Top-Nationen gelingen (Stand 15.10.2007)

Nur ein Mal schafften die Oranjes die Olympia-Qualifikation. 1980 in Lake Placid waren die Niederländer dabei. Die Niederlagen fielen deftig aus. Gegen Kanada gab es ein 1:10, gegen die UdSSR ein 4:17 und gegen Finnland setzte es ein 3:10. Immerhin schaffte man gegen Polen einen 5:3-Erfolg und trennte sich von Japan 3:3. Das reichte, um am Ende Platz 9 zu belegen – noch vor der Mannschaft der Bundesrepublik Deutschland, die vier Jahre zuvor Bronze in Innsbruck gewonnen hatte. Erfolgreichster Topscorer aller Zeiten ist Jack de Heer mit 210 Punkten (114 Toren und 96 Assists). Die noch aktiven Tommy Hartogs und David Livingston können den Spitzenreiter aber noch überholen. Ron Berteling ist mit 213 Einsätzen Rekord-Nationalspieler.

Seit 1989 haben die Niederlande auch eine Frauen-Nationalmannschaft. Insgesamt spielen heute rund 2.600 niederländische Frauen und Männer Eishockey – und das sind mehr als in der Ukraine, die eine ganz andere Tradition in diesem Sport hat.

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