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Eiskunstlauf Nebelhorn-Trophy bringt Eiskunstlauf-Saison auf den Weg und ein internationales Feld nach Deutschland |
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25.09.2010 | ||
Nebelhorn-Trophy bringt Eiskunstlauf-Saison auf den Weg und ein internationales Feld nach DeutschlandAutor: Heike Oberfeuchtner (H.O.)
Oberstdorf, 25.09.2010 - Seit Donnerstag und bis zum heutigen Samstag fand im bayerischen Wintersport-Mekka Oberstdorf die Nebelhorn Trophy statt, der erste bedeutsame Eiskunstlauf-Wettbewerb der Saison (in der Seniorenklasse), bei dem nicht nur die deutschen Läufer ins Winterhalbjahr starten, sondern auch zahlreiche internationale Top-Athleten ihre neuen Programme präsentieren. Zur 42. Austragung des nach dem Berg Nebelhorn in den Allgäuer Alpen benannten Events hatten sich 24 Herren, 21 Damen, 10 Paarlauf- und 21 Eistanzpaare aus 28 Ländern angemeldet. Für das beste Resultat aus Gastgeber-Sicht sorgte der Berliner Peter Liebers, der im Herrenwettbewerb Bronze holte. Pechalat/Bourzat holen Gold im neuerdings zweiteiligen Eistanz-Wettbewerb. Deutsche Vierte Traditionell ist die Nebelhorn Trophy, eine der ältesten Eiskunstlauf-Veranstaltungen der Welt, auch der Ort, an dem Reglement-Veränderungen zum ersten Mal im Wettkampfgeschehen erprobt werden. Das zeigte sich in diesem Jahr wieder, denn nach der Abschaffung des Pflichttanzes im vergangenen Juni bestand der Eistanz-Wettbewerb erstmals nur aus zwei Teilen: dem sogen. „Kurztanz“ und – wie gehabt – der Kür. Der Kurztanz ist eine neu geschaffene Mischung aus dem früheren Pflicht- und Originaltanz: Zwei Passagen müssen mit bestimmten Schritten zu einem bestimmten Rhythmus getanzt werden – in diesem Jahr der Golden Waltz -, alle weiteren Passagen führen „kreativ“ einige vorgeschriebenen Elemente aus und folgen entweder dem Pflicht-Rhythmus oder einem, maximal zwei Rhythmen, die aus vorgegeben Alternativen vom Paar ausgewählt wurden – in diesem Jahr Foxtrott, Quick Step und/oder Tango. Die ersten Sportler, die sich unter den neuen Bedingungen in Oberstdorf Gold ertanzen konnte, hießen Nathalie Pechalat und Fabian Bourzat. Die Franzosen – Vierte bei der EM und bei der WM – gingen als Favoriten an den Start, mussten sich aber im Kurztanz noch Anna Cappelini und Luca Lanotte aus Italien geschlagen geben. Pechalat/Bourzat lagen anfangs gar nur auf Bronze-Kurs, da auch die Russen Ekatarina Riazanova und Ilia Tkachenko besser bewertet wurden. Die ehemaligen französischen Meister erhielten für zwei Elemente lediglich Level 1. Im langen Programm schlugen sie aber zurück, punkteten vor allem mit den Ausdruckskomponenten und holten sich die beste Kürwertung sowie insgesamt Platz 1 (147.18 Punkte). Capellini/Lanotte zeigten nur die viertbeste Kür und fielen auf den Silber-Rang zurück (143.28). Einen Platz nach unten ging es auch für Riazanova/Tkachenko (insgesamt: 141.92 Punkte), die in der Kür noch von Maia und Alex Shibutani, den US-Juniorenmeistern, geschlagen wurden. Die Shibutanis wurden am Ende aber nur Fünfte – hinter Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi, die für die deutschen Gastgeber einen sehr guten vierten Platz herausholten (135.42 Punkte). Die Österreicher Barbora Silna und Juri Kurakin bildeten das Schlusslicht des Teilnehmerfeldes. -> Zum Resultat Kurztanz Eistanz -> Zum Resultat Kür und Endstand Eistanz Liebers überrascht mit Platz drei. Machida Bester bei den Herren Für das beste Resultat eines Deutschen sorgte der 22-jährige Peter Liebers. Nach dem Kurzprogramm auf Platz vier gelegen lief er sich mit sauberer Dreifach-Dreifach-Kombination und persönlicher Kür-Bestleistung noch in die Medaillenränge (196.97 Punkte). Zwar stürzte er beim 2. Axel und blieb im technischen Wert deutlich hinter dem US-Amerikaner Armin Mahbanoozadeh zurück, doch war er ihm in den Programmkomponenten fast ebenbürtig, sodass er sich vor dem 19-Jährigen (8. nach dem Kurzprogramm) insgesamt an Position drei schob. Liebers profitierte dabei jedoch auch von einer indiskutablen Kürleistung des Belgiers Kevin van der Perren. Der als Top-Favorit gestartete EM-Dritte von 2009 und 2007 lag nach dem ersten Wettkampftag auf Silber-Kurs, stürzte am Schluss aber bis auf Rang fünf ab. Dafür rückte der 27-jährige Russe Konstantin Menchov mit der zweitbesten Kürleistung auf Rang zwei vor (208.80 Punkte). Dreimal die Eins – nach Kurzprogramm, Kür und insgesamt – gab es für den Japaner Tatsuki Machida, 20 Jahre alt und zu Beginn des Jahres Zweiter bei den 4 Continents (gesamt: 221.22 Punkte). Ebenso wie Van der Perren blieb der WM-Vierte Michal Brezina hinter den Erwartungen zurück. Der Tscheche wurde am Ende Siebter. Der Schweizer Laurent Alvarez schaffte Rang 12, genau hinter ihm landeten der Österreicher Viktor Pfeifer und der zweite deutsche Starter Franz Streubel. Moritz Pfeifhofer, ebenfalls Österreich, wurde 16-ter, sein Landsmann Severin Kiefer Vorletzter. -> Zum Resultat Kurzprogramm Herren -> Zum Resultat Kür und Endstand Herren Bazarova/Larionov gewinnen Paarlauf-Wettbewerb. Deutsche Fünfte Bei den Paaren war das deutsche Traum-Duo, die Olympia-Medaillengewinner Aljona Savchenko und Robin Szolkowy nicht am Start. In ihrer Abwesenheit schlugen sich die Landesmeister Maylin Hausch und Daniel Wende mehr als ordentlich. Nach der Kurzkür lagen sie auf Platz sieben und verbesserten sich am Ende - obwohl auch das lange Programm nicht ohne Fehler, dafür aber ohne Sturz abging - auf Rang fünf (129.03 Punkte). Auf den Plätzen darüber gab es zwischen Kurzprogramm und Kür keinerlei Verschiebungen. Einen Start-Ziel-Sieg feierten die Russen Vera Bazarova und Yuri Larionov. Die EM-Fünften waren zwar durch eine Trainingsverletzung Larionovs gehandicapt und hatten bei den nebeneinander ausgeführten Sprüngen ihre Probleme, überzeugten aber mit den Würfen und den Hebungen (gesamt: 165.30 Punkte). Auch die Italiener Stefani Berton und Ondrej Hotarek präsentierten sich nicht in Bestform – Hotarek, gebürtiger Tscheche, hatte vor wenigen Tagen noch mit Fieber im Bett gelegen –, leisteten sich aber außer bei den Würfen keine Fehler, sodass sie rund 10 Punkte hinter den Siegern Platz zwei belegten. Bronze ging an ein neu gebildetes Paar: Im Januar hatte Meagan Duhamel noch mit Craig Buntin Rang drei bei den 4 Continents belegt, nach Buntins Karriereende versucht die Kanadierin nun mit Eric Radford ihr Glück. Mit 147.44 Punkten konnten sie trotz einiger Patzer bei ihrem Debüt durchaus zufrieden sein. -> Zum Resultat Kurzprogramm Paare -> Zum Resultat Kür und Endstand Paare Kiira Korpi läuft souverän zu Gold. Hecken gibt auf Bei den Frauen feierte Kiira Korpi einen Favoriten-Sieg. Die attraktive Finnin, die morgen ihren 22. Geburtstag begeht, war sowohl im Kurzprogramm wie in der Kür nicht zu schlagen. Die WM-Vierte überzeugte mit ihren Sprüngen und Pirouetten und bezauberte mit ihrer Ausstrahlung. 162.88 Punkte insgesamt bedeuteten 17 Zähler mehr, als für die am Ende Zweitplatzierte, die Schwedin Viktoria Helgesson, heraussprangen. Die vierfache Landesmeisterin kletterte mit der zweitbesten Kür noch von Rang vier nach oben. Sie verdrängte die US-Amerikanerin Melissa Bulanhagui, die mit der nur fünften Kürwertung von zwei auf drei zurückfiel (gesamt: 133.72 Punkte), sowie ihre eigene Schwester, die international noch weitgehend unerfahrene 17-jährige Joshi Helgesson. Sie verpasste nach einem guten Kurzprogramm mit der viertbesten Kür noch die Medaillenränge. Die drittbeste Kür lief die routinierte Britin Jenna McCorkell, die Ehefrau des oben erwähnten Kevin van der Perren, die den verpatzten ersten Wettkampfteil jedoch nicht ungeschehen machen konnte. Die Schweizerin Myriam Leuenberger belegte den 12. und somit vorletzten Platz. Die deutsche Meisterin Sarah Hecken musste nach einem schwachen Kurzprogramm, von Rückschmerzen und einer Erkältung geplagt, aufgeben. -> Zum Resultat Kurzprogramm Damen -> Zum Resultat Kür und Endstand Damen Die Fritz Geiger Memorial-Trophäe, die nach eine verstorbenen DEU-Funktionär benannt ist und für die beste Teamleistung vergeben wird, ging in diesem Jahr an die russische Mannschaft, die einmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze verbuchte. |
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25.09.2010 | ||
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