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Deutschland verbucht zum Abschluss den ersten Sieg
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04.05.2009

Deutschland verbucht zum Abschluss den ersten Sieg

Info: Eishockey A-Weltmeisterschaft Herren in Bern/Kloten
Autor: Christoph Walter
Bericht: Schweizer Nati verliert ihre Ziele aus den Augen


Bern, 04.05.2009 - Mit dem ersten Sieg hat sich die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft von der Weltmeisterschaft in der Schweiz verabschiedet. Die DEB-Auswahl gewann in Bern 2:1 (1:1, 1:0, 0:0) gegen Absteiger Ungarn und belegt damit in der Endabrechnung den 15. und vorletzten Platz. Damit wäre das deutsche Team eigentlich ebenfalls abgestiegen. Die Gastgeber-Rolle bei der nächsten WM bewahrte die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp aber vor dem Gang in die Zweitklassigkeit. Die Tore für die DEB Auswahl erzielten Moritz Müller (4.) und Michael Bakos (34.). Andras Horvath (18.) traf für Ungarn.

Heute stand der letzte Auftritt der DEB-Auswahl bei dieser Weltmeisterschaft an der Tagesordnung. Und trotzdem dürfte es kaum ein Spiel bei dieser WM geben, das von geringerer Relevanz ist. Denn Deutschland hat sich den Klassenerhalt bereits gesichert, als man die Weltmeisterschaft 2010 an Land zog, die Ungarn haben nach zwei Niederlagen in der Relegation gegen Österreich und Dänemark eben diesen Klassenerhalt bereits verspielt.

Deutschland gibt Führung durch unnötige Strafzeiten aus der Hand


Zunächst stellten sich die Magyaren hinten rein, und die deutsche Mannschaft spielte voll auf Offensive, was auch nicht schwer war, wenn sich der Gegner derart hinten reinstellt. In der dritten Minute fiel dann auch schon die verdiente 1:0 Führung der Deutschen, während ein Ungar sich auf der Strafbank abkühlte. Ausgerechnet ein Spieler der so arg gebeutelten Kölner Haie muss nach vorne kommen und das Tor erzielen, wenn die Topstürmer der DEL wie Wolf, Hackert und Felski reihenweise Chancen auslassen. Nach Zuspiel von des Mannheimers Hackert steht Verteidiger Müller mit dem Rücken zum Tor und schiebt die Scheibe mit der Rückhand sensationell in die lange Ecke. Von den Ungarn war im Angriff nichts zu sehen, und auch während einer Überzahl, als Chris Schmidt wegen Hohen Stocks auf die Strafbank musste, brachten sie keinen gefährlichen Schuss zu Stande. In der 15.Minute kamen die Magyaren dann nach einem fast schon obligatorischen Abwehrfehler der DEB-Auswahl zur ersten richtigen Chance, doch Peterdi setzt seinen Schuss direkt auf Dimitri Pätzold. In der 16.Minute kassierte die DEB-Auswahl durch Hecht und Renz eine unnötige doppelte Unterzahl, die die Ungarn nicht ungenutzt ließen. Sie spielten die nummerische Überzahl gekonnt aus, sodass Horvath am Slot freistehend zum Schuss kam und vollendete. Mit ein wenig Glück wäre der Außenseiter durch Peterdi in Führung gegangen, doch Dimitri Pätzold war auf der Hut. So ging es mit einem 1:1 Unentschieden und der Erkenntnis, dass sich Deutschland sogar gegen den Überraschungsaufsteiger aus dem Vorjahr schwer tat, in die Drittelpause.

Der Eishockey-Experte des DSF, Goldmann, sprach davon, dass man einsehen müsse, dass es im Eishockey keine `Kleinen´ mehr gäbe. Allerdings konnte man aus deutscher Sicht auch sagen, dass es keine `Kleineren´ mehr gibt.

Barta bringt die Erlösung

Zu Beginn des zweiten Drittels zeigte Hördler einmal mehr, dass er dem internationalen Eishockey nicht gewachsen ist, indem er unnötigerweise durch Beinstellen auf sich aufmerksam machte und den Deutschen damit eine erneute Unterzahl bescherte. Die Ungarn konnten sich nun ein Übergewicht erarbeiten, ohne allerdings Kapital daraus zu schlagen. Nach der Hälfte der Spielzeit konnte die DEB-Auswahl wieder für etwas Aufsehen sorgen, als Butenschön nach tollem Pass von Jochen Hecht nur um Haaresbreite scheiterte. In der 33.Minute konnte dann endlich wieder die Führung erzielt werden. Während einer 4:3-Überzahl erhielt Barta in zentraler Position den Puck und schoss die Scheibe, vorbei am ungarischen Torhüter Hetenyi, zum 2:1 in die Maschen. Um ein Haar hätte sich Deutschland kurz vor der Sirene zur zweiten Drittelpause den Ausgleich quasi selbst eingeschenkt, als man beim fliegenden Wechsel den Ungarn Palkovic aus den Augen verlor und dieser somit frei auf Pätzold zulaufen konnte, diesen allerdings nicht bezwingen konnte.

Was passiert mit Bundestrainer Uwe Krupp?

Im Schlussdrittel hatten vor allem Hackert und Gogulla mehrfach die Gelegenheit den Sack zu zumachen, doch wenn man wie Hackert freistehend vor dem leeren Tor an der Scheibe vorbeischlägt, dann steht man auch zu Recht in der Relegationsrunde. Da die Magyaren auch in den Schlussminuten nicht mehr zwingend vor das Gehäuse von Dimitri Pätzold kamen, siegten die Deutschen im letzten Spiel bei dieser WM mit 2:1. Aufgrund der Torschussbilanz von 43:15 geht der Sieg auch in Ordnung. Trotzdem war es kein Spiel, das einem vom Sitz reißen konnte. Beide Teams hatten bereits ein anstrengendes Turnier hinter sich, dessen Verlauf nicht gerade zusätzliche Kräfte freisetzen konnte. Und genauso sah dann auch das Spiel zwischen den beiden Teams auf dem Eis aus.

Beim DEB sollte man den Sieg nicht überbewerten, denn ein Sieg über die Eishockeynovizen aus Ungarn darf nicht über Probleme hinwegtäuschen. Es müsste auch den Verantwortlichen aufgefallen sein, dass die mit guten Einzelspielern gespickte Nationalmannschaft als Mannschaft nicht harmonierte. Und auch die ständigen Änderungen in den Formationen brachten keine Ruhe und kein Selbstvertrauen in das Spiel der Deutschen. Uwe Krupps Erfolge als Spieler sind unbestritten, aber ein guter Spieler ist noch lange kein guter Trainer.


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