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Die DEL frisst ihre Kinder - Das deutsche Eishockey tritt auf der Stelle
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05.03.2010

Die DEL frisst ihre Kinder - Das deutsche Eishockey tritt auf der Stelle

Info: Eishockey DEL Deutsche Eishockey Liga (März 2010)
Autor: Ralf Schmitt (Text & Fotos)
Bericht: DEL und das deutsche Eishockey am Scheideweg?


Den Krefeld Pinguinen fehlen bis 800000 Euro, den Kölner Haien gar bis 1,5 Mio in der Kasse bis Saisonende.
Beide Gründungsmitglieder der Deutschen Eishockey Liga, sind derzeit hinter den Kulissen bemüht, den Spielbetrieb auch in der nächsten Saison zu erhalten.


In Krefeld mühen sich die Beteiligten in Einzelgesprächen, die Gräben zwischen den Parteien (Gesellschaftern) zu überbrücken. Die zerstrittenen Mitglieder feilen eifrig an einer möglichen Mehrheit, sprich Lösung.
Ob nun Wilfried Fabel, Bernd Schönmackers oder Paul Köser, wer ist der nächste starke Mann auf der Brücke der KEV-Pinguine GmbH.
Schafft es der „ehemalige“ Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Schulz mit seinen Mitkämpfern Dieter Berten, Christoph Schubert und der Familie Fabri, das Zepter wieder in die Hand zu nehmen.
Die Zukunft des Eishockeysports in der Seidenstadt, steht mehr als nur in Frage.
Ausgerechnet im Jahr des 75 jährigen Bestehens!
Es ist an der Zeit, neuen Gesellschaftern die Tür zu öffnen, das finanzielle Fundament der Pinguine auf eine breitere Basis zu stellen. Vor allem die persönlichen Eitelkeiten zum Wohle des Vereines hinten anstellen,oder gleich ganz begraben, um wie erwachsene Menschen miteinander umzugehen.
Ein großes Problem bei dieser Angelegenheit, scheint das gestörte Verhältnis von Herrn Schulz zu Pinguine-Geschäftsführer Wolfgang Schäfer zu sein.
Zu verstehen ist das nicht!
Bei einem Machtkampf mit seinem „Chef“ hat Herr Schäfer immer die schlechteren Karten. Als Angestellter ist und bleibt er beliebig austauschbar!
Oder etwa doch nicht!!!?

Den KEV belasten keine Altschulden, sondern die in dieser Saison aufgelaufen Zusatzkosten, die sich summiert haben.
Stichworte: Kaderergänzungen, Neubesetzung der Trainerstelle und Zuschauermindereinnahmen.
Die Situation des Clubs lässt keinerlei Blockadehaltung mehr zu, erst recht nachdem ausstehende Gehaltszahlungen bekannt wurden.
Die vergangene Olympiapause hat mit Sicherheit auch nicht zur Entspannung beigetragen. Die ausgebliebenen Zuschauereinnahmen dürften die Lage noch verschärft haben.
Apropos Zuschauer!
Nicht nur in Krefeld sind die Zahlen am sinken, auch anderorts wie in Düsseldorf und Köln sind diese rückläufig.
Woran liegts?
Am ständigen verändern des Austragungsmodus? Am fehlenden Auf und Abstieg? An den vielen Dienstagsspielen?
Oder schlicht und ergreifend daran, dass Eishockey zur Randsportart „verkommen“ ist, auch auf Grund fehlender Präsenz im öffentlich, rechtlichen Fernsehen.
Dass in der DEL Amateure einen Profisport managen, ist nichts mehr Neues, aber die Aussicht, dass in der neuen Saison auf 16 Vereine aufgestockt werden soll, ist ein verfrühter Aprilscherz.
Scheinbar haben die DEL Funktionäre jegliche Weitsicht und die Bindung zur Basis verloren.
Wieder mehr Spiele am ungeliebten Dienstag. Ein Terminkalender, der rappelvoll scheint und in dem für die Nationalmannschaft kein Platz für Vorbereitung bleibt.
Was dieses bedeutet, bekamen die Verantwortlichen in Vancouver überdeutlich vor Augen geführt.
Das deutsche Eishockey dümpelt seit Jahren auf der Stelle, obwohl beste Voraussetzungen geschaffen wurden. Nirgends in Europa verfügt man über so viele moderne Spielstätten, über so viele Multifunktionshallen, wie in Deutschland.
Auch wenn die DEL sich jede Menge auf diese Entwicklung einbildet und auch immer wieder hervor hebt, mit dem was auf dem Eis passiert hat das alles nichts zu tun.
Sicherlich sind die Spieler heute athletisch besser ausgebildet als in der Vergangenheit. Die Physis und da spielerische Vermögen haben sich weiterentwickelt.
Aber: In anderen Ländern ebenfalls! Und wie in beim olympischen Turnier zu beobachten war, besser, schneller und wesentlich effektiver als bei uns.
Das beste Beispiel ist der kleine Nachbar Schweiz, der Eishockey-Deutschland in allen Belangen überholt hat und eine bessere Rolle im internationalen Geschehen spielt als Deutschland in seiner besten Zeit. Seit Jahren sind die Eidgenossen ein ständiger Gast in den Viertelfinals großer Turniere, wie Olympia oder WM.

Benchmarking (auch wenn es schwerfällt!) ist wohl keine Stärke der Verantwortlichen des deutschen Eishockeys.
Seit Olympia in Vancouver wähnt man sich als Zuschauer bei einem DEL Spiel um Jahre zurückversetzt!

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