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Saisonvorschau Skilanglauf 2010/2011
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15.11.2010

Saisonvorschau Skilanglauf 2010/2011

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Autor: Sascha Witzke
Bericht: Zum Interview mit Riitta Liisa Roponen | Zum Interview mit Jochen Behle


Die nacholympische Saison 2010/2011 mündet für die Nordischen in der Ski-WM in Oslo. Der Saisonaufbau wird vergleichbar mit der Vorsaison auf "das" Highlight ausgerichtet sein. Trotz des lückenlosen Übergangs zum nächsten Wettkampfhighlight haben sich nach Vancouver erwartungsgemäß einige Stars der Szene verabschiedet. Das bedeutet, dass die Youngster dieses Jahr noch mehr in den Blickpunkt rücken könnten und es Raum für neue hoffnungsvolle Talente gibt.

MÄNNER

Northug als Galionsfigur

Der überragende Mann der Vancouver-Saison war Petter Northug. Beim 24-Jährigen ist die Ausgangslage so, dass er immer noch zu den Jungen gehört und über Jahre hinweg eine dominierende Position behalten sollte. Mit seinem Sieg im Gesamtweltcup stellte er unter Beweis, dass er mittlerweile eine enorme Ausgeglichenheit in allen Disziplinen aufweisen kann. Sein gefürchteter Endspurt bleibt einzigartig in der Szene.

Starke Konkurrenz um Cologna

Als starker Konkurrent ist mit Dario Cologna zu rechnen. Der Schweizer, der sich mit Northug schon zu Juniorenzeiten duellierte, schaffte es bei den Olympischen Spielen immerhin auch zum Olympiasieg und hat eine großartige Perspektive.
Einen starken Aufschwung erlebte 2009/2010 das schwedische Team um Doppel-Olympiasieger Marcus Hellner. Mit Olsson und Rickardsson wissen die Skandinavier zwei hervorragende Klassiker in ihren Reihen. Im DSV-Lager wird sich in den kommenden Jahren der Generationswechsel Stück für Stück vollziehen. Nach dem Abschied von Rene Sommerfeldt sind es mit Angerer, Teichmann und Filbrich noch drei der „Goldenen Generation“, bei denen allerdings nicht klar ist, wie lange sie noch als Verantwortungsträger des Teams fungieren werden. Umso wichtiger erscheint, dass sich die potentiellen Nachfolger Göring, Reichelt und Wenzl endlich konstant in der Weltspitze einnisten. Hoffnungsvoll darf man sein, was die Entwicklung von Tim Tscharnke angeht. Auch Philipp Marschall sollte diese Saison einen Sprung nach vorne machen können.

Russische Sprinter im Aufschwung

Als aussichtsreiche Anwärter auf den Sprintweltcup gelten Ola Vigen Hattestad und Emil Jönsson. Hattestad, der in den letzten zwei Jahren herausragend agierte, leistete sich ausgerechnet rund um Vancouver eine Schwächeperiode. Jönsson entschied den Sprintweltcup 2009/ 2010 für sich. Die russischen Sprinter schafften es in 2010 mit ihrem Olympiacoup die skandinavische Dominanz auf den Kurzdistanzen zu durchbrechen. Mit Olympiasieger Kriukov, Silbermedaillen-Gewinner Panzhinskiy, Morilov und Petukhov haben sie gleich vier Spitzenleute im Sprintbereich.

Verfolgerfeld und Altetablierte

Währendessen sind die Erfolge über die längeren Distanzen zuletzt ausgeblieben. Im Vorderfeld sind es zumeist Legkov und Vylegzhanin, mit denen regelmäßig zu rechnen ist. Erwartungen setzen die Russen in Juniorenweltmeister Petr Sedov. Auch die Routiniers um Lukas Bauer, Pietro Piller Cottrer oder Andrus Veerpalu bleiben im Medaillenpool für Oslo. Für sie werden es höchstwahrscheinlich die letzten Weltmeisterschaften ihrer Laufbahn sein und es ruft das Verlangen nach einem krönenden Karriereabschluss. Im französischen Team lief der junge Skatingspezialist Maurice Manificat im letzten Winter in die Weltspitze und überflügelte die bereits etablierten Vittoz und Gaillard.

FRAUEN

Kampf der Gigantinnen

Im Damenbereich spitzte sich in der Vorsaison vieles auf einen Zweikampf zwischen Marit Björgen und Justyna Kowalczyk zu. Die Polin diktierte den Gesamtweltcup nach Belieben. Björgen war abermals die große Abräumerin des Großereignisses. Gut möglich erscheint, dass auch die kommende Saison auf ein Duell der beiden hinausläuft. Physisch haben beide derzeit die besten Voraussetzungen. Im klassischen Stil sind beide sehr versiert, was sie nicht zuletzt im olympischen Rennen über 30 Kilometer demonstrierten.

Majdic führt das Verfolgerfeld an

Eine der schärfsten Konkurrentinnen sollte in dieser Saison wieder die kraftvolle Slowenin Petra Majdic sein. Ihre Paradedisziplin bleibt der klassische Sprint. Neben Marit Björgen können die Norwegerinnen auch auf starke Leistungen der Leichtgewichte Steira und Johaug setzen. In der Staffel werden die Lokalmatadorinnen nur schwer zu bezwingen sein. Im freien Stil könnte Charlotte Kalla die Spitzenathletin werden. Die Schwedin sorgte mit ihrem Olympiasieg für die Fortsetzung ihrer noch jungen erfolgreichen Karriere.

DSV-Damen ohne Nystad

Im deutschen Lager lastet nach dem Rücktritt von Claudia Nystad nun die Verantwortung komplett auf Evi Sachenbacher-Stehle. Steffi Böhler, Katrin Zeller und Miriam Gössner, sofern sie startet, sollten sich mindestens in der erweiterten Weltspitze aufhalten können. Zu beachten sind weiterhin die Damen aus Finnland und Italien, die in beiden Techniken über echte Asse verfügen. Saarinen und Roponen tragen die finnische Verantwortung, während Longa und Follis die aussichtsreichen italienischen Medaillenjägerinnen sein sollten.

Kuitunen tritt zurück

Zwei Große der Szene beendeten unterdessen ihre Laufbahn. Virpi Kuitunen und Kristina Smigun-Vähi gaben vor der bevorstehenden Weltcupserie ihr Karriereende bekannt. Beide prägten den Damenlanglauf im vergangenen Jahrzehnt eindringlich. Kuitunen erreichte neben sechs Goldmedaillen bei Weltmeisterschaften zwei Siege im Gesamtweltcup als auch bei der Tour de Ski. Smigun hingegen erlangte ihren Karrierehöhepunkt 2006 als zweifache Olympiasiegerin. In Vancouver sicherte sie sich noch einmal olympisches Silber über die 10 Kilometer Freistil. Mit Anna Olsson zog sich eine weitere Topläuferin der vergangenen Jahre vom aktiven Leistungssport zurück.

NORDISCHE SKI-WM

Oslo im Fokus

Wie bereits im vergangenen Winter wird das Hauptaugenmerk der Athleten auf dem Großereignis liegen. Die Nordischen Ski-Weltmeisterschaften finden im Zeitraum vom 23.02. – 06.03.2010 im prestigeträchtigen Oslo statt. Die späte Terminierung der WM bedeutet, dass man bei der direkten Vorbereitung einen langen Atem haben muss, um den Leistungshöhepunkt optimal zu taxieren.
Neben den Staffelrennen und der Doppelverfolgung stehen in Oslo mit dem Sprint und den Langstrecken zwei Freistil-Einzelentscheidungen auf dem Programm. Die Wettbewerbe im Teamsprint und im Individualstart werden klassisch absolviert. Neben den Weltmeisterschaften steht zum Jahreswechsel die mittlerweile fest etablierte Tour de Ski zum fünften Mal auf dem Wettkampfplan.


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