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WM:Russland eine Nummer zu groß für das DEB-Team
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24.04.2009

WM:Russland eine Nummer zu groß für das DEB-Team

Info: Eishockey A-Weltmeisterschaft Herren in Bern/Kloten
Autor: Christoph Walter
Bericht: 0,2 Sekunden entscheiden über Sieg und Niederlage! Seidenberg meldet sich eindrucksvoll zurück!


Bern, 24. April 2009 - Für die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat die Weltmeisterschaft mit einer nicht unerwarteten Niederlage und gleichzeitig auch mit der Gewissheit begonnen, dass die kommenden Tage in der Schweiz nur zu einem Erfolg werden können, wenn sie sich disziplinierter präsentiert. Gegen Titelverteidiger Russland verlor das Team von Bundestrainer Uwe Krupp am Freitag in Bern sein erstes Vorrundenspiel in der Gruppe B mit 0:5 (0:3, 0:0, 0:2).

Zu viele Strafzeiten

Das deutliche Resultat spiegelte das Kräfteverhältnis in der mit 10.500 Besuchern besetzten Berner Arena jedoch nicht komplett: Zu Beginn und gegen Ende der Partie wogen Routine, individuelle Klasse und taktisches Geschick des Favoriten zweifellos schwerer als die beharrliche Einsatzbereitschaft des Außenseiters, der sich mit unnötigen Strafzeiten das Leben schwermachte. Ansonsten aber zog sich die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in diesem von vornherein ungleichen Kräftemessen achtbar aus der Affäre.
Der 24-malige Weltmeister, zählt man die Erfolge zu Zeiten der Sowjetunion mit, ging durch einen Doppelschlag von Oleg Saprykin (9. Minute) und Ilja Kowaltschuk (10.) in Führung. Sergej Zinowiew ließ mit seinem kurz darauf folgenden Treffer (16.) früh keinen Zweifel aufkommen, wer die erste Partie bei dieser Weltmeisterschaft gewinnen würde. Während den Deutschen bei allem Bemühen ein Tor verwehrt blieb, traf Anton Kurjanow noch zum 4:0 (43.), ehe Danis Zaripow zum 5:0-Endstand.

Überraschung blieb aus

„Wir wollen bei diesem Turnier für positive Überraschungen sorgen“, lautete das Motto, auf das Krupp seinen zwei Dutzend Mann starken Kader eingestimmt hatte. Bei ihrem Debüt taten sie ihr Bestes, um dieser Vorgabe nachzukommen, doch ihre couragierte Vorstellung genügte nicht, um hinterher mit mehr als einem nett gemeinten Kompliment des russischen Trainers Slawa Bykow dazustehen: „Es war ein hartes Stück Arbeit, bis wir die Deutschen im Griff hatten und es wie gewünscht für uns lief.“ Der Weltranglisten-Neunte begann hochkonzentriert und hatte sogar das 1:0 vor Augen, doch Verteidiger Christoph Schubert übersah den mitgelaufenen, völlig freistehenden Michael Wolf (3. Minute).

Jochen Hecht wird den Erwartungen gerecht

Auch Jochen Hecht konnte an diesem frühen Freitagabend keine Wunderdinge vollbringen. Der NHL-Profi mit Mannheimer Wurzeln gab nach vierjähriger Pause sein Comeback in der Nationalmannschaft und übernahm als stellvertretender Kapitän gleich die Aufgabe eines Angriffsführers. Das negative Analyseergebnis seiner vor einer Woche in Nordamerika genommenen Doping-Probe traf vier Stunden vor dem Eröffnungsbully am Spielort Bern ein.

Der 31 Jahre alte Stürmer der Buffalo Sabres gehört damit wieder dem Testpool der Nationalen Anti-Doping-Agentur (Nada) an. Weil Hecht dem Nada-Kontrollprogramm zuletzt nicht mindestens sechs Monate angeschlossen war, hatte der DEB unter großem Zeitdruck einen Ausnahmeantrag gestellt Trotz der knappen Eingewöhnungsphase und nur einem einzigen, kurzen Training mit seinen Kollegen wurde Hecht den Erwartungen gerecht, die sich der Bundestrainer von der Nominierung versprochen hatte. Auch weil er als Offensivkraft viel in der eigenen Hälfte mitarbeitete - wozu im ersten Abschnitt jede Menge Gelegenheiten bestanden.

Spielstatistik

Deutschland - Russland 0:5 (0:3, 0:0, 0:2)

Deutschland:

Tor: Pätzold (Hannover Scorpions) Abwehr: Schmidt (Iserlohn Roosters), Bakos (ERC Ingolstadt) - Butenschön (Adler Mannheim), Schubert (Ottawa Senators) - Osterloh (Frankfurt Lions), Moritz Müller (Kölner Haie) - Renz (Kölner Haie), Hördler (Eisbären Berlin) Angriff: Wolf (Iserlohn Roosters), Hackert (Adler Mannheim), Gogulla (Kölner Haie) - Hecht (Buffalo Sabres), Yannic Seidenberg (ERC Ingolstadt), Ullmann (Kölner Haie) - Felski (Eisbären Berlin), Alexander Barta (Hamburg Freezers), Kreutzer (DEG Metro Stars) - Travis Mulock (Tölzer Löwen), Hospelt (EHC Wolfsburg), Hager (Krefeld Pinguine)

Russland:
Tor: Brysgalow Abwehr: Nikulin, Proschkin - Wischnewski, Twerdowski - Kalinin, Atjuschow - Woltschenkow, Grebeschkow Angriff: Tereschenko, Saripow, Morosow - Pereschogin, Sinowjew, Kowaltschuk - Gorowikow, Radulow, Saprykin - Kurjanow

Schiedsrichter: Persson/Vinnerborg (Schweden)
Zuschauer: 10.570
Tore: 0:1 Saprykin (08:14), 0:2 Kowaltschuk (09:37), 0:3 Sinowjew (15:25), 0:4 Kurjanow (42:53), 0:5 Saripow (51:52)
Strafminuten: 18 / 4


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