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Saisonrückblick: Ski Nordisch (Teil 2)
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12.04.2010

Saisonrückblick: Ski Nordisch (Teil 2)

Info: Weitere Saisonrückblicke | Nordische Kombination-Resultate | Nordische Kombination-Berichte | Langlauf-Resultate | Langlauf-Berichte
Autor: Johann Reinhardt


Nachdem wir gestern auf die Saison der Skispringer zurück blickten, sind nun die Langläufer und Kombinierer an der Reihe. Erstgenannte starteten ihre Saison am 21. November 2009 in Beitostølen und beendeten sie am 21. März 2010 in Falun. Es dominierte wieder einmal Petter Northug. Er gewann im Gesamtweltcup und holte auch Gold bei den Olympischen Spielen. Einzig bei der Tour de Ski gewann mit Lukas Bauer ein anderer Athlet. Im Damenbereich holte Justyna Kowalczyk alle großen Titel. Sie dominierte das Weltcupgeschehen, sicherte sich Rang eins bei der Tour und holte wie Northug ebenfalls eine Goldmedaille beim Saisonhighlight. Im Lager der Kombinierer hieß der bestimmende Athlet Jason Lamy Chappuis. Er konnte ebenfalls zufrieden aus Vancouver (Kanada) zurück kehren. Schon vor der Saison erklärten viele Sportler den Rücktritt vom Rücktritt, so unter anderem Hannu Manninen oder Felix Gottwald.


Saisonrückblick Ski Nordisch: Teil 1 (11.04.) | Teil 2 (12.04.)



Nordische Kombination

Lamy Chappuis nicht zu stoppen – Deutsche zu unkonstant
Von 19 Wettbewerben im Weltcupzirkus gewann Jason Lamy Chappuis sechs, nach vier in den vorherigen Jahren und kam insgesamt sogar elfmal auf das Podium. Somit gewann er am Ende auch den Gesamtweltcup und war dominierender Athlet einer Saison, die Ende November in Kuusamo begann und am 14.03.2010 in Oslo ihren Abschluss fand. Für den Franzosen, welcher in Missoula (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren wurde, war dies der größte Erfolg seiner bisherigen Karriere. Zwar gewann er bereits in der Saison 2006/2007 den Sprintweltcup und auch bei den Weltmeisterschaften 2009 in Liberec die Bronzemedaille, doch das ganze Jahr über konstant gut zu sein, hat eine größere Bedeutung. Hannu Manninen und Felix Gottwald verkündeten ihren Rücktritt vom Rücktritt und zeigten sich keineswegs außer Form. Der Finne landete sogar dreimal auf Rang eins, während Gottwald nur einmal ganz oben auf dem Podest stand, allerdings sogar fünfmal auf dem zweiten Platz kam. Die beständig guten Leistungen des Österreichers zahlten sich aus, da er im Gesamtweltcup auf Rang zwei kam. Die Mannschaften aus Deutschland und Norwegen holten beide je drei Siege, doch sie waren zu unkonstant, um in der Gesamtwertung ernsthaft Paroli bieten zu können.


Am Dienstag: Saisonrückblick Ski Alpin



Lamy Chappuis und Demong holen Gold – Österreich im Team erfolgreich
Die Krönung einer erfolgreichen Saison erfolgte für Jason Lamy Chappuis bei den Olympischen Spielen in Vancouver (Kanada). Im Zielsprint beim Gundersen Wettkampf von der Normalschanze verwies er den US-Amerikaner Johnny Spillane auf Rang zwei. Nachdem der junge Italiener Alessandro Pittin schon vorher Ausrufezeichen setzten konnte, durfte er sich nun etwas überraschend über Bronze freuen. Auf der Großschanze waren Bill Demong und Spillane nicht zu schlagen. Sie durften am Ende sogar einen Doppelsieg feiern. Auch für Österreich gab es durch Bernhard Gruber noch eine Einzel-Medaille. Diese blieb Deutschland um Eric Frenzel sowie den Norwegen, die mit dem Gesamtweltcup-Dritten Magnus Moan antraten, aus. Frenzel war mit Rang zehn im zweiten Wettbewerb der Beste eines erschreckend schwachen Teams. Petter Tande war auf dem sechsten Platz der beste Skandinavier, doch beide Seiten hätten sich mehr erhofft. Für Johannes Rydzek, Tino Edelmann, Eric Frenzel und Björn Kircheisen gab es mit der Mannschaft wenigstens noch ein kleines Erfolgserlebnis durch eine Bronzeplakette. Es gewannen erwartungsgemäß die Österreicher vor den USA.

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Langlauf

Northug bei Weltcup und Olympia erfolgreich – Bauer bei der Tour vorne
Im Damen- und Herrenbereich des Langlaufsportes gab es viele Höhepunkte. Nicht nur die Olympischen Spiele standen an, sondern auch die Tour de Ski oder der alljährliche Kampf um den Gesamtweltcupsieg. Wieder einmal waren es die Norweger, welche den Saisonbeginn dominierten. Sie fuhren sieben von zehn Siegen ein, drei davon Petter Northug. Die anschließende Tour begann in Oberhof. Es folgten Rennen in Prag, Toblach und Val di Fiemme. Nachdem bei den ersten beiden Etappen Petter Northug die Nase vorne hatte und auch beim fünften Teilabschnitt am schnellsten war, war es allerdings der Tscheche Lukas Bauer, der am schnellsten die Bergverfolgung meisterte. Northug wurde Zweiter, der Schweizer Dario Cologna durfte sich über den dritten Platz freuen. Bis zu den Olympischen Spielen kam der Norweger nicht noch einmal auf das Podium, doch dort platzte der Knoten. Nach Bronze im Einzelsprint gab es im abschließenden 50 Kilometer Massenstartrennen endlich die ersehnte Goldmedaille. Die gleiche Farbe hatte seine Plakette auch im Teamsprint, wo er gemeinsam mit Øystein Pettersen startete. Auch für die Schweizer gab es durch Dario Cologna eine goldene Medaille. Diese blieb zwar für Deutschland aus, doch durch Silber von Tobias Angerer, Axel Teichmann sowie im Teamsprint durften die Schützlinge von Jochen Behle ebenfalls zufrieden sein. Nicht minder erfolgreich waren die Schweden. In der Staffel und durch Marcus Hellner gab es zweimal den ersten Platz. Außerdem erkämpfte sich Johan Olsson noch zweimal Bronze. Im Anschluss ging es für alle im Weltcupzirkus weiter, doch da war kein Vorbeikommen mehr an Petter Northug. Er behielt bis zum Ende hin das gelbe Trikot vor Bauer und Hellner und gewann sogar noch drei Rennen. Eines davon war das legendere Wettbewerb über 50 Kilometer in Oslo am sanierten Holmenkollen. Außerdem holte er sich den Sieg in der Gesamtwertung des Weltcup-Finales in Stockholm sowie Falun (beides Schweden).

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-> Olympische Spiele Herren in Vancouver

Kowalczyk und Björgen dominieren Damenszene – Deutsche überraschen bei Olympia

Marit Bjørgen gewann das erste Weltcuprennen am 21. November über zehn Kilometer Freistil und deutete schon dort ihre starke Form in der Olympischen Saison an. Es folgte ein weiterer Sieg vor der Weihnachtspause im Sprint in Rogla sowie zwei zweite Ränge. Sie gehörte zu den großen Widersacherinnen von Justyna Kowalczyk und Petra Majdic. Erstgenannte konnte wie Bjørgen zwei Siege bis zu Beginn der Tour de Ski Einfahren, während Majdic trotz „nur“ eines Sieges zu den großen Favoritinnen gehörte. Die Slowenin belegte auch Rang eins im Prolog sowie im ersten Sprintrennen gewann die vorletzte Etappe über zehn Kilometer, doch trotzdem stellte sich Kowalczyk als stärker heraus. Sie meisterte als Erste die neun Kilometer lange Bergverfolgung und verwies so Majdic sowie Arianna Follis auf die Plätze. Bjørgen startete dagegen nicht und trainierte lieber, was am Ende auch Erfolg bringen sollte. Zwar schaffte sie bis zu den Olympischen Spielen nur noch einmal den Sprung auf das Podium und ihre Konkurrentin Kowalczyk landete gleich dreimal auf dem ersten Platz, doch in Vancouver schlug die Stunde der Norwegerin. Am Ende durfte sie mit Gold im Einzel-Sprint sowie der Doppelverfolgung und mit der Staffel die Heimreise antreten. Als Zugabe bekam sie auch noch Silber über 30 Kilometer und Bronze im Einzel. Kowalczyk war nicht weniger zufrieden, denn sie erkämpfte sich einen kompletten Medaillensatz. Die als Mitfavoritin angereiste Majdic gewann zwar kein Gold, vollbrachte aber trotzdem eine Meisterleistung. Ihre Bronzemedaille im Sprint schimmerte Gold, denn diese errang sie mit vier gebrochenen Rippen und einem Riss des Lungenfells. Im Anschluss startete sie in der gesamten Saison bei keinem Rennen mehr, da die Verletzung, welche sie sich beim Aufwärmen zuzog, so schwer war. Die deutschen Damen überraschten nach einer bisher eher schwachen Saison. Die zum Saisonende hin starke Evi Sachenbacher-Stehle holte gemeinsam mit Claudia Nystad Gold im Teamsprint. Außerdem gab es für das Quartett von Bundestrainer Jochen Behle Silber in der Staffel. Sachenbacher-Stehle wusste auch im 30 Kilometer Abschlussrennen zu überzeugen, denn sie wurde Vierte. Nach Olympia fanden noch acht Einzelrennen statt. Die ersten vier gewann Marit Bjørgen, bevor es zum Weltcupfinale nach Schweden ging. Dort gewannen die ersten beiden Wettbewerbe die heimische Anna Olsson sowie Kowalczyk. In der Gesamtwertung des Weltcup-Finales war allerdings wiederum kein vorbei kommen mehr an Bjørgen, denn sie belegte bei den letzten beiden Rennen beide Male den ersten Platz.

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