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Interview mit Cuno Schreyl: "Thomas Bing fällt mit Sicherheit aus, ansonsten werden alle Herren starten"
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30.12.2010

Interview mit Cuno Schreyl: "Thomas Bing fällt mit Sicherheit aus, ansonsten werden alle Herren starten"

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Autor: Johann Reinhardt


Einen Tag vor Beginn der Tour de Ski stand uns der Oberhofer Stützpunkttrainer Cuno Schreyl für ein Interview zu Verfügung. Er trainiert tagtäglich die thüringer Athleten wie Axel Teichmann und Jens Filbrich und spricht über die momentane Form der trainingsälteren Athleten. Außerdem beschreibt Schreyl die momentane gesundheitliche Lage im deutschen Team. So werden mit Ausnahme von Thomas Bing, der sich heute früh mit Fieber krank gemeldet hat, alle Herren am Start sein.

Morgen beginnt die Tour de Ski in Oberhof. Wer ist von den deutschen Herren noch angeschlagen, wer startet auf jeden Fall?
Wir haben eine größere Gruppe am Start, weil neben den bisherigen Weltcupstartern noch Leute aus dem COC-Bereich zum Einsatz kommen. Wir haben vorgesehen 13 Athleten starten zu lassen, Thomas Bing fällt allerdings mit Sicherheit aus, er hat sich heute früh mit Fieber gemeldet. Ansonsten werden alle Herren starten, das heißt es werden Tobias Angerer, Axel Teichmann, Jens Filbrich, Franz Göring, Tom Reichelt, Andy Kühne, Philipp Marschall, Tim Tscharnke, Hannes Dotzler, Sebastian Eisenlaue, Lucas Bögl und Andreas Katz mit dabei sein.

Es gab Meldungen, dass zum Beispiel Philipp Marschall und Franz Göring gesundheitlich angeschlagen sein. Sind alle wieder fit?
Fit ist relativ. Der Arzt gibt grünes Licht und wenn der Arzt grünes Licht gibt, wollen die Sportler starten. Es ist ein Heimspiel und für jeden interessant sich vor der heimischen Kulisse zu präsentieren. Man muss eben abwägen, ob dieses gesundheitliche Handicap eine Teilnahme an der Tour erlaubt oder ob man in Anbetracht der gesundheitlichen Situation auf weitere Rennen verzichtet.

Inwiefern kann ein Athlet wenn er angeschlagen ist nicht die volle Leistung abrufen?
Es ist sicherlich so, dass selbst ein Schnupfen irgendwo ein Handicap ist. Ich gehe davon aus, dass das in Größenordnungen nicht vorliegt, sondern dass man in Vollbesitz seiner Kräfte ist. Um einen erfolgreichen Wettkampf zu bestreiten, gehört immer noch ein bisschen mehr wie zum Beispiel eine sportliche Form oder eine Aktion, wo man sich vom Kopf her nur auf das Rennen konzentriert, dazu. Es ist überwiegend zunächst einmal die Vorstellung bei den Athleten, dass sie ein Heimspiel haben. Davon gibt es nicht so viele. Verständlicherweise wollen sie sich eben auch in der Heimat vor der entsprechenden Fankulisse präsentieren. Das muss man bei der Entscheidungsfindung natürlich auch alles mit berücksichtigen.

Erhoffen Sie sich speziell für die Athleten aus Thüringen einen kleinen Heimvorteil durch die Streckenkenntnis?
Das denke ich eher weniger, weil die Strecken zwar vorhanden, aber in einem wechselhaften Zustand sind. Das heißt es waren Baumaßnahmen nötig, weil Bäume abgestürzt sind und die Präparation unter den Schneebedingungen natürlich auch gelitten hat. Es waren nicht immer die gleichen Verhältnisse, es gab harte und weiche Trasse oder auch gar nicht die Möglichkeit, sich dort optimal zu bewegen. Der sportliche Gegner kennt diese Strecken auch, sie sind nicht zum ersten Mal in Oberhof. Deshalb denke ich eigentlich, dass auch wir uns international diversen Bedingungen anpassen müssen. Es ist auch so, dass eben ein erfolgreicher Athlet auch eine gewisse Umstellungsfähigkeit hat und sich dann relativ schnell den Gegebenheiten dort anpasst.

Sind die älteren Athleten wie Tobias Angerer, Axel Teichmann und auch Jens Filbrich wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte oder sind sie auch noch leicht angeschlagen wie beispielsweise Philipp Marschall oder Franz Göring?
Das kann man nicht uniformiert beantworten, weil jeder eine eigene Geschichte hat, warum das eine oder andere nicht so lief. Auch die Krankheitsbilder waren ein bisschen unterschiedlich. Ich gehe davon aus, dass wenn man über einen Wettkampfhöhepunkt nachdenkt, drei Aufbaurennen bestritten haben sollte. Dann besitzt man die Fitness, um in einem anspruchsvollen Wettkampf bestehen zu können.

Das heißt, es gibt keine hohen Erwartungen und Ziele?
Was die Erwartungshaltung angeht müssen wir unsere vor Saisonbeginn definierten Ziele korrigieren. Ich will nicht von Schadensbegrenzung reden, aber wir müssen die Rennen dahingehend nutzen, dass wir in den Wettkämpfen wachsen und mit dem sportlichen Gegner zunächst einmal diesen Fight suchen, um die sportliche Form freizusetzen, die wir sonst so nicht hätten. Dahingehend würde ich die Tour de Ski mehr in Richtung weiteren Trainingsaufbau hin zur WM sehen. Vor allem den Monat Wettkampfpause der Trainingsälteren können wir nicht ungeschehen machen.

Wie lief bei Angerer, Teichmann und Filbrich das Training in der letzten Woche ab? Haben Sie auch versucht durch schnellere Einheiten, diesen Wettkampfausfall zu kompensieren?
Man muss dem Rechnung tragen, dass man krank ist. Wenn jemand krank ist, kann ich nicht einfach anfangen und aufholen. Ich muss zunächst einmal schauen, dass der Athlet wieder eine stabile gesundheitliche Situation hat. In dieser Situation wird dann ruhiges Ausdauertraining durchgeführt und man versucht die Belastungszeiten etwas zu erhöhen. Auch wenn jemand dann wieder voll belastbar ist heißt es nicht, dass man einen Wettkampf simuliert. Die gehen uns gänzlich verloren, weil diese Gegnerschaft und die Atmosphäre die einen Wettkampf prägen, hat man im Training nicht – das ist immer noch einmal ein kleiner Unterschied. In der Folge werden wieder Übungen gemacht, die auch im Wettkampf abverlangt werden. Das heißt es werden auch schnellere Einheiten gemacht, vor allem Intervalle. Man eignet sich dadurch schrittweise wieder das Bewegungsgefüge an.
Wenn ich im Ausdauertraining beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von fünf Meter pro Sekunde unterwegs bin, sind es andere Bewegungen als wenn im Wettkampf dann vielleicht zehn Meter pro Sekunde abverlangt werden. Das hat eben auch etwas mit den veränderten Bewegungsstrukturen, dem Ablauf sowie dem Rhythmus zutun. Dem kann man sich nach einer Krankheit nur Schritt für Schritt nähren und da sind wir dabei. Die Wettkämpfe müssen auch einiges bringen, um sich dann wieder in den entsprechenden Bereichen zu bewegen. Man kann nicht den Wettkampf vor dem Wettkampf üben, denn dann hat man keine Substanz mehr für den Wettkampf selbst.

Steht schon fest, wer bei normalen Verhältnissen die Tour durchlaufen wird?
Es gibt sicherlich Vorstellungen, dass die Trainingsälteren ein Gro der Rennen machen. Aber wie im letzten Jahr auch gesehen musste der Tobi wegen gesundheitlichen Problemen aussteigen, ich würde mich da nun auch nicht irgendwo festlegen. Axel, Tobi und Fibs sollten schon die Alpe Cermis sehen, aber wenn es nicht klappt, klappt es nicht. Wir werden es mit Sicherheit nicht so machen, dass die Trainingsjüngeren das komplette Programm absolvieren. Sie haben auch noch andere Höhepunkte in diesem Jahr wie beispielsweise die U23-WM.

Wie verbringen die Athleten Silvester?
Wir sind in Oberhof hier als Mannschaft in der Schanzenbaude, dem Mannschaftsquartier. Dort werden wir auch den Silvesterabend verbringen.

Wen haben Sie für den Sieg bei der Tour de Ski auf der Rechnung?
Die aktuellen Protagonisten: Alexander Legkov, Dario Cologna, Lukas Bauer und sicherlich auch Marcus Hellner sowie Petter Northug, der aus meiner Sicht wieder zu alter Stärke gelangt.


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Will die Tour de Ski zum weiteren Formaufbau nutzen: Stützpunkttrainer Cuno Schreyl (© LiVE-Wintersport.com)
Will die Tour de Ski zum weiteren Formaufbau nutzen: Stützpunkttrainer Cuno Schreyl (© LiVE-Wintersport.com)


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