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Biathlon Interview: Andrea Henkel strebt erneut WM-Medaillen und Gesamtweltcup Podest an |
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03.07.2008 | |||||
Interview: Andrea Henkel strebt erneut WM-Medaillen und Gesamtweltcup Podest anAutor: Johann ReinhardtDie Biathleten befinden sich wieder im Aufbautraining mit den Skirollern und nun stehen auch bereits einige Sommerleistungskontrollen an. Im September folgen die Deutschen Meisterschaften. Eine hat wieder 3 Ziele: Die dreifache Weltmeisterin Andrea Henkel will dieses Jahr wieder bei der WM und im Gesamtweltcup angreifen. Nun hat sie sich die Zeit genommen um Live-Wintersport einige Fragen zu beantworten. Was sind deine Ziele für die neue Saison…wie fandest du die alte? Meine Ziele in der neuen Saison sind die gleichen wie in der alten: eine Einzelmedaille und eine Staffelmedaille bei der WM, unter den besten drei im Gesamtweltcup sein und eine kleine Weltcupkugel. Die ersten beiden Ziele konnte ich vergangene Saison schaffen, am dritten bin ich knapp vorbei geschrammt. Insgesamt war ich jedoch mit den Platzierungen sehr zufrieden, vor allem mit den drei Goldmedaillen bei der WM. Meine Leistungen hingegen waren in der Saison davor besser, vor allem die am Schießstand. Wo trainierst du in den nächsten Tagen und Wochen? Diese Woche sind wir in Berchtesgaden zur Sommerleistungskontrolle. Danach ist noch ein Wettkampf in der Schweiz. Nächste Woche Mittwoch fliege ich in die USA um mir dort eine schöne Zeit zu machen. Ich werde aber auch dort trainieren. Im August fahren wir dann wie jedes Jahr nach Obertilliach, einem österreichischen Dorf, an der Grenze zu Italien. Sind noch Trainingslager geplant? Unsere Trainingslager sind alle schon geplant. Der nächste ist der Augustlehrgang, der 17 Tage lang sein wird. Im September kommen wir wieder zusammen um die Wettkämpfe der Deutschen Meisterschaft zu laufen und im Oktober geht es das erste mal mit der Mannschaft in den Schnee, auf den Dachsteingletscher in Rasau. Ab 10. November fahren wir dann endgültig in den Schnee. Auch da vertrauen wir auf alt bewährtes, nämlich die finnischen Wälder bei Muonio. Was trainierst du in welcher Phase des Sommers? Im Frühjahr trainieren wir hauptsächlich Ausdauer und Kraft mit den verschiedenen Trainingsmittel wie Fahrrad, laufen, paddeln, Kraftraum, Skiroller... Geschossen wird in diesem Zeitraum hauptsächlich ohne Belastung. Ab Juli sind wir viel auf Skirollern unterwegs und schießen dann auch wieder in Verbindung mit dem Lauftraining und im Herbst gehen wir das erste mal in den Schnee. Wie war das Radtrainingslager? Wir waren sehr fleißig und hatten viel Spaß dabei. Wann trainierst du das 1. mal auf Schnee? Dieses Jahr werde ich das erste mal am 2. September auf Schnee sein, normalerweise bin ich aber immer erst Anfang Oktober das erste mal auf Skiern. Wie viele km fährst du bis zum 1. Weltcup auf Schnee/mit Rollski/ mit dem Rad? Ich hoffe genug, um in der Saison vorn dabei zu sein :) Mit wem verstehst du dich im Team am besten? Wir verstehen uns alle ganz gut, aber am besten verstehe ich mich ohne Zweifel mit Martina Glagow, mit der ich auch schon seit Jahren das Zimmer teile. Besteht Kontakt zu den Langläufern, trainiert ihr zusammen? Wir kennen uns alle, trainieren in der Regel aber nicht zusammen. Meine Schwester macht allerdings trotzdem immer mal bei uns in der Oberhofer Trainingsgruppe mit. War dir von Anfang an klar das du später mal Biathletin werden willst? Ich habe mir nicht so viele Gedanken darum gemacht. Ich wusste auch erst, dass es eine Juniorenweltmeisterschaft gibt, als ich mich selber dafür qualifiziert hatte. Hast du vor dem Wettkampf Rituale? Welche? Die Rituale ergeben sich von selber, durch den ständig sich wiederholenden Ablauf. Was bei mir auffällig ist, ist, dass ich vor dem Start ständig gähnen muss. Wie ist der Tagesablauf vor einem Wettkampf? Stressig ist so ein Ablauf nicht mehr. Ca. 1,5h vor dem Start ist Skitest. In der gleichen Zeit sind auch die Blutkontrollen, zu der vor jedem Rennen sechs Sportler ausgelost werden. Eine Stunde vor dem Start ist Anschießen, dann einlaufen und irgendwann ist der Start. Stressig ist es ehr hinterher, aber nur wenn man gut war und dann nimmt man das schon mal in Kauf. Warst du nach der Saison im Urlaub? Ja, ich war zehn Tage in Florida - sehr schön war es. Verstehst du dich mit ausländischen Sportlern gut oder seit ihr Kontrahenten/Gegner? Wir verstehen uns mit verschiedenen Sportlern aus verschiedenen Ländern sehr gut. Auf der Strecke kämpfen wir sportlich fair gegeneinander, freuen uns aber auch für Sportler anderer Nationen wenn sie gute Rennen gelaufen sind. Willst du später nach deiner Karriere mal im Trainerbereich tätig sein? Bisher ist das nicht mein Ziel. Wie findest du es das mit Stephanie Müller, Ute Niziak oder Jenny Adler viele Sportler aus der „2. Reihe“ zurück treten? Ganz pragmatisch gesehen passiert so etwas immer wieder, nur dass es mit der heutigen Berichterstattung mehr registriert wird. Es ist leider so, dass es nur sieben Weltcupplätze zu besetzten gibt und in Deutschland ist es sehr schwer einen solchen Platz zu bekommen. In anderen Ländern würden Sportlerinnen wie die drei genannten zur festen Weltcupmannschaft gehören. Es ist dann natürlich sehr schade, wenn solche Sportlerinnen aufhören, weil sie den Sprung in die Nationalmannschaft nicht geschafft haben und Sportlerinnen anderer Nationen, die unter Umständen ein geringeres Leistungsniveau bei Weltmeisterschaften starten können. Aber es gibt auch ein Leben nach dem Sport und dem muss sich früher oder später jede stellen. Mit wem trainierst du in deiner Trainingsgruppe zusammen? In Oberhof trainiere ich in einer Trainingsgruppe zusammen mit Sabrina Buchholz, Juliane Döll (die aber bis August in der Ausbildung bei der Bundespolizei ist) und den beiden Hildebrand-Zwillingen. Unser Trainer ist Gerald Hönig. Sind eure Hotels in Trainingslagern/beim Weltcup luxuriös? Das ist sehr verschieden. Vergangene Saison wohnten wir während der WM Vorbereitung in Zimmern mit Doppelstockbetten, ohne Schrank und mit Kellerfenstern, was nicht weiter schlimm war, weil wir genug Platz hatten. Ich habe lieber etwas mehr Platz, als ein wunderschönes Zimmer, in dem man sich aber kaum wenden kann. Wir wohnen aber auch in guten Hotels, wie zum Beispiel im Park Hotel am Holmenkollen, wo wir dann aber in einer umfunktionierten Tiefgarage essen. In einem richtigen Luxushotel wohnen wir eher nicht. Hast du die Fußball EM verfolgt? Ich habe mir die Spiele der Deutschen Mannschaft angesehen und dabei auch das passende Outfit getragen und die Fahnen auf der Wange. Gibt es ein neues Riesentalent wie Magdalena Neuner in den nächsten Jahren? Ich denke es gibt nicht viele dieser Talente, aber es gibt sie wahrscheinlich auch in anderen Sportarten, oder bei den Männern, wie Emil Hegle Svendsen. Ob bei uns Frauen in den nächsten Jahren wieder ein solches Talent starten wird kann man schlecht sagen. Wir wissen ja auch nicht, was der Nachwuchs anderer Nationen so macht. Wer war als Kind dein Vorbild? Ich hatte kein Vorbild. Wir danken Andrea Henkel für das interessante Gespräch und wünschen ihr für die kommende Saison viel Erfolg! |
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03.07.2008 | |||||
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