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Benjamin Weger: „Hallo - Ich bin Biathlet“
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17.06.2008

Benjamin Weger: „Hallo - Ich bin Biathlet“

Autor: Swiss-Ski


Benjamin Weger – Schule und Sport unter einem Dach: Schulbücher aus der Tasche, eines aufs Pult, lernen, Schrank auf, Sportbekleidung fassen, umziehen, trainieren. Kein einfacher Tagesablauf für einen bald 19-Jährigen. Aber es ist das, wovon der Obergommer zeitlebens träumte: Er kann sich voll auf Schule und Sport konzentrieren und sich permanent weiter entwickeln.

Swiss-Ski Junior Benjamin Weger besucht die HSK (Handelsschule für Sportler und Künstler) am Gymnasium in Brig. Diese Schule wird ihn in einem Jahr zum Abschluss führen und ein Praktikums-Jahr später darf er sich Berufs-Maturient nennen. Dieses Studium ist auf Sportler wie Benjamin speziell zugeschnitten. Morgens „büffeln“, nachmittags Training und wenn die Noten stimmen gibt’s frei für die Wettkämpfe. So durfte der EM-Bronze-Gewinner beispielsweise im letzten Schuljahr rund 50 Tage fehlen. „Ich bin schon sehr ehrgeizig. Obwohl die Schule teilweise stressig ist, versuche ich auch da immer das Beste herauszuholen. So ist es auch im Sport. Dadurch durfte ich mich wirklich intensiv um den Sport kümmern“, schildert Benjamin Weger seine aktuelle Situation beim Gang durch die Anlage des Gymnasiums Spiritus Sanctus in Brig.

Angefangen hat alles beim Übertritt in die Oberstufe. „Ein paar Kollegen haben mich seinerzeit dazu überredet, im Langlaufverein mitzutun. Das hat Spass gemacht. Leider war ich zwei Jahre später bereits der Einzige dieser kleinen Gruppe“. Weger erzählt dies mit wohl gewählten Worten. Für sein Alter ist das Talent sehr reif und spricht überlegt. „Als Ausgleich zum Langlauf besuchten wir einige Biathlon KidzTrophys. Ich wurde auf Anhieb Dritter des Gesamtklassements, kam in die Fördergruppe, ein Jahr danach ins C-Kader und nun bin ich, zwei Jahre später, bereits im B-Kader.“ Wegers grosse Überlegenheit basiert auf dem Laufen. Da wurde er im letzten Jahr gar U20-Schweizermeister. „Ich hab die Prioritäten komplett verschoben. Ich bin Biathlet und werde mich komplett auf diesen Sport fokussieren. Zum Ausgleich mach ich einpaar Langläufe mit. Im Vorletzten Winter beispielsweise den Weihnachtslanglauf in Unterschächen und eben diese SM. Völlig erstaunt war ich über meine Zeit und den Gewinn des Titels.“ Dennoch blieb der Hobbykletterer beim Biathlon hängen. Denn das Schiessen hats ihm angetan. Und die Kombination der beiden Extreme bereitet ihm immer mehr Spass. „Ich hatte erst ein Armee-Gewehr. Nun, nach vier Jahren Biathlon, ersten guten Resultaten und meinen Zielen, hab ich mir ein eigenes Gewehr gekauft. Der Schaft dieser Waffe wurde ausserhalb der Schweiz speziell für mich angepasst und angefertigt“, so Weger. Das Spezielle daran ist eine eigens auf seine Finger und seine Haltung angepasste Rieffung fürs Stehendschiessen. Ein Einzelstück also.

Benjamin Weger wäre nicht dort, wo er jetzt ist, hätte er keine bedingungslose Rückendeckung durch seine Familie und sein Umfeld. Seine Schwester betreibt zwar selbst keinen Leistungssport, fährt aber leidenschaftlich Ski und deshalb ist Sport in der Familie Weger kein Fremdbegriff. Vater und Mutter stehen Benjamin mit Rat und Tat zur Seite, wann immer er es braucht. Auch in der Schule in der Walliser Talebene fand Benji ein funktionierendes Umfeld. Er teilt sich sein Zimmer mit einem ehemaligen Skifahrer und einem Fussballer, ebenfalls Besucher der HSK. Man wohnt zusammen, man arbeitet zusammen aber man trainiert teils unterschiedlich auf die Bedürfnisse des Sports adaptiert. Wegers Trainer in Birg, Raoul Volken, spricht in den höchsten Tönen vom Swiss-Ski-Junior. „Das erstaunliche ist, Benjamin weiss, wie er seine Leistung dosieren muss. Er greift an, wenn er es fürs Training braucht, und fährt runter, wenn der Körper die entsprechenden Signale sendet. Sein Ehrgeiz wird dadurch im richtigen Mass kontrolliert.“

Im Oktober wird Benjamin Weger 19. Im Sport bedeutet dies: Er ist jetzt Junior und nicht mehr Jugend-Athlet. An den Internationalen Titelkämpfen, beispielsweise der Junioren WM in Canmore (CAN), wird er wieder gegen teils viel ältere Gegner zu laufen und schiessen haben. „Das macht doch nichts. Ich scheue keine Vergleiche. Im Gegenteil, das ist auf dem Weg zu meinem grossen Ziel nur förderlich, wenn ich mich an besseren Athleten messen muss.“ An der JWM will Weger dennoch so gut wie möglich abschneiden. Zur Erinnerung: In Ruhpolding dieses Jahr erreichte Benjamin dreimal die Top-7 und verpasste das Podest einmal nur haarscharf. Das ganz grosse Ziel heisst jedoch: „Mal schauen ob ich in diesem Winter bereits an einem Weltcup starten kann. Das wär natürlich wunderbar.“


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Benjamin Weger


Benjamin Weger


Benjamin Weger packt die Schulsachen


Schwitzen für den Erfolg: Benjamin Weger (SUI) im Kraftraum der HSK in Brig



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